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Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Titel: Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
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Rekordeinkommen ihr Studium zur Zeitverschwendung machte. Als sie sich nicht viel später trennten, gehörten Worte zu den wenigen Dingen, die ihr Trost spendeten. Sie schrieb sich für einen Kurs in kreativem Schreiben ein. Lernte den hageren, verspielten, liebenswert lächerlichen kleinen Pfau kennen, der zu ihrem besten Freund werden sollte.
    Suzie hat den Chat mit Dom letzte Nacht genossen. Er schien echt zu sein. Sie spielt diese Spielchen jetzt seit ein paar Jahren und weiß, dass in neun von zehn Fällen diese Typen, die sie anbetteln, ihre wildesten Phantasien zu erfüllen, während sie sich das Hirn aus dem Leib simsen, vor einem Treffen Muffe bekommen. Sie hat schon Textsex mit zahllosen Online-Entdeckungen gehabt, aber nur eine Handvoll davon hatte den Mumm, ihr in Fleisch und Blut hallo zu sagen, und noch weniger davon hielten, was sie versprochen hatten.
    »Ich will, dass du mich zum Weinen bringst.«
    Suzie drückt »Senden«. Wartet eine Minute. Hofft auf sofortige Antwort.
    Das ist das Spannende daran. Für sie geht es nicht um den Sex selbst. Es ist der Reiz des Spiels. Das Frivole. Die Angst und die Erregung, die sie zittern und sich winden lassen, wenn sie wieder und wieder den Bildschirm checkt und auf neue Nachrichten wartet wie eine Kriegsbraut auf einen Liebesbrief.
Bist du ein großes, mutiges Mädchen? Willst du mir zeigen, was du hast?
    Suzie grinst, als sie die Nachricht liest, und trinkt noch einen Schluck Saft, bevor sie antwortet. Sie hatte schon fast befürchtet, der Austausch von Nachrichten gestern Nacht wäre eine Eintagsfliege gewesen. Sie ist es gewohnt, dass der Cybersex abrupt endet: Allzu oft ist der Grund dafür, dass eine Ehefrau verfrüht nach Hause kommt oder an die Badezimmertür klopft.
    »Ich erwarte deine Befehle.«
    Sie starrt noch eine Weile auf das Display, und als nicht sofort eine Antwort kommt, öffnet sie eine der Internetseiten, die sie unter den Favoriten abgespeichert hat. Sie begutachtet die neuesten Tattoodesigns und fragt sich, ob das kleine Sträußchen Pusteblumen zu ihr passen würde, das als »Tattoo des Tages« präsentiert wird. Sie ist sich nicht sicher. Ihre Tattoos hat sie bisher alle selbst entworfen. Besonders stolz ist sie auf die Lilien und Kirschblüten, die sich hinten von den Oberschenkeln bis zum Nacken hochwinden. Sie und ihr Freund hatten sich am selben Tag stechen lassen: er, um sich mit Pfauenfedern verzieren zu lassen, und sie, um ein chinesischer Garten zu werden. Die Wirkung war umwerfend. Der Tätowierer kriegte sich gar nicht mehr ein. Fotografierte sie aus jedem nur denkbaren Winkel und fragte, ob er das Material zu Werbezwecken verwenden dürfe. Sie hatten zugestimmt, verliebt in ihre eigene Schönheit.
Möchte erst sehen, wozu du fähig bist.
    Eine neue Mitteilung blitzt in der Ecke des Displays auf. Sie rümpft enttäuscht die Nase. Ihre Zeit ist begrenzt. Sie will ihm nicht nur Andeutungen schicken, sondern etwas Schmutziges und Versautes.
    »Zu allem.«
    Die Erinnerung an den Tag voll glückseliger Qualen im Tattoostudio deprimiert sie. Diese Gedanken tun das immer. Es ist sechs Monate her, dass sie ihren besten Freund verloren hat. Ein halbes Jahr, seit der Junge, mit dem sie gelacht und geweint und gelästert und Spielchen gespielt hat, sich ein Seil um den Hals schlang und sich in der Küche der Wohnung erhängte, die sie eines Tages hatten teilen wollen.
Was hast du heute Abend vor?
    Simon hatte sie immer beschützt. Sie spielten zusammen. Beste Freunde. Echte Freunde. Er bewahrte sie vor sich selbst und beruhigte sie durch seine Nähe, während sie sich auf die Liaisons einließ, die ihr halfen, sich lebendig zu fühlen. Sie gab ihm einen Grund, sich geliebt und gebraucht zu fühlen; einen Ausweg aus den düsteren Gedanken, die ihn nach Strafe und Missbrauch suchen ließen und drohten, ihm den Boden unter den Füßen zu entziehen …
Du garantierst, dass du tätowiert bist?
    Suzie seufzt, und ihre Erregung verflüchtigt sich. »Rosa Blüten auf dem ganzen Rücken. Schmetterlinge an den Handgelenken. Ein Reißverschluss hinten auf meinem Oberschenkel. Und alle sehnen sich danach, dass du sie mit deiner Zunge nachzeichnest.«
    Keine Antwort. Suzie fragt sich, ob das das Ende ist. Sie wäre nicht enttäuscht. Das ist nur ein Spiel. Ihr Telefon piepst.
Heute Nacht. Will deine Blüten sehen. Will dich versaute Dinge tun sehen.
    Suzie lächelt leicht und überschlägt erneut die Beine, während sie fast zu glauben beginnt,

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