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Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Titel: Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
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hochgeschoben hat, während sie aus einem Plastikbecher Limonade trinkt und der Gastgeberin und ihrer besten Freundin bei den Snacks hilft.
    »Leg ein paar Cherrytomaten mit drauf«, sagt die Frau. Sie schüttelt eine Flasche selbstgemachter Salatsoße, dass die hängenden Brüste nur so hüpfen. »Es soll ja hübsch aussehen.«
    Suzie ist froh, dass sie gekommen ist. Sie hat nicht vor, den ganzen Abend zu bleiben, und keine großen Erwartungen oder Ansprüche an diese Party, aber sie genießt dieses Gefühl eines entspannten Eskapismus, das sie immer überkommt, wenn sie mit Menschen zusammen ist, die sie – zumindest teilweise – verstehen.
    »Ich wollte, ich hätte auch einen Kuchen oder so etwas mitgebracht«, sagt Suzie, während sie fröhlich Kirschtomaten auf die schlappen Schinkensandwiches fallen lässt. »Aber es war eine Entscheidung in letzter Sekunde.«
    »Keine Sorge«, sagt Christine. »Es ist schön, dich zu sehen.«
    Suzie dreht sich um. Schiebt die Brille zurecht, damit sie die Maske wieder aufsetzen kann. Lächelt der Gastgeberin zu. »Genießt du deinen Geburtstag?«
    »Frag mich noch mal, wenn ein paar mehr Gäste auftauchen.« Christine lacht. Sie hatte Suzie mit einer festen, vollbrüstigen Umarmung und einem Kuss auf beide Wangen begrüßt.
    »Erwartest du viele?«, fragt Suzie und trinkt noch einen Schluck. »Vielleicht schreckt das Wetter die Leute ab.«
    Christine wirft einen Blick durch das dicke Glas des Fensters. Der Himmel ist dunkelblau, aber die Bäume, die die Koppel begrenzen, schütteln sich in einer frostigen Brise.
    »Mal abwarten«, sagt sie. »Morgen feiere ich sowieso noch mal mit der Familie. Das ist bloß ein normaler Clubabend, auch wenn ich ein paar zusätzliche Geschenke bekomme.«
    »Ich mag dein Outfit«, verkündet Suzie.
    »War gar nicht so einfach, reinzukommen«, sagt Christine. »Es ist kein echtes Leder. Man muss sich mit Talkum einpudern, um es anzuziehen, und wenn man es ablegt, drückt sich die Form noch ewig auf der Haut ab. Hoffentlich ist es bis dahin schon so dunkel, dass keiner was merkt.«
    Von draußen hört Suzie das Geräusch eines Wagens auf der geschotterten Einfahrt. Sie geht zur Hintertür und tritt hinaus in die kalte Luft; sie schwankt in ihren Stiefeln auf dem unebenen Kopfsteinpflaster.
    Auf der Veranda liegen vier oder fünf Paare in verschiedenen Stadien der Entkleidung auf Deckchairs und Sonnenliegen herum. Als sie noch mit Simon herkam, hatte Suzie es komisch gefunden, dass es auch Korbstühle gab. Sie hatten sich vor Lachen kaum halten können, als sie Simon Rücken und Pobacken eines sechzigjährigen Mannes zeigte, der gerade aus einem aufgestanden war. »Waffelstil« hatte sie es genannt.
    Überall blitzen Lächeln auf, als man sie erkennt. Die Leute sind alle nicht besonders attraktiv, aber sie haben sich sorgfältig zurechtgemacht. Unglücklicherweise vereiteln das kalte Wetter und die schlammigen Felder die Anstrengungen wieder. Auf einem gestreiften Deckchair liegt eine Frau Anfang dreißig, die einen wasserdichten Parka über einem im Schritt offenen Bodystocking trägt, während ihr fünfzigjähriger Partner in seinen Jeans-Shorts und dem enganliegenden T-Shirt fröstelt und die Hände um die Flamme seines Feuerzeugs wölbt, als wäre es ein tragbares Heizgerät.
    Auf der anderen Seite der Veranda unterhalten sich zwei Paare angeregt über die steigenden Benzinpreise. Der große, dunkelhaarige Mann, der mit einem jüngeren, bebrillten Mädchen in PVC-Catsuit und roter Strickjacke gekommen ist, beschwert sich, dass das Volltanken vorhin ihn acht Pfund mehr gekostet hat als beim letzten Mal. Der jüngere, untersetzte Mann, mit dem er spricht, scheint ernsthaft interessiert. Er wiederum klagt, dass er gerade 20   000 Pfund in ein neues Auto gesteckt hat, das nicht einmal über einen Dosenhalter verfügt und ständig piepst, um ihn daran zu erinnern, den Gurt anzulegen. Die Unterhaltung plätschert so dahin, und keiner der Männer scheint sich daran zu stören, dass der Jüngere nur einen offenen weißen Morgenmantel und Gummistiefel trägt.
    Später werden sie sich zu Pärchen zusammenfinden. Trinken und rauchen und sich amüsieren und in dem heißen Whirlpool planschen, der draußen neben der billigen Imitation einer hawaiianischen Bar steht.
    Wer mutig genug ist, spaziert nackt zu dem kleinen Bach mit angedeutetem Wasserfall, der den Obstgarten ein paar hundert Meter vom Haus durchschneidet. Dort, wo Suzie und Simon damals mit

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