Dein für 1000 und eine Nacht
deiner Traumfrau treu sein kannst, oder stehlen wir uns diese Zeit?"
Er schloss seine Augen, und sein Gesichtsausdruck war so ge quält, dass Lana schockiert war. „Du machst mich wahnsinnig!" stellte er heiser fest und umklammerte ihren Arm, bis es ihr wehtat.
„Was willst du mir damit sagen? Sollen wir uns lieben, solange wir hier sind, ohne eine Sekunde an die Zukunft zu denken, und wenn wir hier weg sind, wollen wir dann alles vergessen?"
Sie wollte noch mehr sagen. Das wäre jedoch ein großer Fehler. Sie wusste genau, wenn sie sich von ihm lieben ließe, würde er ihr Herz an sich binden, und sie könnte nie wieder frei sein. Nach nur einer Nacht mit ihm hatte sie es nicht geschafft, sich von einem anderen berühren zu lassen.
Sie hatte es versucht, hatte sich verzweifelt gewünscht, die Erinnerung an ihn loszuwerden und sich einem anderen zuwenden zu können. In den vielen Jahren hatten auch andere Männer sie leidenschaftlich geküsst. Jedes Mal hatte sie gehofft, es würde ihr helfen. Und doch hatte sie jedes Mal mit heftiger Ablehnung reagiert, denjenigen förmlich von sich gestoßen ... Keine Ent schuldigung half. Es tut mir Leid, ich dachte, ich hätte ihn vergessen ...
Irgendwann hatte sie aufgehört, es zu versuchen.
Wenn Arash sie jetzt erneut liebte, wenn sie der Leidenschaft nachgäbe, ihrem Herzen folgte und sich auf das einließ, was seine Augen ihr versprachen, würde sie es nie wieder vergessen. Würde sie dann jemals ein normales Leben führen können?
Für ihn würden es nur ein paar Tage sein. Für sie jedoch würden die wenigen Stunden ein ganzes Leben bedeuten. Stunden unvollendeten Glücks. Ihr Körper wäre befriedigt, ihr Herz bliebe leer. Schlimmer noch, sie würde im Stillen hoffen, sie könnte ihn doch für sich gewinnen.
Sie schluckte und erkannte, auf das kurze Glück würde sie nicht verzichten wollen.
„Nun, warum nicht?" sagte sie.
Doch dann schnappte sie erschrocken nach Luft. Aber ehe sie die riskanten, dummen Worte zurücknehmen konnte, schnellte er hoch, umfasste ihren Kopf und zog sie zu sich herunter, um sie erneut innig zu küssen.
Sofort spürte sie an ihrem Schenkel den Beweis seiner Erregung.
Arash war der Liebhaber, von dem Lana immer geträumt hatte. Er war der Mann, den sie schon immer gewollt hatte. Er war leidenschaftlich und zärtlich, ungestüm und stark, liebevoll.
In den nächsten zwei Tagen und Nächten liebten sie sich so innig und hingebungsvoll, dass Lana fast schon zu glauben begann, am darauf folgenden Tag müsse die Welt untergehen, es könnte einfach nichts mehr Bestand haben, wenn sie in zwei Ta gen die Leidenschaft eines ganzen Lebens unterbringen sollten.
Ihr Verlangen war allgegenwärtig. Er fasste nach ihrem Hand gelenk, als sie nach einem Apfel griff, und der Apfel fiel ihr aus den Fingern, er rollte unbeachtet weg, während sie, anstatt das Obst zu schmecken, seine Lippen kostete. So erging es ihnen die ganze Zeit. Kaum dass ihre Blicke sich trafen, flammte das Verlangen auf.
Lana hätte niemals geahnt, dass sie in den Armen eines Mannes so viel Lust empfinden könnte. Und sie machte in der kurzen Zeit, die ihnen gegönnt war, immer wieder neue Entdeckungen.
Arash war für sie die Verkörperung der Lust. Alles was er tat und war, hatte die Kraft, sie zu bewegen. Er wirkte wie ein Magnet auf sie, und sie war das aufgeladene Teilchen. Wenn er den Raum verließ, während sie darin saß, musste sie sich zurückhalten, um ihm nicht zu folgen.
Die sachteste Berührung, ein Blick von ihm, selbst die Bewegung seiner Hand im Lampenlicht erregte sie. Sofort verspürte sie Sehnsucht und Verlangen nach seinem Kuss, seiner Nähe, der heftigen Leidenschaft, die ihre Körper zu erfassen vermochte.
Es war herrlich, es war erhebend, aber auch qualvoll in seiner Intensität. Schlimmer war die stille Hoffnung, er müsse sie lieben, sonst wäre ein solches Zusammentreffen nicht möglich.
Für Lana war es, als wäre sie berauscht vom köstlichsten Champagner, den sie je getrunken hatte. Es war, als könnte sie fliegen und käme dabei der Sonne zu nah. Es glich einem wilden, losgelösten Tanz. Sie fühlte sich freier, als sie jemals gehofft hatte. Doch sie wusste, dass es schon bald vorbei sein würde.
„Es ist so heiß!" flüsterte sie am zweiten Abend, als sie spät in der Nacht von heftigem Verlangen gepackt worden waren und in stürmischer Leidenschaft füreinander entbrannten.
„Der Sturm ist vorbei. Komm!" befahl er ihr, stand auf und
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