Dein - Grünberg, L: Dein
unterschreibst, werde ich für dich auf ewig ein Unbekannter bleiben. Dieses Gespräch und warum aus unserer Verbindung nichts geworden ist, würde im Gegenzug hundertprozentig unter uns bleiben.«
Ein letztes Aufbäumen, eine letzte Frage, die Sophies mentale Kräfte strapazierte. »Und – wie sieht es mit Sicherheit aus, mit einem Safeword?«, stieß sie hervor. Das war das Mindeste, was er ihr zugestehen musste. An die Sicherheitsregeln hielten sich alle Spieler.
Er lachte leise. »Es wird kein Safeword geben. Du hast es nicht verstanden, Sophie. Wenn du meine Sklavin bist, wirst du meinem Willen ausgeliefert sein, ohne Ausnahme. Du wirst dich absolut unterwerfen und mir bedingungslos vertrauen. Ich alleine weiß, was gut für dich ist. Du hast kein Mitspracherecht, dafür aber jede Menge Pflichten.«
Sophie starrte auf die Dokumente und dachte fieberhaft nach. Sie zitterte am ganzen Körper. Verdammt, dieser Dom konnte absolut jeder sein. Sie führte sich die absoluten No Go’s noch einmal vor Augen: Klein und fett, picklig und hässlich, unrasiert und schlampig gekleidet. Das hier war das Riskanteste, was ihr je in ihrem Leben begegnet war, ungeachtet seiner Argumentation. Wenn sie diesen Vertrag unterzeichnete, könnte alles mit ihr geschehen und niemand würde es mitbekommen, nicht einmal Nadine. Schließlich wäre sie Tag und Nacht der Gnade ihres Herrn mit Haut und Haaren ausgeliefert. Vierundzwanzig Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche.
Sie stöhnte leise. Dieser Dom wusste genau, wie er ihr Demut abverlangen und sie dabei erregen konnte. Schon jetzt war sie diesem Aufruhr ihrer Gefühle und vor allem ihres Körpers vollkommen hilflos ausgeliefert. Das Adrenalin, das seit Beginn ihres Gesprächs durch ihren Körper jagte, ließ keine andere Entscheidung zu. Wenn sie ablehnte, würde sie verwirrt, ziellos und frustriert aus diesem Zimmer gehen. Sie würde ewig bereuen, nicht zu wissen, ob es sich gelohnt hätte. Wenn sie dagegen zustimmte, würde sie in eine unbestimmte, aber auf jeden Fall aufregende Zukunft aufbrechen.
»Also gut«, presste sie hervor.
Sophie nahm den Stift in die Hand und schloss ihre Augen. Sie sah Nadines Gesicht vor ihrem geistigen Auge. Ihre Freundin musterte sie mit gerunzelter Stirn, tippte sich mit dem Finger an die Schläfe und fragte, wie – verdammt noch mal – Sophie so etwas Dummes tun konnte. Es gab doch noch mehr Doms auf der Welt als ausgerechnet diesen einen mit seinem kranken Vertrag. Vielleicht in einer anderen Stadt, sie würde irgendwann …
Sophie riss ihre Augen auf. Genau, das war der Knackpunkt.
Nicht irgendwann!
Es blieb ihr gar keine Wahl, sondern nur die Hoffnung, dass dieser Mann, dem sie sich anvertraute, gütiger war, als der Vertrag versprach und sie trotz oder gerade wegen seiner Dominanz glücklich und zufrieden machen würde.
Ohne noch weiter überlegen setzte Sophie schwungvoll ihre Unterschrift auf das Papier und die beiliegenden Vollmachten für die Verwendung ihrer Wohnung und ihres Girokontos.
Kapitel 4
Nadine drückte den roten Ausschaltknopf ihres Handys. Sie ließ es in die Kissen fallen und wand sich wimmernd unter Laurins züngelnder Leidenschaft.
Seit sie das Telefonat mit Sophie begonnen hatte, hatte er ihr keine Ruhe gegönnt. Zuerst hatte er an den Fingern ihrer freien Hand gelutscht und dabei die Augen verdreht, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Als dies nichts nützte, wurde er offensiver. Er zog ihr die Hose aus. Zuerst hatte sie sich dagegen gesträubt, aber die Frauen nachgesagte Multitaskingfähigkeit traf auf sie nie zu, und schon gar nicht in einer solchen Situation. Entweder sie konzentrierte sich auf die Unterhaltung mit Sophie oder auf ihren Geliebten, beides zu gleichen Teilen klappte nicht.
Laurin lag mittlerweile zwischen Nadines Schenkeln und hielt sie auseinander. Seine Zunge hatte das Feuer in ihrem Schoß im Nu entfacht. Es prickelte und kribbelte und reizte sie, sich zu winden und vor Lust zu kichern. Nur unter großer Mühe hatte sie es geschafft, Sophie zuzuhören und zu antworten. Die wunderte sich bestimmt, warum sie so plötzlich abgewürgt worden war, wo sie ihrer besten Freundin doch unbedingt von dem Treffen mit dem unbekannten Dom erzählen wollte.
»Endlich hörst du auf zu telefonieren«, knurrte Laurin in Nadines Schoß und saugte an ihrer Perle und ihren Schamlippen.
Das war unfair. Sie hatten es sich gerade auf dem Bett gemütlich gemacht, sich geknuddelt und geküsst, als das Telefon
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