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Dein für 1000 und eine Nacht

Dein für 1000 und eine Nacht

Titel: Dein für 1000 und eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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hoch und legte Briketts auf die glühenden Funken.
    „Wie lange werden wir bleiben müssen?" Die Frage vermochte sie nicht zurückzuhalten.
    Unwillkürlich erschauerte sie.
    Erneut wechselten sie einen Blick. Natürlich wusste er es ebenso wenig wie sie. Und sie redete einfach drauflos.
    „Was werden wir essen?" erkundigte sie sich, aber der Gedanke ans Essen beschäftigte sie nur am Rande.
    „Morgen früh werden wir nachsehen, was da ist. Heute Abend wollen wir davon ausgehen, dass zumindest an Lampenöl gespart werden muss." Arash legte den Deckel wieder auf die Pfanne. „Wir machen jetzt das Licht aus und legen uns schlafen."
    Er ging in die Ecke hinüber, in der der hockerähnliche Rahmen des korsi stand und hob ihn über die Kohlenpfanne, während Lana gleich die Kissen auf die Teppiche verteilte, die um die Kohlenpfanne herumlagen.
    Dann in einem Ritual, das vermutlich Hunderte von Jahren alt war, breiteten sie die Decken über die Kissen zu beiden Seiten des korsi aus und machten damit das traditionelle parvanische Winterbett.
    Zum Schluss wurde noch eine riesige, runde Decke, die mehr als drei Meter Durchmesser hatte, in der Mitte vollkommen braun war, über alles gebreitet.
    Lana hatte ganze Familien auf diese Weise schlafen sehen. Sie lagen um die Feuerstelle herum wie die Speichen eines Rades. Der korsi hielt die Decke so weit von der Kohlenpfanne weg, dass sie kein Feuer fangen konnte, während die Hitze unter der Decke gehalten wurde.
    Da sie sich mit den Füßen zur Mitte legten und der Kopf nur oben aus der Decke lugte, konnten sie wunderbar im Warmen schlafen.
    Es hatte auch seinen Nachteil. Zu warm durfte man es nicht heizen, um keine Kohlenmonoxidvergiftung zu bekommen. Aber Arash hob den Teppich vor dem Türeingang hoch, damit ein frischer Luftzug hereinwehte, und Lana stellte sich tapfer der Kälte, um noch einmal auf die Toilette zu gehen.
    Als sie zurückkam, war alles fertig.
    Sie streiften nur ihre Jogginganzüge ab, ehe sie sich unter den Decken ausstreckten.
    Schweigen breitete sich im Raum aus, ohne dass es ihr auffiel, und als sie es merkte, gelang es Lana nicht, die richtigen Worte zu finden, um es zu brechen.
    Sie legte sich hin und bewegte sich so lange, bis sie sich wohl fühlte. Nachdem Arash die schwache Flamme in der Lampe ausgepustet hatte, breitete sich die Dunkelheit wie eine zweite Decke über ihnen aus. Lana hörte, wie Arash sich in die Kissen zurücksinken ließ, und wusste, seine Füße waren auf der anderen Seite der Kohlenpfanne, direkt ihr gegenüber.
    „Gute Nacht", flüsterte sie.
    „Gute Nacht, Lana."
    Doch gleich darauf wünschte sie sich, sie hätte nichts gesagt. Denn der kleine Austausch in der Dunkelheit verdeutlichte ihr die intime Einsamkeit noch mehr. Plötzlich wünschte sie sich, sie lägen dichter nebeneinander, allein schon wegen der Wärme und des Trostes, den Menschen sich untereinander durch Körperkontakt in so harten Zeiten zu schenken vermögen.
    Aber sie hatte sich einmal auf ein Risiko eingelassen und verloren.
    Damals hatte Arash Lana in einen dunklen Raum geführt und eine kleine Lampe angemacht.
    Bis auf ein Sofa, einige Sessel und Regale befand sich nur noch ein Bett in einer Nische.
    Obwohl der Raum in orientalischer Weise eingerichtet war, mit herrlichen Teppichen ausgelegt und mit Wandtapeten ausgekleidet, wirkte der Raum unpersönlich. Es gab kein einziges Buch und keinen persönlichen Artikel mehr. Das Gepäck neben der Tür sagte alles.
    Arash schaute sie einen Moment lang an, als warte er noch, ob sie ihre Meinung ändern würde. Morgen früh, so warnte sein Blick sie, würde es in diesem Raum keine Spur mehr von ihm geben.
    Sie verschloss die Augen vor der Warnung, stellte sich taub und lächelte ihn sehnsüchtig an.
    „Lieb mich, Arash", flehte sie leise.
    Er umfasste ihr Handgelenk und zog sie zu dem Bett hinüber. Die kleine Nische war wie das Zelt eines Sultans mit Stoffgirlanden dekoriert, die von der Decke herabhingen, und Arash glich einem Sultan, barfuß in Lederriemensandalen, weiter Hose, einem langärmeligen Hemd und einer juwelenbesetzten, ärmellosen Jacke.
    Er zog ihr die Kleidung aus, so wie sie es sich bereits im Geiste ausgemalt hatte, als sie sich am frühen Abend für die Party zurechtgemacht hatte. Und sie hatte sich große Mühe gegeben, eine dunkelgrüne, seidene Haremshose mit einem passenden kleinen Bolero ausgewählt, das gerade mal bis über die Brüste reichte. „Harems Pyjama", hatte der Verkäufer die

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