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Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Titel: Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
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Spiele, was? Ehrlich, ich weiß, dass wir Ihnen die Hölle heiß gemacht haben, aber dass Sie gleich hingehen und Ihr Leben wegen der Statistik riskieren? Tja, manchmal muss man sich wohl Hals über Kopf ins Getümmel stürzen, oder? Ich glaube, das habe ich mal in einem Buch über Samurai gelesen, wenn ich mich recht entsinne. Hervorragende Lektüre übrigens. Ich leihe es Ihnen. Oder kennen Sie Die Kunst des Krieges schon? Faszinierend. Schätze, ich werde es noch einmal lesen, falls ich es nach Westminster schaffe, was? Jede Menge Todfeinde dort!«
    McAvoy hat Mühe, nicht physisch vor dem Enthusiasmus des großen, bärtigen Politikers zurückzuschrecken. »Es war eine problematische Operation, Sir, aber wir können zahlreiche positive Schlüsse daraus ziehen …«
    Tressider winkt ab. Scheint seine Gewohnheit zu sein. McAvoy fragt sich, was die politischen Kommentatoren daraus machen werden, falls er ins Unterhaus kommt. Ob sie seiner erdverbundenen Direktheit Beifall klatschen oder ihn als ungeduldigen Dinosaurier abtun werden?
    Der Vorsitzende wendet sich zu Pharaoh. »Und Sie müssen der Boss sein, ja? Pharaoh?«
    Pharaoh lächelt. Ergreift seine Hand. Zuckt nicht zusammen, als er sie drückt. »Ich fürchte, ja, Sir.«
    »Entzückt, dass Sie bei uns sind. Entzückt! Eine Menge Leute hätten sich nach dem Stress einen Monat beurlauben lassen, aber hier sind Sie! Schon wieder bei der Arbeit und immer bereit, mit gutem Beispiel voranzugehen. Beeindruckend. Inspirierend!«
    Pharaoh lacht ein wenig auf, weiß nicht recht, wie sie mit diesem überschäumenden Optimismus umgehen soll.
    Sie beschließt, sie selbst zu sein. »Ich will diese Mistkerle einfach festnehmen. Hoffentlich lassen die Verantwortlichen mich das machen.«
    Tressider nickt verständnisvoll. Tippt sich mit einem plumpen Finger an die Nase. »Wir haben nie miteinander gesprochen«, zwinkert er. »Dieses Gespräch hat nie stattgefunden. Aber keine Sorge. Ihr Stil gefällt mir.«
    Einen Moment lang tritt Stille ein. »Können wir etwas für Sie tun, Sir?«
    Tressider lächelt sie beide herzlich an. »Nein, nein, ich habe nur gleich eine Besprechung und wollte mich vorher mal blicken lassen. Mich vergewissern, dass alle fit und gesund und voller Tatendrang sind. Ich hoffe, ich kann mich darauf verlassen, dass Sie mich auf dem Laufenden halten, und Sie können sich darauf verlassen, dass ich meine Nase nicht in Ihre Arbeit stecke, ja?«
    Die beiden Beamten lächeln, und er schüttelt ihnen abermals die Hand, vielleicht noch energischer als zuvor. McAvoys Blick schweift über seine Schulter zu Detective Superintendent Davey, der ein Bild verwirrten Elends abgibt. Als er wieder zurücksieht, bemerkt er, dass die Augen des Vorsitzenden inzwischen auf McAvoys Bildschirm gerichtet sind.
    »Interessant?«, fragt er mit einem Nicken. »Eine Spur?«
    McAvoy stellt fest, dass er seltsame Dinge mit dem Mund anstellt. Sich über die Lippen leckt. Zuckt. Rot anläuft. Dabei fällt ihm wieder ein, warum er nie Poker spielt.
    »Lediglich etwas, das ich überprüfen wollte …«
    »Zeigen Sie es mir.«
    McAvoy klickt auf die Story, die er gerade verstecken wollte, als Pharaoh näher kam. Ein Artikel der Hull Daily Mail über den Tod von Simon Appleyard. Pharaoh, die ebenso im Dunkeln tappt wie Tressider, überfliegt ihn und wendet sich dann zu McAvoy. Er begegnet ihrem Blick nur deshalb, weil er Angst hat, ihr sonst in den Ausschnitt zu starren.
    »Kleines Privatprojekt?«, fragt sie sanft.
    McAvoy macht den Mund auf. Schließt ihn wieder. Lässt den Kopf hängen. »Nur so eine Geschichte, an der etwas nicht ganz stimmt.«
    Im Lauf einer halbherzigen Google-Recherche während seiner Frühstückspause war er auf den Artikel gestoßen. Er hatte ihn traurig gemacht. Der Eigentümer des Telefons besitzt jetzt einen Namen. McAvoy hat die Worte eines echten Menschen gelesen. Eines liebevollen, umgänglichen, verwirrten jungen Mannes, der sich einen Strick um den Hals schlang und sein eigenes Leben abschnürte.
    »So, wie er schreibt …«
    McAvoy ringt um die richtigen Worte. Kann nicht erklären, warum er von Anfang an ein solches Unbehagen empfunden hat.
    »Schreibt?«, fragt Tressider.
    »Etwas an seinem Tod beunruhigt mich«, sagt er, während ihm der Schweiß auf die Stirn tritt. Stellt sich zwei Männer im strömenden Regen am Fluss Hull vor. Sieht das Telefon im Schlamm vor sich liegen. Und sich selbst, wie er die Ufermauer hinabschliddert, um das Gerät

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