Dein fuer immer
gerötet, verrieten mir, dass er geweint hatte.
Rede weiter, sagte ich zu mir. Halte den Traum am Leben. Tu alles, um Patch hier zu halten.
»Ich habe Rixon gesehen.«
»Er ist tot«, sagte Patch schlicht. »Wie alle anderen auch. Dante hat uns aus der Hölle befreit, aber nicht, ohne uns vorher einen Treueeid abzunehmen und uns einen Teufelskraft-Prototypen zu injizieren. Es war der einzige Weg nach draußen. Als wir die Hölle verließen, waren unsere Adern angefüllt mit dem Zeug. Als du die Teufelskraft zerstört hast, ist jeder gefallene Engel, der davon am Leben erhalten wurde, gestorben.«
Das kann kein Traum sein. Es muss aber einer sein, und doch ist es gleichzeitig viel zu real. Seine vertraute Berührung brachte mein Herz zum Rasen und mein Blut zum Sieden – ich konnte keine so heftige Reaktion auf ihn träumen.
»Wie hast du überlebt ?«
»Ich habe Dante keinen Eid geschworen, und ich habe auch nicht zugelassen, dass er mir Teufelskraft spritzt. Ich habe von Rixon Besitz ergriffen, aber nur so lange, bis ich aus der Hölle entkommen war. Ich habe weder Dante noch der Teufelskraft getraut. Ich habe darauf vertraut, dass du sie beide erledigen wirst.«
»O Patch«, sagte ich mit zitternder Stimme. »Du warst weg. Ich habe dein Motorrad gesehen. Du bist nicht mehr zurückgekommen. Ich dachte …« Mein Herz verkrampfte sich, ein tiefer Schmerz breitete sich in meinem Brustkorb aus. »Als ich dann deine Feder nicht retten konnte …« Der Verlust und die Verzweiflung krochen in mir hoch wie Winterkälte, erbarmungslos und betäubend. Ich kuschelte mich näher an Patch, fürchtete, er könnte wieder verschwinden. Ich kletterte auf seinen Schoß und schluchzte an seiner Brust.
Patch nahm mich in die Arme und wiegte mich. Engelchen, murmelte er in meinem Geist. Ich bin hier. Wir sind zusammen. Es ist vorüber, und wir haben uns.
Wir haben uns. Zusammen. Er war zu mir zurückgekommen; alles, was wichtig war, war hier. Patch war hier.
Ich wischte mir mit den Ärmeln die Augen trocken, richtete mich auf die Knie auf. Mit den Fingern fuhr ich durch sein dunkles Haar, nahm seine Locken zwischen die Finger und zog ihn dicht an mich heran.
»Ich will mit dir zusammen sein«, sagte ich. »Ich brauche dich ganz nah bei mir, Patch. Ich brauche alles von dir.«
Ich küsste ihn, wild und mutig, mein Mund presste sich auf seinen. Ich presste tiefer, trank seinen Geschmack. Seine Hände legten sich fest auf meinen Rücken, zogen mich näher an ihn. Ich legte meine Handflächen auf seine Schultern, auf seine Arme, auf seine Hüften, spürte seine Muskeln arbeiten, so real und stark und lebendig. Sein Mund drückte sich auf meinen, vielversprechend, hungrig.
»Ich möchte jeden Morgen mit dir zusammen aufwachen und jeden Abend neben dir einschlafen«, erklärte Patch ernst. »Ich will mich um dich kümmern, dich schätzen und lieben, wie es kein anderer Mann könnte. Ich will dich verwöhnen – jeder Kuss, jede Berührung, jeder Gedanke, alles soll dir gehören. Ich werde dich glücklich machen. Jeden Tag werde ich dich glücklich machen.« Der antike, beinahe primitive Ring, den er zwischen den Fingern hielt, reflektierte das Licht und glänzte silbern. »Diesen Ring habe ich gefunden, kurz nachdem ich aus dem Himmel verbannt wurde. Ich habe ihn lange behalten, um mich selbst daran zu erinnern, wie endlos mein Urteil war, wie ewig sich eine kleine Entscheidung auswirken kann. Jetzt sollst du ihn bekommen, denn du hast mein Leiden beendet. Du hast mir eine neue Ewigkeit geschenkt. Sei mein Mädchen, Nora. Sein mein Ein und Alles.«
Ich biss mir auf die Lippe und unterdrückte ein Lächeln, das mir sonst das Gesicht zerschnitten hätte. Ich sah zu Boden, um sicherzugehen, dass ich nicht schwebte. »Patch.«
Er kratzte mit dem rauen Ende des Rings in seine Handfläche, so dass ein dünnes Rinnsal Blut austrat. »Ich schwöre dir, Nora Grey, an diesem Tag, von jetzt an und für immer, gebe ich mich in deine Hände. Ich bin dein. Meine Liebe, mein Leib, meine Seele – lege ich in deinen Besitz und deinen Schutz.« Er hielt mir den Ring hin, eine einzelne Gabe, ein bindendes Versprechen.
»Patch«, flüsterte ich.
»Wenn ich meinen Schwur breche, werden mein eigenes Unglück und die Reue meine ewige Strafe sein.« Sein offener, aufrichtiger Blick hielt den meinen fest. Aber ich werde ihn nicht brechen, Engelchen. Ich werde dich nicht enttäuschen.
Ich nahm den Ring an und wollte gerade mit der Kante über
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