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Dein Herz will ich erobern

Dein Herz will ich erobern

Titel: Dein Herz will ich erobern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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uns dieses Zimmer und Big Al.“
    „Big Al?“
    „Der Computer.“ Zuneigung sprach aus ihrer Stimme, so als handelte es sich um eine Person. Sie tätschelte den großen Bildschirm. „Ich habe ihn so getauft.“
    „Warum gerade Big Al?“
    „Es passt zu ihm.“ Sie schaltete den Computer ein, der sofort zu summen begann und nach wenigen Sekunden hochgefahren war. Dann nahm sie den Stapel Papiere vom Stuhl und legte ihn auf den Fußboden. „Okay, setzen Sie sich.“
    Doch Luc blieb stehen und betrachtete die Symbole auf dem Bildschirm. Sie waren ihm weder wirklich vertraut noch fremd. „Und was soll ich dann tun?“
    „Was Ihnen so in den Sinn kommt.“
    Er zögerte einen Moment, horchte in sich hinein und versuchte, seinen Gedanken und Empfindungen eine Handlung zuzuordnen.
    „Okay.“
    Anstatt sich an den Computer zu setzen, schloss er Alison in die Arme und küsste sie.

5. KAPITEL
    Ein Genie.
    Mehr als ein Genie, ein Zauberer.
    Dieser Gedanke ging Alison durch den Kopf. Wenn es so etwas wie Magier gab und wenn sie Sterbliche wirklich mit einem Zauberbann belegen konnten, dann zählte dieser Mann zu ihnen.
    Denn für einen kurzen Moment hatte Luc sie in seinen Bann gezogen. Es musste so sein. Warum sonst war sie in seinen Armen und wollte dort bleiben, anstatt ihn zornig von sich zu stoßen?
    Sie verspürte nicht diese erstickende Angst, die sie sonst überwältigte, wenn jemand sie anzufassen versuchte. Etwas anderes, Unerklärliches ging in, ihr vor, das auch beängstigend, aber gleichzeitig verlockend war.
    Er küsste sie mit einer Sanftheit, die sie fesselte, besänftigte und gleichzeitig erregte. Sie hielt sich steif, und doch begann sie sich innerlich zu entspannen.
    Luc wusste nicht, was über ihn gekommen war. Als sie ihn aufgefordert hatte zu tun, was ihm in den Sinn kam, hatte er einfach nur ganz plötzlich den überwältigenden Drang verspürt, sie zu küssen.
    Er konnte sich nicht erinnern, andere Frauen geküsst zu haben, so dass es ein überwältigendes Novum für ihn war, und es erweckte weitere Bedürfnisse. Das Ausmaß seines Verlangens verblüffte ihn.
    Es kostete ihn Mühe, zurückzuweichen und sie loszulassen.
    Ihre Miene war ausdruckslos, als er den Kopf hob, aber in ihren Augen sah er Angst. „Es tut mir Leid“, sagte er schuldbewusst. „Das war kein angemessener Dank für deine Gastfreundschaft.“ Er wollte sie berühren, sie trösten, aber er wusste, dass es die Dinge nur verschlimmert hätte. Hilflos steckte er die Hände in die Taschen und wünschte, er wäre woanders.
    Alison bemühte sich, gelassen zu wirken. „Ach, ich weiß nicht. Manche Leute sehen das anders.“
    „Ich hatte plötzlich irgendwie den Drang, dich zu küssen“, erklärte er aufrichtig.
    „Also habe ich es getan.“
    Und zwar sehr gekonnt.
    Wäre sie eine andere Person… Aber sie hatte eine Vorgeschichte, die sie nicht leugnen, der sie nicht entfliehen konnte, so verzweifelt sie es sich auch wünschte.
    „Hegst du sonst noch plötzlich auftretende Triebe, von denen ich wissen sollte?“
    Der ängstliche Blick, den er in ihren Augen gesehen hatte, bekümmerte ihn immer noch. Aber er wusste, dass es keinen Sinn hatte, sie darauf anzusprechen.
    Sie hätte es geleugnet, und die Situation wäre nur noch peinlicher geworden, als sie ohnehin schon war. „Nein. Ich glaube, ich kann die Dinge unter Kontrolle halten.“
    Sie wünschte, er hätte auch seine Lippen unter Kontrolle gehalten. Ihr gefiel gar nicht, wie aufgewühlt sie sich immer noch fühlte. Sie deutete zum Computer.
    „Willst du nicht testen, ob du in Sachen Computer genauso gut bist wie beim…“
    Er setzte sich und blickte zu ihr auf, mit einem Grinsen auf den Lippen. „Dann hast du also auch was gefühlt?“
    Seine Frage klang weder triumphierend noch eingebildet, sondern verwundert und vielleicht ein wenig hoffnungsvoll. Daher erwiderte sie aufrichtig: „Ich hätte aus Stein sein müssen, um nichts zu fühlen.“ Sie zog sich einen zweiten Stuhl an den Computer. „Ich kann es kaum glauben, dass du noch zu haben bist.“
    Er blickte auf das MousePad, das eine arktische Landschaft abbildete. Einen flüchtigen Moment lang fühlte er sich an einen anderen Ort versetzt. „Es gibt nicht so viele Frauen“, sagte er unwillkürlich.
    „Oh doch“, entgegnete sie spontan. Dann fiel ihr auf, dass er irgendwie entrückt wirkte. „Ist dir wieder was eingefallen?“
    „Das dachte ich, aber es ist schon wieder weg.“ Luc sah sein Spiegelbild auf

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