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Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Titel: Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
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Seitenstraße beherbergt zwei Pubs, eine Rechtsberatungsstelle, einen Schönheitssalon und ein Gericht, obwohl nicht alle diese Einrichtungen in den Broschüren der Makler auftauchen, wenn sie die neuen Wohnblöcke anpreisen, die in scheinbar endloser Reihe in diesem Teil der Altstadt aus dem Boden schießen.
    Er übt seinen Text im Kopf. Ob Sie mir behilflich sein könnten? Ich benötige nur einen kleinen Gefallen … McAvoy kennt ein paar der Damen vom Coroner’s Court, dem Gericht zur Untersuchung von Todesursachen. Verlegen muss er sich eingestehen, dass sie ihm wahrscheinlich allein aus dem Grund helfen werden, weil sie ihn mögen.
    Wind und Regen tun ihm gut. Er holt tief Luft. Genießt den Geruch von ferner Meeresgischt und Motoröl. Inhaliert die fettigen Aromen von Metzgereien und Sandwichbuden. Saugt sich die Lunge voll mit der dichten Wolke von Zigarettenrauch, die vor der dunkelblauen Tür einer Spielhalle steht, wo die Zocker ihre Automatengewinne in Tabak und Wegwerffeuerzeuge umsetzen.
    Er fragt sich, ob er die Stadt liebt oder lieber tot sehen würde.
    Das Handy in seiner Innentasche klingelt, und er verzieht sich in den Eingang eines trendigen neuen Klamottengeschäfts, um den Anruf entgegenzunehmen.
    »DS McAvoy, Schwerverbrechen und Organisierte.«
    »Sergeant Arthurs, Leichtfertig und Schlampig.«
    McAvoy tritt beiseite, um zwei Mädels im Teenageralter in den Laden zu lassen. Trotz des Wetters laufen sie mit nackten Beinen unter den kurzen, plissierten Röcken herum, und ihre Kapuzenjacken sind durchgeweicht. Er fragt sich, ob sie nicht eigentlich in der Schule sein sollten. Ob mit ihnen alles in Ordnung ist. Wie alt sie sind. Was sie hier wollen. Ob sie in Sicherheit sind …
    »Danke für den Rückruf, Sergeant«, sagt er und zwingt den Blick zurück auf die Straße. »Es geht um einen Vorfall, den Sie im letzten November untersucht haben.«
    »Ja, das sagten Sie bereits in Ihrer Nachricht«, erwidert Arthurs munter. McAvoy ist dem Beamten noch nie begegnet, aber nach seiner Stimme zu urteilen, scheint er mittleren Alters zu sein, höchstwahrscheinlich Vater.
    »Simon Appleyard.«
    »Tut mir leid, könnten Sie vielleicht ein bisschen genauer …«
    »Selbstmord durch Erhängen in Springfield Court. Sie waren am Tatort.«
    »Ja, richtig«, sagt Sergeant Arthurs, während die Erinnerung langsam zurückkehrt. »Ja, das war eine traurige Sache. Der Vermieter hat ihn gefunden, glaube ich. Die gerichtliche Untersuchung fand erst vor ein paar Wochen statt. Todesumstände ungeklärt, nicht wahr?«
    McAvoy nickt, dann wird ihm klar, dass der andere Mann ihn ja nicht sehen kann. »Ja«, sagt er. »Was können Sie mir dazu erzählen?«
    »Nun, es war keine besonders aufregende Geschichte«, erwidert der andere Polizist. »Der Vermieter musste in die Wohnung, um die Zähler abzulesen. Niemand antwortete. Er schloss selbst auf, und da war er. Tot in der Küche. Auf den Knien nach vorne gesackt. Ich glaube, der Strick war an einem Messerhalter an der Wand befestigt. Er war schon ein paar Tage tot. Ich und Shelley Dalston waren am Tatort. WPS Dalston. Kennen Sie sie?«
    »Nein«, erwidert er. Er will sich nicht ablenken lassen. »Ich bin gerade unterwegs, um mir Ihren Bericht anzusehen. Können Sie mir eine Kurzfassung geben?«
    Sergeant Arthurs lacht leise auf. »Die Highlights? Schön, zunächst einmal war er nackt. Ach ja, und von Kopf bis Fuß mit Babyöl eingeschmiert. Richtig bedeckt mit dem Zeug. Was wollen Sie sonst noch wissen? Es gab keinen Abschiedsbrief, das weiß ich noch.«
    McAvoy blickt zum Himmel. Die schmutzig weißen Haufen der Wolken erinnern ihn an Schnee im Rinnstein.
    »Was hat die Forensik gesagt?«
    »Nun, nachdem wir unsere Arbeit getan hatten, ging die Sache zur Kripo, und die haben sich nicht gerade ein Bein ausgerissen. Bei der Anhörung wollte ich wissen, was dabei herausgekommen sei. Die Pathologin sagte, die Todesursache sei Strangulation. Wer hätte das gedacht, was?«
    Auf der anderen Straßenseite taucht ein elegant gekleideter Mann aus der Glastür einer Rechtsberatungsstelle auf. Er öffnet einen großen goldenen Regenschirm und stößt damit beinahe eine ältere Frau um, die sich mit irgendetwas Schwerem in einer Argos-Tasche abmüht. Mit reiner Willenskraft versucht McAvoy, den Mann dazu zu bringen, sich zu entschuldigen. Seinen Fehler zuzugeben und der Frau behilflich zu sein. Nett zu sein. Sieht, wie er kommentarlos davongeht.
    »War irgendetwas auf seinem

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