Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
Vom Netzwerk:
ihre wissenschaftlichen Experimente durchführten, schliefen sie den Schlaf der Gerechten.
    Hyacinth, Hassan und Hannibal hingen als Knäuel zusammengebunden an einem Versorgungsrohr. Umwickelt mit einem Elektrokabel und dickem Isolierklebeband konnten sie keinen Schaden mehr anrichten. In einer sanften Bewegung pendelten sie in der Schwerelosigkeit, wobei der stämmigste von ihnen, Hassan, schnarchte.
    Spacy ging das Geräusch auf die Nerven und er packte den Araber an den Schultern, um ihn durchzuschütteln. Es war ein vergeblicher Versuch.
    Spacy hatte sich eigentlich auf einen erbitterten Kampf mit ungewissem Ausgang eingestellt, da niemand zuvor auf der Erde die genaue Wirkungsweise des Kampfgases in dieser Umgebung vorausgesagt hatte. Dennoch war er in keiner Weise enttäuscht darüber, dass im finalen Stadium alles so reibungslos und unspektakulär abgelaufen war.
    Für einen Moment genoss Spacy die Stille an Bord der ISS und sah sich um. Ein Blick durch eines der wenigen Fenster ließ ihn nachdenklich werden. Von hier oben betrachtet erschienen ihm die Probleme dort unten vollkommen banal. Er konnte gut nachvollziehen, warum alle Astronauten ein Gefühl der Ehrfurcht und Ergriffenheit überkam, wenn sie zum ersten Mal ins All flogen und mit diesem göttlichen Ausblick belohnt wurden. Er fragte sich insgeheim, ob er sich einen längeren Aufenthalt an Bord vorstellen konnte und war sich schnell sicher, dass er trotz des exotischen Arbeitsplatzes das Cockpit eines Flugzeuges oder die Behausung eines U-Bootes deutlich bevorzugte.
    Er drehte sich vom Fenster weg und schälte sich mühselig aus dem Raumanzug. Dabei musste er immer wieder mit einer Hand nach Halt suchen, da der Kampf gegen die Schwerelosigkeit nicht einfach war. Nachdem er die Prozedur hinter sich gebracht hatte und nur noch einen leichten weißen Overall und Spezialturnschuhe trug, glitt er zu Tracy hinüber, die er auf einen der wenigen Stühle an Bord gesetzt hatte.
    Er fühlte zum wiederholten Mal ihren Puls, wie er es zuvor auch bei allen anderen Besatzungsmitgliedern getan hatte. Er konnte keine Anzeichen von Atemdepression erkennen und wartete darauf, dass sich die analgetische Potenz des Aerosol-Gases langsam aus den Lungen und dem Blutkreislauf verflüchtigte.
    Um ihn herum hörte er bereits die ersten Laute, die von der Rückkehr der Bewusstlosen ins Leben kündeten. Nach und nach räusperten sich die Besatzungsmitglieder und kamen sanft zurück in die Wirklichkeit.
    Tracy schien eine besonders gute Konstitution zu haben. Sie war die Erste, deren Augen sich öffneten. Irritiert blickte sie sich um.
    »Was …?«
    »Willkommen im Popcornkino! Die Hauptdarstellerin hat das Drama überlebt«, sagte Spacy und lächelte.
    »Happy End?«
    »Happy End«, bestätigte Spacy, »und zwar ohne großes Feuerwerk und die übliche Zerstörungsorgie.«
    »Dann dürftest du Schwierigkeiten haben, die Rechte an dieser Story nach Hollywood zu verkaufen«, scherzte Tracy etwas benommen.
    »Ach, wer weiß«, orakelte Spacy, »so wie ich Admiral Adamski einschätze, verhandelt er die NUSA Story bereits mit Steven Spielberg.«
    Die beiden nahmen sich in die Arme und hielten sich fest umschlungen. Eine Minute lang schien die Zeit stillzustehen, dann ließ eine Stimme sie hochschrecken.
    Steve Miller.
    »Zu dumm nur, dass unser toller Superheld etwas übersehen hat«, krächzte der am Haken hängende Terrorist. In seiner Hand hielt er den kleinen schwarzen Fernzünder für den Sprengstoff. »Die Zuschauer können ihre Explosion bekommen. Ein Knopfdruck, und das Spektakel beginnt.«
    Spacy gefror das Blut in den Adern, als er den irren Blick jenes Mannes sah, den er über Monate hinweg als Phantom gejagt hatte. Erst jetzt erkannte er, dass er dieses Gesicht schon einmal gesehen hatte. In einem Hotel in York, im Waldorf Astoria. Aber wie hatte der Kerl bloß seine Hand aus den Fesseln befreien können? Und warum hatte er den Fernzünder übersehen?
    »Überrascht, Cowboy?«
    »Sie scheinen wohl nie aufgeben zu wollen«, entgegnete Spacy und fixierte den Mann.
    »Ich glaube, dass wir uns in diesem Punkt wohl kaum unterscheiden. Also, die Verhandlungen gehen in eine neue Runde, Mr Spacy!«
    In diesem Moment schossen einhunderttausend Volt durch den Körper Millers und lähmten ihn auf der Stelle. Tracy hatte den Taser an Spacys umhertreibenden Raumanzug entdeckt und blitzschnell reagiert. Ohne Unterlass hielt sie den Abzug gedrückt und jagte den gesamten Reststrom in

Weitere Kostenlose Bücher