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Dein für 1000 und eine Nacht

Dein für 1000 und eine Nacht

Titel: Dein für 1000 und eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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zwei Menschen ihre Zukunft frei planen können. Bei mir ist das etwas anderes."
    „Wieso?"
    Er hatte das gesagt, als wäre das Thema damit für ihn erledigt. Ihr Drängen erzürnte ihn sichtlich.
    „Du denkst, Liebe sollte immer siegen, nicht wahr?" entgegne te er trocken.
    „Jedenfalls würde ich nicht wollen, dass der Mann, den ich liebe, so denkt wie du. Ich glaube auch nicht, dass viele Frauen anders denken."
    „Bei einer solchen Situation wie hier ..." Arash deutete mit einer knappen Geste die Umgebung an. „... sind noch viele Jahre Arbeit erforderlich, um das Haus wohnlich zu machen. Wie soll ein Mann einer Frau einen Heiratsantrag machen, wenn er weiß, dass er täglich körperlich schwer arbeiten muss, um das wieder aufzubauen, was seine Vorfahren über Jahrhunderte erreicht ha ben? Soll er der Frau, die er liebt, etwa zumuten, dass sie ihn nur frustriert erlebt und zu müde, um mit ihr zu reden? Soll sie auf alles Schöne verzichten, das ihr Freude machen würde? Was würdest du von einem Mann halten, der solch ein Opfer von dir verlangt?"
    Sie rieb sich nachdenklich die Nase. „Ich schätze, ich würde gern Seite an Seite mit ihm arbeiten, Arash. Ich könnte mich mit ihm unterhalten, während wir die Wände reparieren oder die Tiere füttern."
    „Ich kann eine Frau nicht bitten, mir bei einer Arbeit zu helfen, die allein meine Aufgabe ist", widersprach er, als ob das selbstverständlich wäre.
    „Aber hast du nicht gerade gesagt, dein Sohn wird das hier erben?" Da sie seine Antwort nicht abwarten wollte, fuhr sie fort: „Entschuldige, dass ich dich auf das Offensichtliche aufmerksam mache, aber dein Sohn wird auch das Kind deiner Frau sein. Warum sollte sie nicht mithelfen wollen, das Erbe für ihr Kind mit aufzubauen?"
    Mit einem Mal lag eine Spannung zwischen ihnen, die, wie sie erkannte, nicht neu war.
    Er schwieg.
    „Sprechen wir über eine bestimmte Frau?" erkundigte sich Lana. „Ich meine, gibt es eine, die darauf wartet, dass du diese Arbeit machst?"
    Er schüttelte den Kopf. „Früher habe ich einmal geglaubt, ich könnte die Frau meiner Wahl heiraten. Aber der Krieg hat mir diese Hoffnung zerstört."
    Sie brauste auf. „Dann bist du ein Narr."
    Zorn flackerte in seinen Augen auf. „Nenn mich nicht einen Narren, Lana!" wehrte er sich.
    „Entschuldige. Aber willst du damit sagen, dass du auf die Frau, die du heiraten wolltest, verzichten willst, nur weil dein Leben sich durch den Krieg verändert hat?"
    Erneut musterte er sie stumm. Dann meinte er widerstrebend: „Ja."
    Sie schüttelte den Kopf. „Und sie ist damit einverstanden?"
    „Sie weiß nichts davon."
    Lana war sprachlos. Es dauerte einen Augenblick, ehe sie ihre Frage über die Lippen brachte. „Du hast ihr nichts davon gesagt?
    Was machst du denn, wenn sie jemand anders heiratet, bevor du dich ihr offenbaren kannst?"
    „Es wird besser für sie sein."
    „Liebst du sie, Arash, oder handelt es sich um eine Pflichtheirat?"
    „Ich liebe sie", erklärte er schlicht, doch in seiner Stimme schwang unterdrückte Leidenschaft mit. Lana hörte das so deut lich heraus, dass sie Mitleid mit der Frau hatte, um die es ging. Seine Liebe musste vergleichbar mit einem Feuer sein, wenn er sie jemals offenbaren durfte.

5. KAPITEL
    Plötzlich kochte das Wasser im Topf auf. Arash schien dankbar für die Unterbrechung. Er wandte sich gleich um, fand Tee und Minze im Schrank, warf etwas davon in den Topf und nahm ihn von der Kohlenpfanne.
    „Hoffentlich haben Suhail und Sulayman nichts dagegen, dass wir ihre Vorräte aufbrauchen", meinte Lana und war erleichtert, dass sie das Thema wechseln konnte.
    Arash stand auf und ging durch den schattigen Raum zum Fenster. Er wischte die Scheibe frei und spähte nach draußen.
    Dann drehte er sich um. „Sie haben nichts dagegen." Er lä chelte. „Du bist doch schon so lange hier im Land. Hast du das immer noch nicht gelernt?"
    Lana schüttelte den Kopf. „Niemand kann sich länger als zehn Minuten in Parvan aufhalten, ohne zu begreifen, was Großzügigkeit bedeutet", versicherte sie ihm. „Sind das die Bediensteten deines Vaters, die du eben erwähnt hast?"
    „Ja, sie leben jetzt allein hier, sind sozusagen die Verwalter. Sicher werden sie bald wiederkommen", meinte er, aber sie wusste nicht, ob er sie oder sich mit dem Gedanken trösten wollte.
    Lana blinzelte. „Sie werden doch nicht heute Abend noch kommen, oder?"
    Bedrückende Stille breitete sich aus. „Es ist erst kurz nach sieben",

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