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Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Titel: Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
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feuchte Gras über.
    »Bis zur Hüfte«, sagt Suzie und stakst vorsichtig auf Zehenspitzen zum Rand des Wassers. Sie friert – das Wasser aus der heißen Wanne hat sich während ihres Spaziergangs über die Felder auf ihrer Haut zu Eis verwandelt.
    »Ich glaube einfach nicht, dass wir das hier machen«, lacht Jarod. Er beugt sich zu Suzie und drückt ihr einen raschen Kuss auf die Wange. Freundschaftlich, nicht erotisch. Auch wenn sie nackt zusammen in der Wanne waren, hat es bis jetzt kein Anzeichen gegeben, dass zwischen ihnen mehr stattfinden könnte als Herumgealbere und Gelächter. Sie kommen gut miteinander aus. Sind hier die Jüngsten. Haben spitze Bemerkungen über die übrigen Gäste gemacht und sich schiefgelacht darüber. Redeten über Fußball und Musik und ließen alles wirklich Wichtige aus.
    »Glaubst du, sie hat uns gesehen?«, fragt Jarod und späht in die Dunkelheit. »Sie ist wie ein Bluthund.«
    Melissa, die Dame, mit der er gekommen ist, hat sich nicht allzu beliebt gemacht. Sie ließ Jarod und Suzie die ganze Zeit kaum aus den Augen, und jeder, der ihr angeboten hat, sich in ein Privatgemach zurückzuziehen oder sonst wohin, um sich besser kennenzulernen, hat sich eine eisige Abfuhr geholt. Suzie will gar nicht so genau Bescheid wissen über die Dynamik der Beziehung ihres neuen Freundes zu der älteren Frau, nimmt aber an, dass Heiraten und Kinderkriegen nicht dazugehören.
    »Autsch, das ist ja eiskalt!« Suzie hat die Zehe ins Wasser gesteckt. Sie zuckt zurück. Nimmt die Brille ab und legt sie ans Ufer. Dann hebt sie den Saum ihres geborgten Bademantels an und steigt knöcheltief ins Wasser.
    »Ich bin dabei, wenn du mitmachst«, sagt Jarod. Er wirkt nicht gerade begeistert. Eher fröstelnd und unwillig.
    »Es war doch deine Idee«, sagt Suzie, und ihr Lachen ist der einzige Laut neben dem Plätschern des Wassers.
    »Wie sind wir nur hier gelandet?«, fragt Jarod nachdenklich. Er scheint Suzie ablenken zu wollen, damit er sein Versprechen, nackt baden zu gehen, nicht einlösen muss.
    »Du wolltest ein Sprungbecken. Du hast gesagt, in der Wanne wird es dir zu heiß. Was ja auch der Sinn der Sache ist …«
    »Nein, ich meine, hier überhaupt«, gestikuliert er. »Wie alt bist du? Fünfundzwanzig? Ich bin zweiundzwanzig. Und die sind alle, na ja, eben alt.«
    Suzie runzelt die Stirn. »Die wollen sich bloß amüsieren«, sagt sie. »Hier triffst du keine Angelina Jolie.« Sie schweigt kurz. »Obwohl, wer weiß? Sie scheint ja kein Kind von Traurigkeit zu sein.«
    »Ich hatte nicht erwartet, dass es so ist.«
    Suzie zieht einen Schmollmund. »Amüsierst du dich nicht?«
    Jarod weist in Richtung des Hauses. »Wir sind kein Paar«, sagt er ein bisschen schwächlich. »Ich meine, wir haben es ein paarmal gemacht. Lernten uns im Internet kennen, und sie wohnt in meiner Nähe. Ich stehe nicht auf sie oder so. Ich weiß nicht einmal mehr, wie wir im Bett gelandet sind.«
    Suzie steht jetzt schlotternd bis zu den Knien im Wasser, hört nicht richtig zu.
    »Das ist ihre Phantasie«, sagt er. »Sie will sehen, wie ich es mit einer anderen treibe.«
    Suzie zuckt die Achseln. »Den Eindruck macht sie eigentlich nicht.«
    Jarod nickt enthusiastisch. »Ich heiße übrigens nicht wirklich Jarod. Sondern Luke. Der Name Jarod hat mir nur gefallen.«
    Suzie lächelt. »Ich heiße wirklich Suzie. Aber manche Leute nennen mich Blossoms.«
    »Das passt zu dir.«
    »Danke, Jarod ist ein guter Name. Du bist mehr ein Jarod als ein Luke.«
    Sie lächeln sich an, halb beschwipst, halb glücklich, bis zu den Knien in einem verschlickten Bach.
    »Willst du echt baden?«, fragt Jarod mit einem Blick aufs Wasser. Suzie ist nicht mehr so sicher. Klar, es wäre erfrischend, sich hineinzuwerfen, aber plötzlich kommt es ihr zu kalt vor. Sogar zu dunkel. Bevor sie es verhindern kann, gleiten ihre Gedanken wieder zu Simon. Das letzte Mal ist sie Hand in Hand mit ihrem besten Freund in diesen kleinen Fluss gesprungen.
    »Ein andermal«, sagt sie und watet langsam zum Ufer zurück.
    Über das Rauschen des Wasserfalls hört sie Stimmen. Sie blickt die Böschung hinauf und sieht ein nacktes Pärchen und den asiatischen Mann in einem riesigen Badehandtuch oben bei den Trittsteinen auftauchen.
    »Hi«, ruft Jarod den Neuankömmlingen entgegen. »Das Wasser ist herrlich.«
    Das Trio lacht und winkt. »Wie kalt ist es denn?«, fragt eine Frauenstimme.
    »Zu kalt für uns«, antwortet Jarod.
    Nackt und nass balancieren sie auf den

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