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Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Titel: Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
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Erwiderung ein. Sie schiebt sich einfach an ihm vorbei. Läuft zu ihrer blauen Schrottmühle, die im Gras geparkt steht. Reißt die Tür auf und steigt ein, betet, dass der Motor anspringt. Dann dreht sie mit zitternden Händen den Zündschlüssel und lacht erleichtert auf, als das Ding brummend zum Leben erwacht.
    Sie wendet in einem unregelmäßigen Halbkreis, wühlt den frisch gerechten Schotter wieder auf und steigt aufs Gas. Plötzlich fühlt sie sich lebendig. Und hat so große Angst vor dem Tod.
    Nichts als Bäume und Hecken sind zu sehen, während der Wagen über den ausgefahrenen Weg rumpelt. Sie achtet kaum darauf. Stattdessen fummelt sie an ihrem Handy herum. Scrollt durch die Nummern. Findet endlich die, die sie schon vor sechs Monaten hätte wählen sollen.
    Ruft die Tante ihres toten Freundes an.
    Bringt nicht einmal ein Hallo zustande.
    »Simon wurde ermordet«, sagt sie.
    Und in diesem Moment öffnen sich die Schleusentore in ihr. Endlich kommen die Tränen.

Kapitel 25
    »Essen Sie denn nichts?«
    McAvoy hält die Tupperware-Dose auf dem Schoß wie eine tickende Zeitbombe.
    »Vielleicht auf dem Rückweg.«
    »Bis dahin ist es kalt.«
    »Kalt schmeckt es sehr gut. Das ist schon okay.«
    »Wenn Sie auf mich gehört hätten, hätten Sie zusammen mit uns anderen essen können.«
    »So lange hat es doch gar nicht gedauert. Ich wollte mich nur schnell rasieren …«
    Pharaoh trägt während des ganzen Wortwechsels ein leises Lächeln auf den Lippen. Sie will McAvoy nicht in Verlegenheit bringen, aber sie spielt gerne ein wenig mit seiner Schüchternheit. Sie mag diese Gespräche wie unter alten Ehepaaren, weil es so selten Gelegenheit dazu gibt.
    »Sie war doch nicht sauer, oder?«, fragt er mit geschlossenen Augen, wie ein Kind, das sich unsichtbar zu machen versucht.
    »Aector, ich glaube nicht, dass sie es fertigbringen würde, auf Sie sauer zu sein, selbst wenn sie Sie dabei ertappt, wie Sie bis zu den Eiern in einem Häschen stecken.«
    McAvoy ist froh, dass sie aus dem Fenster sieht. So muss er sein Erröten nicht verstecken, auch nicht sein Lächeln.
    Pharaoh war zum Lunch geblieben. Hatte sich Lammbraten mit Minzerbsen und Kartoffeln vorsetzen lassen, während McAvoy im ersten Stock duschte, sich rasierte und in einen braunen, tweedartigen, dreiteiligen Anzug schlüpfte. Eine Krawatte trägt er nicht. Das ist sein Zugeständnis an Sonntagsarbeit.
    »Man könnte eine Menge aussetzen an Ihrer Frau«, sagt Pharaoh. Sie ist in Plauderstimmung, während sie den kleinen Sportwagen auf die Anlaby Road lenkt und die Kupplung mit dem bloßen linken Fuß durchtritt.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Hinreißend. Schlank. Reizend. Ich sollte sie hassen.«
    McAvoy hat den Kopf nach seiner Chefin umgedreht, jetzt sieht er wieder weg. »Oh.«
    »Ehrlich, Aector. Wenn dieses Lamm gewusst hätte, wie gut man es nach seinem Tod behandeln würde, es hätte sich freiwillig unters Schlachtbeil gelegt. Ich habe noch nie eine so wunderbare Soße gegessen. Darf ich eine Scheibe für ein Sandwich mit nach Hause nehmen?«
    McAvoy packt die Lunchbox ein wenig fester. Von allen rötlichen Farbtönen, die seine Wangen in der vergangenen Woche angenommen haben, war keiner so tief wie der, der ihm ins Gesicht stieg, als seine Frau ihm eine Tupperware-Box mit seinem Mittagessen in die Hand drückte, ihn auf die Backe küsste und ihm viel Spaß wünschte.
    »Wir hatten eine nette Unterhaltung«, sagt Pharaoh teuflisch. »Ich kann gar nicht glauben, dass wir so viel Zeit haben vergehen lassen, ohne uns mal richtig kennenzulernen.«
    McAvoy stottert ein wenig. »Ja, schön, bei der nächsten Quiznacht im Pub vielleicht oder so …«
    »Nein, ich schulde Ihnen ein richtiges Dinner. Sie müssen uns besuchen kommen.«
    Er weiß nichts zu erwidern. Konnte sich das Privatleben seiner Chefin noch nie so recht vorstellen, hatte auch nie den Mut, danach zu fragen. Er weiß nur, dass sie Kinder im Teenageralter hat und einen Mann, der an den Rollstuhl gefesselt ist, aber ob durch Unfall oder Krankheit, kann er nicht sagen.
    »Was ist Ihre Spezialität?«, fragt er, nur um etwas zu sagen.
    »Die Weinliste«, sagt sie, ohne die Augen von der Straße zu wenden. »Hier?«
    McAvoy nickt. »Ja. Zweite rechts, dann anhalten.«
    Innerhalb der letzten zwei Stunden ist aus Simon Appleyards Tod ein Mordfall geworden. Sie unternehmen die ersten, zaghaften Schritte, den Bossen bei der Kripo klarzumachen, dass die Statistik der Gewaltverbrechen dieses Jahr

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