Dein für 1000 und eine Nacht
zog sie mit sich. Sie war trunken vor Sinnlichkeit. Ihre Empfindungen schwankten ständig zwischen Begierde und Zufriedenheit. Schweigend folgte sie Arash und fröstelte ein wenig, als ihre Füße die kalten Fliesen berührten.
Er öffnete die Tür und führte sie in eine dunkle, schneebedeckte Welt. Sie blieb auf der Schwelle stehen und blinzelte. Es hatte aufgehört zu schneien. Der Mond stand hoch und strahlend am Himmel, und die Welt schien den Atem anzuhalten. Selbst das Rauschen des Wasserfalls war in der Dunkelheit verstummt.
Sie waren beide nackt, und sie musterte ihn schockiert, als er sich rücklings in den Schnee fallen ließ und sie mit sich zog.
„Arash!" rief sie.
Er setzte sie rittlings über sich. Sofort schmolz sie dahin bei der Hitze, die sie durchflutete.
Er zog sie auf sich herunter, stieß in sie und hielt ihre Hüften umfasst.
Ihre Knie versanken in dem kühlen Pulverschnee, als sie in den leidenschaftlichen Rhythmus einstimmte, und obwohl sie es schon so oft erlebt hatte, spürte sie, wie er erneut Wellen der Lust in ihr auslöste. Es war eine gefährliche Berührung, die ihm nicht nur eine Verbindung zur Quelle ihres Vergnügens gab, sondern auch zu ihrem Herzen.
Dann, als ihre Bewegungen sich zur Ekstase steigerten, nahm er eine Hand voll Schnee und presste sie auf ihre Haut, an der Stelle, wo ihre Körper vereint waren.
Die eisige Kälte auf ihrer heißen Haut war ein Schock. Kälte und Hitze prallten in ihren Körpern aufeinander, erzeugten so verschiedenartige Gefühle, dass Lana aufschrie, lachte, keuchte und stöhnte.
Sie erschauerte vor Lust, legte den Kopf in den Nacken und schrie auf.
„Arash!" rief sie, als er sich heiß in ihr verströmte und sich erbebend an sie presste.
11. KAPITEL
Unter dem freien, klaren Himmel bewegten sich zwei Gestalten, mit Schneeschuhen ausgerüstet, durch das Tal auf die Karawanenroute und den hohen Pass zu. Die Sonne, die über den Bergspitzen aufging, wärmte bereits. Überall traten die Tiere aus ihren Winterquartieren und beschnupperten die dicke weiße Decke, die sich über das Tal ausgebreitet hatte.
Das Vorwärtskommen mit den Schneeschuhen war schwierig, und Lana hatte bislang nie welche benutzt. Aber Arash bewegte sich langsam, und sie folgte ihm. Dabei versuchte sie, seine Schritte nachzuahmen.
Sie hatten eine Nachricht und Geld auf dem Tisch hinterlassen. In den Bergen war es üblich, unfreiwillig genossene Gastfreundschaft anzuerkennen und dafür zu bezahlen, wenn man es konnte. Arash war natürlich kein Gast in seinem eigenen Haus, sondern wollte Suhail und Sulayman die Gelegenheit geben, ihre Vorräte aufzufüllen.
Sie hatten Futter und Wasser bei den Tieren nachgefüllt und die Tür des majlis offen gelassen.
Das waren eine Reihe kleiner Aufgaben gewesen, die sie daran erinnerten, dass sie bald in die wirkliche Welt zurückkehren würden. Nur einmal, als sie den Gipfel des Kammes erreichten, gönnte Lana sich einen Blick ins Tal. Frieden erfüllte ihr Herz, und sie atmete tief durch. Sie hatte ein paar Tage und Nächte in größter Wonne in diesem Tal, Arashs Zuhause, in seinem Bett und seinen Armen verbracht. Es würde ihr für den Rest ihres Lebens genügen müssen.
Durch die dicke Schneedecke war im Tal nicht mehr viel zu sehen, was an den Krieg erinnerte.
„Hat es immer so ausgesehen?" fragte Lana.
„Wie bitte?" Arash beugte sich vor, da er ihre Worte nicht verstanden hatte.
„Hat das Tal vor dem Krieg auch so ausgesehen? Im Winter, meine ich."
Er straffte sich und betrachtete nachdenklich die Szenerie. „So viel anders war es hier tatsächlich nicht, glaube ich."
Lana deutete auf unzählige verkohlte Baumskelette, die aus dem Schnee ragten und ihr vor dem weißen Hintergrund wesent lich mehr auffielen als an dem Abend, an dem sie angekommen waren.
„Was war da?"
„Eine Aprikosenwiese", erwiderte er. „Sie ist in einem trockenen Sommer von einer Bombe getroffen worden."
„Wem gehört sie?"
Wären die Dinge anders gewesen, dachte Lana, hätte es keinen Krieg gegeben, der ihn von ihrer Seite gerissen hätte, wäre er dann vielleicht eines Tages mit ihr hierher gekommen?
Oder wäre die Verbindung zwischen ihnen stärker geworden, wenn er in London geblieben wäre?
„Meiner Familie."
„Also dir?"
Er schaute sie an. „Ja, mir und meinen Erben."
„Arash, ich ..." Sie schluckte nervös und fürchtete sich vor einer Ablehnung des Vorschlags, den sie ihm machen wollte. „Ich würde ihn ... gern neu
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