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Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Titel: Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
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nichts davon.
    »Tatsächlich?« Pharaohs Stimme verströmt verführerische Bedrohlichkeit. »Sie sehen nicht aus wie ein Lottogewinner.«
    Das bringt Rourke zum Grinsen. Seine Stimmung scheint sich zu lockern. »RJ hier erledigt ein paar Arbeiten für mich«, sagt er.
    »Arbeit? Ich habe gehört, Sie sind allergisch dagegen.«
    Rourke weist mit einer Geste auf sein Haus. »Ich bin nicht unvermögend.«
    »Banküberfälle lohnen sich, wie es scheint.«
    »Das war mal, Schwester. Jetzt bin ich ein braver Junge.«
    Wenn er lächelt, hat Rourke etwas Anziehendes. Obwohl sie seine Akte überflogen hat, muss Pharaoh sich bewusst ins Gedächtnis rufen, dass er ein Gewaltverbrecher ist und nicht irgendein liebenswürdiger Grobian.
    »Dienstagnacht«, sagt sie. »Wo waren Sie da?«
    Rourke steckt sich seine nicht angezündete dünne Selbstgedrehte in den Mund. Saugt daran, während er nachdenkt. »Hier«, sagt er. »Höchstwahrscheinlich.«
    »Den ganzen Abend?«
    »Muss wohl ferngesehen haben«, meint er. »Nach Eastenders kann ich mich nicht mehr an viel erinnern. Aber ja, ich war hier.«
    »Kann das jemand bestätigen? Ihre Frau vielleicht? Ihr kleiner Freund hier?«
    »Das bezweifle ich«, sagt er, und in seinen blauen Augen blitzt etwas auf, das Pharaoh nur als »Charme« bezeichnen kann. »Hab die Schlampe seit fast drei Jahren nicht gesehen. Und Ro hat abends anderes vor. Tut so, als wäre das hier ein Hotel …«
    »Dann leben Sie allein?«
    Rourke stößt den jüngeren Mann mit dem Ellbogen an und wirft ihm ein launiges Lächeln zu. »Ich pflege bisweilen Damenbesuch zu empfangen«, sagt er mit gekünsteltem Oberklassenakzent.
    Pharaoh nickt. »Wollen Sie den Grund meiner Frage wissen?«
    »Eigentlich nicht«, meint Rourke. »Aber ich will Sie eigentlich auch nicht hierhaben, und da stehen Sie nun, also werden Sie’s mir wahrscheinlich trotzdem erzählen.«
    »Ihre Fingerabdrücke wurden auf einer Glasscherbe gefunden«, sagt sie.
    »Und?«
    »Glas von einer Flasche, die mit Benzin gefüllt, angezündet und auf ein Polizeiauto geworfen wurde, in dem ich zufällig gerade saß.«
    Falls Rourke besorgt ist, sieht man es ihm nicht an. Er verzieht das Gesicht und streicht sich über den Schnurrbart. »Ich bin ein bisschen zu alt, um Mollis auf Bullen zu werfen. Aber noch jung genug, um andere Dinge mit ihnen anzustellen, wie wär’s?«
    Pharaoh reißt der Geduldsfaden. »Mr Rourke, können Sie sich vorstellen, was mir gerade durch den Kopf geht?«
    »Hübsche Bilder?«
    »Darin kommt eine Busladung uniformierter Beamter vor, die Ihren Vorgarten zertrampeln, Ihre Hunde betäuben, Sie in Handschellen abführen und in eine Zelle stecken. Und dann werden wir dieses Gespräch noch einmal führen, und Sie werden sich wünschen, ein bisschen entgegenkommender gewesen zu sein, solange Sie noch die Gelegenheit hatten. Also, letzte Chance. Was glauben Sie, wie Ihre Fingerabdrücke auf diese Flasche gekommen sind?«
    Rourke senkt den Blick zu seinen Hunden. Krault sie und spielt mit ihren Ohren.
    »Wo soll das denn passiert sein?«, fragt er schließlich.
    »Unten beim Lord-Line-Gebäude am St. Andrew’s Quay. Wir führten eine Überwachung durch.«
    »Und was haben Sie überwacht, meine Liebe?«
    »Wir glauben, ein nahe gelegenes Lagerhaus wurde als Cannabisfarm benutzt.«
    »Cannabis?«, spottet Rourke. »Wer schert sich denn noch darum?«
    »Ich bin ganz Ihrer Ansicht«, sagt Pharaoh. »Mir wär’s auch scheißegal, ehrlich gesagt. Aber die Leute, die das Geschäft betreiben, sind von der übelsten Sorte und haben jemanden schwer verletzt. Deshalb wollen wir, dass sie in den Knast gehen.«
    Rourke nickt. »Das ist nur fair.«
    »Sie können mir also lediglich sagen, dass Sie Dienstagnacht hier waren und keine Ahnung haben, wie Ihre Fingerabdrücke auf die Glasflasche gekommen sind, die auf uns geworfen wurde.« Pharaoh streicht die Vorderseite ihrer Jacke glatt. »Ein bisschen dünn«, meint sie.
    »Der Regen macht sich gut auf Ihren Titten.«
    Der jüngere Mann glotzt auf Pharaohs Brüste. Sie lacht ungläubig auf. »Wie bitte, Söhnchen?«
    »Hübsch«, wiederholt er und hebt den Kopf, um ihr in die Augen zu sehen. »Aber ich wette, sie sehen nicht mehr ganz so straff aus, wenn du den BH ausziehst, du alte Schlampe.«
    Pharaoh macht den Mund auf, aber bevor sie etwas sagen kann, knallt Rourke dem jüngeren Mann die fleischige Hand vor die Brust und stößt ihn zurück. Er wirbelt herum, packt ihn an den Jackenaufschlägen

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