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Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Titel: Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
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Gebell, sieht Rourke unverhohlene Bösartigkeit.
    »Das Gericht …«
    Ray lacht. »Ach, verstecken wir uns jetzt hinter dem Gesetz, mein Junge? Sie werfen eine Benzinbombe auf einen Polizeiwagen. Sie hetzen Ihre Hunde auf einen Beamten. Sie lassen mich tagelang wie einen Trottel dastehen …«
    »Sir, ich habe Ihnen alles gesagt, was ich weiß, und das war nichts …«
    Ray schüttelt den Kopf und steigert sich weiter in seinen Zorn hinein. Er weiß nicht mehr, was er sich eigentlich erhofft hat.
    »Sie haben mich wie einen Idioten aussehen lassen, mein Kleiner. Aber das wird sich ändern.«
    »Geben Sie mir meine Hunde.« Rourke erhebt die Stimme.
    »Ich werde an das Gute in Ihnen appellieren …«
    »Meine Hunde, Sir.«
    »Ich werde Ihnen dieselben Fragen stellen wie schon die ganze verdammte Woche …«
    »Fragen Sie doch, was Sie wollen!«
    »Und wenn Sie mir nicht sagen, was ich wissen will, töte ich Ihre Scheißköter und schmeiße sie in den Fluss. Und wenn irgendjemand fragt, was aus ihnen geworden ist, sagen wir, es waren Zigeuner.«
    Rourkes Gesicht zuckt. Er zeigt die Zähne. Streicht sich die Haare aus der Stirn. »Alles in Ordnung, Mädels?« Das Letzte schreit er in Richtung des Transporters, was mit einem Höllengebell beantwortet wird.
    Ray reicht es jetzt. Er zieht die Waffe aus der Tasche, und Rourke weicht augenblicklich zurück.
    »Keine Sorge«, zischt Ray mit verzerrtem Gesicht. »Es ist nicht das, was Sie denken. Ich werde Ihnen keine Kugel ins Knie jagen, obwohl ich es weiß Gott mit Vergnügen tun würde. Nein, das hier ist für Ihre kleinen Lieblinge. Schon mal so was gesehen?«
    Rourke tritt von einem Fuß auf den anderen und sieht abwechselnd die Beamten und die Waffe in Rays Hand an.
    »Schlachthauspistole«, sagt er mit verkrampften Kiefern.
    »Gebt dem Mann den Hauptgewinn!«, sagt Ray. Seine Stimme überschlägt sich. »Man nennt sie Bolzenschussapparate. Sie schießen einen Bolzen zehn Zentimeter tief ins Gehirn. Es dauert nur einen Wimpernschlag, bis das Tier bewusstlos ist. Dann bleibt einem noch ein bisschen Zeit, ihm genussvoll die Kehle durchzuschneiden.«
    »Die Dinger sind illegal.«
    »Sehe ich so aus, als ob mich das kümmert?«
    »Sie würden es nicht wagen.«
    Ray streichelt die Waffe, als wäre sie ein Schoßtier. »Um ehrlich zu sein, ich hoffe, dass Sie dichthalten. Ich hoffe, Ihnen in die Augen sehen zu können, wenn ich Ihren Lieblingen mit einer scharfen Klinge die Luftröhre aufschlitze.«
    Neben ihm bewegt sich Tanner unbehaglich. Das ist hässlich. Mit so etwas hat er nicht gerechnet. In Rays Haltung, seinem Auftreten, liegt etwas, das wesentlich furchteinflößender ist als die Waffe in seiner Hand.
    »Und wenn ich Ihnen die Wahrheit gesagt habe?«, keucht Rourke. »Angenommen, ich weiß wirklich nichts?«
    Ray spuckt aus. Räuspert etwas Ekliges in der Kehle hoch und speit es von sich wie eine Pistolenkugel. »Öffnen Sie die Türen, Tanner. Dieser selbstsüchtige Arsch will seinen Hundchen nicht helfen.«
    Rourke starrt dem Beamten in die Augen. Versucht es mit Trotz. »Das würden Sie nicht tun«, sagt er. »Nicht im Ernst.«
    Ray macht einen Schritt auf ihn zu. Seine Augen sind höchstens fünf Zentimeter von denen des Rom entfernt. Er sagt nichts. Überlässt es Rourke, sich zu überlegen, ob Ray den Mumm hat, seinen Worten Taten folgen zu lassen.
    »Sie krankes Arschloch. Sie krankes, krankes Arschloch«, sagt Rourke und sieht verzweifelt zu Tanner, hofft, dass wenigstens der jüngere Mann nur blufft. »Bitte, hören Sie doch. Ich kann nicht. Das ist nicht recht. Es ist nicht recht …«
    »Öffnen Sie die Hecktüren, mein Sohn.«
    Rays Stimme ist jetzt kalt. Fast ein Zischen. Er erwartet keine Antworten mehr von Rourke. Also wird er seine Hunde töten.
    Einen Moment lang zögert Tanner. In der kalten Nachtluft verfliegt der Alkohol, der ihn bis jetzt angefeuert hat. Er sieht Colin Ray an und begreift, was er vorhat. Erkennt, dass Ray nie erwartet hat, dass der Mann reden würde. Dass er ihn mitgeschleift hat, um einen Mord zu begehen …
    »Sagen Sie es ihm doch«, bittet Tanner plötzlich. »Er macht Ernst. Sehen Sie ihn doch an. Der bringt sie alle beide um.«
    Rourkes Blick flackert zwischen den Polizisten hin und her. Endlose Stunden lang hat dieser Mann in kalten Zellen und noch kälteren Vernehmungszimmern gesessen und sich geweigert, mehr zu sagen als »Kein Kommentar« oder »Scheiß drauf«. Jetzt bröckelt sein Widerstand. Er scheint

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