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Dein für 1000 und eine Nacht

Dein für 1000 und eine Nacht

Titel: Dein für 1000 und eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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während er beobachtete, dass sie trotz seiner ganzen Warnungen auf den Rand des Abgrunds zusteuerte.
    Lana sah ihn ungläubig an. „Du behauptest, du bist in dieses Unwetter hinausgelaufen, hast dein Leben riskiert, um uns eine Anstandsdame zu besorgen? Das kann ich kaum glauben."

6. KAPITEL
    „Was glaubst du nicht?" Arash schaute ihr in die Augen.
    „Und was schlägst du jetzt vor?" reagierte Lana mit einer Gegenfrage.
    „In Parvan halten sich ein unverheirateter Mann und eine unverheiratete Frau nicht allein auf, La na, das weißt du doch. Be sonders nicht nachts."
    Was für eine alberne, überholte Vorstellung! Nach dem Stress des Tages war das einfach zu viel! Sie richtete sich gerader auf und warf ihm einen wütenden Blick zu.
    „Warum nicht? Doch nicht etwa, weil du mich verführen könntest? Du magst mich doch nicht mal! Was fürchtest du dann? Dass ich dich verführen könnte?"
    „Ist das unmöglich?"
    Sie schnappte nach Luft und wich zurück, als hätte er ihr eine Ohrfeige verpasst.
    „Nun, du hast natürlich Recht. Es wäre ja nic ht das erste Mal, oder?" erwiderte sie bitter.
    „Wir lernen aus unseren Erfahrungen, Arash. Ich bin deinem Charme gegenüber immun und werde mich dir kein zweites Mal an den Hals werfen."
    „Ich habe auch nicht behauptet, dass du dich mir absichtlich an den Hals wirfst!"
    entgegnete er erzürnt.
    „Es hat aber so geklungen."
    „Nur weil du bereit bist, wütend auf mich zu sein."
    „Nein, das glaube ich nicht. Ich meine eher, ich habe eine vollkommen Vernunft..."
    „Was immer du geglaubt hast, Lana, es ist nicht das, was ich gemeint habe. Warum heizt du unsere Gefühle so auf? Merkst du nicht, wie gefährlich das in einer solchen Situation ist?"
    „Wie heftig meine Gefühle auch werden mögen, Arash, sie werden sich bestimmt nicht von Zorn in unsterbliche Liebe verwandeln! " schleuderte sie ihm aufgebracht entgegen.
    Stumm betrachtete er sie, bis es sie unangenehm berührte.
    „Dafür bist du zu klug. Ich will mich nicht mit dir streiten", meinte er und bemühte sich, ruhig zu bleiben. „Ich bin der Erbe meines Vaters, der geistige und zur Zeit rechtmäßige Führer des Stammes von Aram. Das Volk meines Vaters wäre zutiefst ent setzt, wenn es erfahren würde, dass ich eine Frau mit ins Tal und in dieses Haus gebracht hätte, die nicht mit mir verheiratet ist. Dass ich mit ihr allein die Nacht verbringe, davon wollen wir gar nicht erst sprechen."
    „Draußen herrscht ein Unwetter!"
    „Dass solche Unwetter unerwartet aufkommen, ist genau der Grund, warum wir nicht hätten allein reisen sollen."
    „Was willst du damit wirklich sagen, Arash? Dass wir vergessen könnten, wer wir sind, oder dass das Volk deines Vaters sich ausmalen wird, was wir getan haben?"
    „Um was es mir ging, ist nicht mehr wichtig. Wir sind allein, daran können wir nichts ändern. Nur uns davor schützen ..."
    „Ja, du hast es geschafft!" unterbrach sie ihn, ohne sich zu entschuldigen. „Vermutlich hast du uns das Leben gerettet, indem du uns hierher geführt hast, Arash! Schade, dass wir nicht im Wagen geblieben sind. Wir wären erfroren oder in einer Lawine umgekommen."
    „Warum willst du mich mit solch albernem Gerede erzürnen, Lana? Merkst du denn nicht, was passiert?"
    Sie verspürte eine innere Warnung, aber sie lehnte es ab, sich danach zu richten.
    Gleichmütig erwiderte sie: „Deine Arroganz muss man erlebt haben, um sie zu glauben. Die Leute in diesem Tal leben doch nicht so fernab ..."
    „Das Volk meines Vaters hat keinen Fernsehempfang, aber es kennt den Unterschied zwischen Männern und Frauen. Du bist so erzogen worden, dass du wegen deiner Bildung über dieser menschlichen Regung stehst. Ist es nicht so?"
    „Willst du mir damit sagen, dass ich von einem unkontrollierbaren Verlangen nach dir gepackt werde, Arash, nur weil wir beide allein sind? Sollte das der Fall sein, dann kannst du nicht mehr..."
    Er streckte seinen Arm aus und fasste nach ihrem Handgelenk. Seine Haut war dunkel, die Finger kräftig und rau von der Arbeit an frischer Luft, und sein Griff verdeutlichte ihr die Zartheit ihres Körperbaus. Auch war ihre Haut nach dem langen Winter in Parvan blass.
    Sie starrte auf seine Hand und runzelte die Stirn, als fände sie an der Verbindung etwas störend. In der fortwährenden Stille schaute sie zu ihm auf.
    Sein Gesicht lag im Schatten. Das Licht der Lampe spiegelte sich in der Tiefe seiner dunkelblauen Augen wider. Wortlos schaute sie in die Flammen, und als

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