Dein fuer immer
ein paar Tagen erst mein Leben gerettet hatte, saß tapfer zu seinen Füßen. Die wilden Augen des Hundes starrten mich nachdenklich an. Basso beugte sich nach unten und kraulte das struppige Fell hinter seinen Ohren.
»Er ist ein guter Hund«, sagte Basso. »Wenn ich fort bin, wird er ein gutes Zuhause brauchen.«
Ich machte einen vorsichtigen Schritt zurück. »Was ist hier los ?«
»Du hast es geschafft«, wiederholte er. »Die Teufelskraft ist aus der Welt geschafft.«
»Sagen Sie mir, dass das ein Traum ist.«
»Ich bin ein Erzengel.« Seine Mundwinkel verzogen sich fast ein wenig verlegen. Aber nur fast.
»Ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
»Ich war nun monatelang auf der Erde, undercover. Wir vermuteten, dass Chauncey Langeais und Hank Millar Teufelskraft heraufbeschworen hatten, und es war mein Job, ein Auge auf Hank zu haben, auf seine Geschäfte und seine Familie – dich eingeschlossen.«
Basso. Ein Erzengel. Undercover. Ich schüttelte den Kopf. »Ich verstehe immer noch nicht ganz, was hier vor sich geht.«
»Du hast das erreicht, was auch ich versucht habe. Die Teufelskraft zu beseitigen.«
Ich verdaute das schweigend. Nach allem, was ich in den letzten paar Wochen gesehen hatte, brauchte es schon viel, um mich noch zu überraschen. Aber das hier tat es mit Sicherheit. Gut zu wissen, dass ich noch nicht vollkommen abgebrüht war.
»Die gefallenen Engel sind fort. Das wird nicht ewig dauern, aber wir werden es genießen, solange wir können, nicht wahr ?«, schnaubte er. »Ich schließe diesen Fall ab und mache mich auf den Heimweg. Meinen Glückwunsch.«
Ich hörte ihn kaum. Gefallene Engel fort. Fort. Das Wort gähnte in mir wie ein unendlich tiefes Loch.
»Gute Arbeit, Nora. Oh, und es wird dich freuen zu hören, dass wir Pepper in Gewahrsam haben und uns um ihn kümmern. Er behauptet, du hättest ihn dazu genötigt, die Federn zu stehlen, aber ich werde so tun, als hätte ich das nicht gehört. Eins noch. Nimm es als eine Art Dankeschön: Entscheide dich für einen schönen, sauberen Schnitt durch die Mitte des Muttermals an deinem Handgelenk«, sagte er, wobei er zur Demonstration eine schneidende Bewegung quer über sein Handgelenk machte.
»Was ?«
Ein wissendes Lächeln. »Vertrau mir, wenigstens dieses eine Mal.«
Und weg war er.
Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen einen Baum, versuchte, die Welt langsam genug zu machen, um sie zu begreifen. Dante tot. Teufelskraft ausgelöscht. Der Krieg nicht existierend. Mein Eid erfüllt. Und Scott. Oh, Scott. Wie sollte ich das Vee beibringen ? Wie sollte ich ihr helfen, den Verlust zu durchleben, den Herzschmerz, die Verzweiflung ? Und später dann, wie sollte ich sie ermutigen, darüber hinwegzukommen, wenn ich doch selbst nicht vorhatte, das zu tun ? Zu versuchen, Patch zu ersetzen – auch nur zu versuchen, Glück zu finden, wie klein es auch sein mochte –, würde eine Lüge sein. Ich war jetzt Nephilim, mit ewigem Leben gesegnet, dazu verflucht, es ohne Patch zu verbringen.
Vor mir raschelten Schritte, jemand ging durchs Gras, ein irgendwie vertrautes Geräusch. Ich erstarrte, bereitete mich darauf vor anzugreifen, als ein dunkler Umriss aus dem Nebel auftauchte. Die Augen des Schemens waren auf den Boden gerichtet, klar auf der Suche nach etwas. Bei jeder Leiche kniete er nieder, inspizierte sie hastig und trat sie dann mit einem ungeduldigen Fluch beiseite.
»Patch ?«
Über einen zerfallenden Körper gebeugt, erstarrte er. Sein Kopf flog hoch, seine Augen verengten sich, als traue er seinen Ohren nicht. Sein Blick traf meinen, hielt ihn fest, und etwas Unentschlüsselbares trat in seine schwarzen Augen. Erleichterung ? Trost ? Erlösung.
Ich rannte wie im Rausch die letzten paar Meter, die uns voneinander trennten, und warf mich in seine Umarmung, bohrte meine Finger in sein Hemd und vergrub mein Gesicht an seinem Hals. »Lass das wirklich sein. Lass das dich sein. Lass mich nicht los. Lass mich nie wieder los.« Ich begann zu weinen. »Ich habe mit Dante gekämpft. Ich habe ihn getötet. Aber ich konnte Scott nicht retten, er ist tot. Die Teufelskraft ist fort, aber ich habe Scott im Stich gelassen.«
Patch murmelte sanfte Worte in mein Ohr, aber seine Hände zitterten, während sie mich hielten. Er führte mich zu einer Steinbank, auf die wir uns setzten, aber er ließ mich nicht einen Augenblick los, hielt mich, als hätte er Angst, ich könnte wie Sand zwischen seinen Fingern zerrinnen. Seine Augen, müde und
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