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Dein für 1000 und eine Nacht

Dein für 1000 und eine Nacht

Titel: Dein für 1000 und eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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einfach, mit Hose, Leggings, einer Jeans und einer Jogginghose eine Parvani-Toilette zu benutzen. Aber die eisige Kälte trieb Lana zur Eile an, und sie war froh, als sie wieder im Warmen war.
    Das Feuer war etwas niedriger geworden und gab keinen Rauch mehr ab. Die Kohlenpfanne stand in der Nähe des Tischs. Der Teppich, der vor dem Türrahmen hing, war heruntergelassen worden, um die Wärme im Raum zu halten. Arash hatte seine Jacke aufgehängt und seine Stiefel ausgezogen. Er füllte einen Kessel, als Lana hereinkam, und stellte ihn über die Kohlenpfanne.
    Sie trat an den Garderobenständer und zog Jacke, Schal und Stiefel aus. Erleichtert streckte sie sich.
    „Oh, das ist besser!"
    Ein riesiger Sack Reis lehnte an dem Sideboard. Arash holte hoch oben von einem Regal einen Kochtopf herunter, begann Reis und Wasser hineinzufüllen, gab eine Prise Salz hinein und stellte den Topf neben den Kessel.
    Eine solche Kohlenpfanne war ein Wunderwerk der Technik, wie Lana begriffen hatte, seit sie in Parvan zu Besuch war. Sie konnten ihr Essen darauf zubereiten und bezogen ihre Wärme davon. Weil sie Kohle benutzten, gab es wenig Rauch.
    Diese hier war zudem noch schön anzusehen. Das aufwendige, handgearbeitete Muster, das sie verzierte, bedeutete vermutlich, dass das Stück sich scho n seit Generationen in der Familie befand. Wenn ein Scheich so etwas von einem der besten Handwerker hatte anfertigen lassen, wollten auch die Nachkommen es nicht vorschnell ersetzen.
    Lana riss sich aus ihren Gedanken und ließ sich auf die Kissen am Tisch sinken. Es war seltsam, Arash in seinem Haus zu erle ben. Im Gegensatz zu den anderen Tafelgefährten, deren familiären Hintergrund sie kannte, war ihr von Arash nur wenig bekannt.
    „Bist du hier geboren?" fragte sie, nachdem er die Töpfe auf der Kohlenp fanne
    zurechtgerückt hatte und sich entspannt in die Kissen zurücklehnte. Wie immer saß er da und hatte das rechte Bein von sich gestreckt.
    „Ja", antwortete er.
    „In diesem Haus?" wollte sie wissen.
    Er nahm zwei Stücke naan , die sie auf den Tisch gelegt hatte, und legte sie auf die Handgriffe der Kohlenpfanne, damit sie warm wurden.
    „Wo sonst?" Er schaute sie an. „Dies ist das Haus meiner Familie, und es ist seit vielen Generationen in ihrem Besitz. Meine Vorfahren sind hier geboren und wenn Gott will, wird auch mein Sohn hier geboren werden."
    Ein leichtes Unbehagen befiel sie bei diesen Worten.
    „Und wo wird deine Tochter geboren werden?" entgegnete sie trocken, und erst als sie die Frage ausgesprochen hatte, wurde ihr klar, das war nicht das, was sie hatte sagen wollen.
    Er schaute ihr offen ins Gesicht. „Ich sprach von meinem Sohn, weil ich an das Erbe dachte. Er wird dieses Haus bekommen und Scheich des Stammes von Aram werden. Wenn Gott will, werde ich viele Söhne und Töchter bekommen. Aber mein ältester Sohn muss das Erbe antreten."
    „Und was machst du, wenn du keinen Sohn bekommst?"
    Sie wusste selbst nicht, warum sie versuchte, ihn herauszufordern. Vielleicht war es das, wovor sie sich gefürchtet hatte und weshalb sie nicht mit ihm allein sein wollte. Unterdrückter Zorn keimte in ihr auf.
    Lana war gleich nach den Schrecken des Krieges in Parvan angekommen. Sie war erschüttert gewesen von dem, was sie sah, und hatte das Geld ihres Vaters wie Balsam auf Wunden in dem geschundenen Land verteilt. Natürlich hatte sie sich auch ge freut, Arash wieder zu sehen. Zum Glück hatte er den Krieg überlebt.
    Aber als sie versuchte, ihm das zu sagen, hatte er sie fast schon angeschaut, als erinnerte er sich nicht mal mehr an sie.
    Als ob ihr das etwas ausmachte! Arash war schließlich der Einzige, der sie so distanziert behandelte. Es gab Menschen in Parvan, die bereit waren, Lana wie eine Heilige zu verehren, und dazu gehörten selbst Leute aus Arashs Stamm.
    „Lana!" jubelten sie, sobald sie sie an ihren roten Locken oder ihrer hellen Haut erkannten, wenn sie aus einem Wagen stieg oder einem Helikopter, vom Pferd oder vom Maulesel absaß.
    Ihr Ruf hatte sich rascher ausgebreitet als sie reisen konnte. „Lana!"
    Bald schon erfuhr sie, dass ihr Name im Arabischen so viel wie „er ist gnädig geworden"
    bedeutete. Dieser „er" war für die Menschen hier gleichbedeutend mit Gott. Und sie betrachteten Lana als Symbol, dass Gottes Zorn nachgelassen hatte und er ihnen wieder gewogen war.
    Die Menschen hier wussten ihre Großzügigkeit zu schätzen. Dabei drängte sie sich niemandem auf, sondern reagierte auf

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