Dein für 1000 und eine Nacht
würden sie eine starke Hitze ausstrahlen, wurde ihr warm, und ihr Herz schlug schneller.
„Ich bin ein Mann", bemerkte er tonlos. „Du bist eine Frau. Das muss dir als Erklärung reichen."
Urplötzlich nahmen diese einfachen Worte, vor dem Hintergrund des Schneesturms, der um das Anwesen tobte, eine wesent lich stärkere Bedeutung an.
Er war ein Mann und sie eine Frau. Das war eine gefährliche, explosive Mischung, so entflammbar und vorhersagbar wie die Formel für Dynamit.
Dynamit weigert sich auch nicht zu explodieren, nur weil Menschen davon verletzt werden, ging es ihr durch den Sinn. Wenn du ein Streichholz an seine Zündschnur hältst, wird es explodie ren.
Lana befeuchtete nervös ihre Lippen und ließ Arashs Aus strahlung so auf sich wirken wie lange nicht mehr.
Er war unglaublich attraktiv, stark, ein Mann mit großem Cha risma. Der heftige Zorn in seinem Blick und die entschlossen aufeinander gepressten Lippen unterstrichen sein maskulines Auftreten, das ihre Sinne betörte und sie gefangen nahm.
Lana schluckte.
„Und was hat das zu bedeuten?" flüsterte sie.
Er antwortete ihr nicht, sondern betrachtete sie mit einer sinnlichen Begierde, die ein Feuer in ihrem tiefsten Innern entfachte, von dem sie nicht mal geahnt hatte, dass es dort schlummerte. Langsam, als müsse es ihr alles sagen, hob er ihre Hand an, während er mit der anderen ihren Hals berührte.
Absichtlich, wie um sie zu quälen, drückte er sie in die Kissen, die hinter ihr lagen, und beugte sich über sie. Das Feuer, das sie eben nur in seinen Augen wahrgenommen hatte, sprang auf sie über und breitete sich in ihrem Körper aus.
Ihr wurde heiß, und ihr Herz hämmerte wild. Arash war unglaublich anziehend für sie, eine Tatsache, die sie aus ihrem Gedächtnis verdrängt hatte.
„Warum hast du mich zu dem Beweis gezwungen?" fragte er. „Du kanntest das Risiko von Anfang an."
„Nein", protestierte sie schwach.
Sacht berührte er ihren Hals und streichelte zärtlich ihre Haut. Ein Prickeln breitete sich in ihrem Körper aus, und seine Lippen waren nur wenige Zentimeter über ihren. Ein Schauer nach dem anderen rann ihr durch den Körper und verlangte nach Erfüllung.
Erst einmal in ihrem Leben hatte sie eine derart heftige Erregung, ein so wildes Verlangen, eine alles verzehrende Leidenschaft verspürt.
„Ich glaube nicht, dass du es vergessen hast", meinte er. „Aber du weißt natürlich auch, wie sehr ich mit mir gerungen habe."
Sie vermochte kein Wort über die Lippen zu bringen.
Er hielt ihr Handgelenk fest und drückte es in die Kissen ne ben ihrem Kopf. Sie lag im Schatten. Die Spitzen ihrer roten Lo cken umrahmten aufreizend ihr Gesicht. Das Licht der Lampe erzeugte ein Funkeln, das einem Feuer glich. Er musterte sie verwundert.
„Was sollen wir tun, Lana? Wollen wir diesem verlockenden Wahnsinn nachgeben, für den es keine Zukunft gibt, und dann alles vergessen? Willst du das?"
Bei seinen Worten krampfte sich ihr das Herz zusammen. Ein Schmerz durchzuckte sie, den sie geglaubt hatte, vergessen zu haben. Sie hatte ihn vergessen. Sie hatte sich eingeredet, das sei alles bedeutungslos und jetzt plötzlich ...
Lana schloss die Augen, um ihn nicht länger anschauen zu müssen und wandte den Kopf ab.
„Nicht jetzt", antwortete sie tonlos. „Lass mich los!"
„Ich ...", begann Arash, schloss seine Augen und, als müsse er sich von ihr losreißen, stemmte er sich hoch, nahm seine Hand von ihrem Hals und bewegte sich dabei wie in Zeitlupe. Ein kühler Lufthauch umwehte sie.
Ungelenk richtete er sich auf und ging zu dem Wassereimer hinüber. Er tunkte die Schöpfkelle ein und nahm einen kräftigen Schluck.
Er nahm den Kohleneimer sowie die Taschenlampe an sich und hob den Vorhang, um den Raum zu verlassen.
Reglos und ohne auch nur einen Gedanken zu fassen, lag Lana da. Ihr Blick fiel unwillkürlich auf eine große Blechschüssel, die eine umsichtige Hausfrau unter den niedrigen Tisch gestellt hatte. Lana blinzelte und richtete sich dann auf. Sie zog die Spülschüssel hervor und stellte sie auf den Tisch. Ein Stück Seife und ein Geschirrtuch lagen darin. Rein mechanisch sammelte sie das Geschirr ein.
Der Topf mit Wasser stand noch auf der Kohlenpfanne. Sie goss den Inhalt in die Schüssel und gab noch etwas Wasser aus dem Eimer hinzu. Dann nahm sie sich ein Messer zur Hand und schabte damit etwas von dem Stück Seife ab. Die Flocken fielen in das warme Wasser.
In Gedanken versunken rührte sie das Wasser
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