Dein fuer immer
meine Handfläche streichen, wie Patch es getan hatte, als mir Bassos seltsamer Ratschlag einfiel. Ich ließ den Ring höher gleiten und schnitt in das bleistiftförmige Muttermal an der Innenseite meines Handgelenks, mit dem ich auf die Welt gekommen war – ein Zeichen meines Nephilim-Erbes. Helles rotes Blut verschmierte meine Haut. Ich legte die Schnittwunde direkt an Patchs Hand und empfand ein warmes Kribbeln, als unser Blut sich vermischte.
»Ich schwöre dir, Patch, dass ich deine Liebe annehmen und wertschätzen werde. Und im Gegenzug werde ich dir meinen Körper und mein Herz geben – alles, was ich habe, gebe ich dir. Ich bin dein. Ganz und gar. Liebe mich. Beschütze mich. Erfülle mich. Und ich verspreche, dasselbe für dich zu tun.«
Er schob den Ring auf meinen Finger.
Da zuckte er plötzlich zusammen, als sei ein heftiger Stromschlag durch seinen Körper gefahren. »Meine Hand«, sagte er leise. »Meine Hand …«
Er sah mir tief in die Augen. Verwirrung breitete sich auf seiner Miene aus. »Meine Hand kribbelt, da wo wir unser Blut vermischt haben.«
»Du spürst es«, sagte ich, zu ängstlich, um es wirklich zu glauben. Voller Angst, ich könnte mir falsche Hoffnungen machen. Voller Angst, dass es verfliegen und sein Körper meinen wieder ausschließen würde.
Nein. Dies war Bassos Geschenk an mich.
Patch, ein gefallener Engel, konnte fühlen. All meine Küsse, jede Berührung. Meine Wärme, die Tiefe meiner Reaktion auf ihn.
Er gab einen Laut von sich, der irgendwo zwischen einem Lachen und einem Stöhnen lag. Staunen leuchtete in seinen Augen. »Ich fühle dich.« Seine Hände rieben über meine Arme, erforschten hastig meine Haut, nahmen mein Gesicht. Er küsste mich hart. Er schauderte vor Lust.
Patch riss mich in seine Arme, und ich schrie vor Freude auf. »Lass uns von hier verschwinden«, murmelte er, und seine Augen loderten vor Verlangen.
Ich schlang die Arme um seinen Hals und kuschelte meinen Kopf in seine Halsbeuge. Sein Körper war ein festes Versprechen, ein warmer Kontrapunkt. Und jetzt konnte er mich auch spüren. Vorfreude brannte unter meiner Haut.
Das war es. Zusammen. Für immer. Während wir alles hinter uns ließen, wärmte die Sonne meinen Rücken und erleuchtete den Weg, der vor uns lag.
Ich konnte mir kein besseres Vorzeichen denken.
Epilog
Drei Jahre später
The Hodder Valley, Lancashire, England
O kay, du hast gewonnen«, ich starrte Vee bewundernd an, als sie, die Schleppe ihres langen silbergrauen Kleids über dem Arm, in die Sakristei der Kirche trat. Das Licht aus den bunten Kirchenfenstern schien den Stoff in Flammen zu setzen, so dass er metallisch glitzerte. »Ich weiß, ich hatte dir gesagt, du solltest dich für traditionelles Weiß entscheiden, aber das war falsch. Vee, du siehst atemberaubend aus.«
Sie wirbelte herum, wobei die Springerstiefel sichtbar wurden, die ich seit der Highschool nicht mehr gesehen hatte. »Etwas Altes«, erklärte Vee.
Ich biss mir auf die Lippe. »Ich glaube, ich weine gleich.«
»Du wirst meinen Strauß fangen, ja ? Und ihn mir dann zurückgeben, wenn niemand hinsieht, damit ich ihn professionell trocknen und rahmen lassen kann – und dann kannst du mich den Rest meines Lebens damit aufziehen, was ich für ein Trottel bin ?«
»Ich bin Nephilim. Ich werde diese Blumen in der Hand haben, bevor die Gehirne deiner Freunde überhaupt gemerkt haben, dass du sie geworfen hast.«
Vee seufzte glücklich. »Kleines, ich bin so froh, dass du gekommen bist.«
»Es hätte schon einiges mehr als dreitausend Meilen gebraucht, um mich von der Hochzeit meiner besten Freundin fernzuhalten.« Ich lächelte vielsagend. »Wohin fahrt ihr in die Flitterwochen ?«
»Gavin will es mir nicht sagen. Er macht ein großes Geheimnis daraus. Er hat alles bis ins Detail geplant. Ich habe ihm gesagt, dass ich nur einen Wunsch habe: ein Hotel mit Doughnuts auf der Karte des Zimmerservices. Wir fahren zehn Tage weg. Wenn wir zurückkommen, fangen wir beide an, nach Jobs zu suchen.«
»Denkst du, dass du jemals zurückkommen wirst ?«
»Nach Coldwater ? Niemals. England passt mir wunderbar. Diese Briten lieben meinen Akzent. Als Gavin mich das erste Mal ausgeführt hat, hat er das nur gemacht, um mich reden zu hören. Ein Glück für ihn, dass das zu den Dingen gehört, die ich am besten kann.« Dann verschwand aller Spott aus ihren Augen. »Zu Hause sind einfach zu viele Erinnerungen. Ich kann kaum die Straße entlangfahren, ohne Scott
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