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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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1

    Freddie verrenkte sich auf ihrem Stuhl und versuchte ihre Blicke möglichst unauffällig umherschweifen zu lassen. »Ist er da?« fragte sie flüsternd ihre Freundin Pat, die eben zu ihr zurückkehrte, nachdem sie ihre Medaille in Empfang genommen hatte.
    »Ja. Fünf Reihen hinter uns«, murmelte Pat, und damit war Freddies Glück vollkommen.
    Heute endlich sollte sie den Lohn für drei Jahre harter Arbeit ernten: das sichtbare Zeichen dafür, daß sie nun eine vollausgebildete Krankenschwester war. Und die beiden Menschen, die sie auf der Welt am meisten liebte, waren gekommen, um es mitzuerleben — ihre Schwester Angela und Dr. Jonathan Blake, dessen Frau sie bald werden würde. Der Himmel hing voller Geigen.
    Allerdings hätte sie gewünscht, ihr Name würde nicht mit einem S beginnen. Standish kam ganz unten auf der Liste, und allmählich wurde sie zappelig. »Wie war’s bei dir? Ich hab’ so entsetzliche Angst!« sagte sie leise im Schutz des aufbrandenden Beifalls.
    Pat Gresham, ein schmächtiges dunkelhaariges Mädchen, dem es gelungen war, auf Kosten eines enormen Familienkrachs in Freddies Klasse aufgenommen zu werden, und die mit ihr zusammen Krankenpflege gelernt hatte, antwortete: »Es ging ganz gut, nur die zweite Stufe hat’s in sich.«
    »O je«, jammerte Freddie, »ich werd ’ bestimmt drüber stolpern. Es ist furchtbar, wenn man so große Füße hat.«
    In Wirklichkeit waren sie für Freddies Größe von ein Meter siebzig überhaupt nicht groß. Wie alles an ihr, waren auch ihre Füße hübsch. Als Pat sie mit einem raschen Blick streifte, mußte sie wohl zum hundertsten Mal denken: Sie ist das hübscheste Mädchen, das ich je gesehen hab’, und als endlich »Standish« aufgerufen wurde, beobachtete sie voller Zärtlichkeit, wie das große schlanke Mädchen mit den schwarzbewimperten Augen und dem welligen braunen Haar zur Bühne hinaufschritt, um sich die heiß ersehnte Medaille anheften zu lassen.
    Freddie stolperte nicht; statt dessen lächelte sie in die Runde und bot einen so strahlenden Anblick, daß der Applaus, der sie begrüßte, vielleicht noch eine Spur geräuschvoller ausfiel als bei den anderen Mädchen. Jonathan klatschte fast überhaupt nicht. Er beugte sich vor und beobachtete sie sehr aufmerksam. Als sie zu ihrem Platz zurückkehrte, suchten ihre Augen ganz freimütig die fünfte Reihe ab, und sie gab ihm selig ein kleines Zeichen. Jonathans Nebenmann flüsterte: »Ein Prachtweib! Die jungen Herren Doktoren müssen ja schöne Schlafmützen sein!« Und eine Frau murmelte: »Genau wie auf den Anzeigen, die man immer zu sehen bekommt. Wirklich sehr hübsch, aber ich möchte von der nicht gepflegt werden. Von einer, die so aussieht, weiß man doch, daß sie den Kopf mit Jungs voll hat.«
    Aber das war ungerecht. Drei Jahre lang hatte Freddie nur Jonathan im Kopf gehabt — und ihre Arbeit natürlich auch.
    Heroisch entschlossen hatte sie die Arbeit im Krankenhaus aufgenommen und Jonathan widerstanden, als er in letzter Minute bat: »Heirate mich doch statt dessen.« Sie wollte »sich selbst beweisen«, daß sie »etwas Nützliches leisten« konnte. Jonathan seufzte, als er sich jetzt seiner flehenden Worte erinnerte; es war seine eigene Schuld gewesen; er hatte einfach zu lange gewartet. Und so mußte er eben noch drei Jahre warten. Nur gut, daß er an jenem trübsinnigen grauen Abend, an dem seine Herzallerliebste von ihm fort die Treppen zum Schwesternheim hinaufgerannt war, noch nicht ahnte, daß die Wartezeit so lang sein würde. Er hatte geglaubt, sie würde spätestens nach einem halben Jahr aufgeben und ihn heiraten. Aber Freddie hatte ihr Gewissen entdeckt, und Schwestern waren sehr dünn gesät; außerdem, behauptete sie, da sie einmal in einem kritischen Augenblick versagt habe, dürfe sie jetzt unter gar keinen Umständen wieder davonlaufen. So hatte sie also ihre Ausbildung abgeschlossen, während Jonathan sich grauenhafte Alpträume aus dem Sinn zu schlagen versuchte: von leidenschaftlich verliebten Patienten, von flirtenden Chefärzten, und auch von Brüdern, die ihre kranken Schwestern besuchten, plötzlich auf Schwester Standish stießen und es irgendwie fertigbrachten, sich auf der Schwelle rasch ein Bein zu brechen.
    Doch Freddie hatte diese drei Jahre trotz einiger dramatischer Zwischenfälle unversehrt überstanden; morgen schon verließ sie die Klinik, um ihn binnen kurzem zu heiraten.
    Weiter hinten im Saal hatten Angela Lorimer und Stephen, ihr Mann, sehr

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