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Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Titel: Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
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und zieht sein Gesicht dicht zu sich heran. »Du kannst es einfach nicht lassen, was?«, spuckt er aus.
    »Maraigh!« , schreit der jüngere Mann, während seine Füße über die Einfahrt scharren. »Maraigh!«
    Weder Rourke noch die zwei Beamten haben Zeit, zu reagieren. Der auf Gälisch geschriene Befehl sagt weder Pharaoh noch Daniells etwas, aber die Rottweiler reagieren darauf wie auf einen Startschuss.
    Die Zeit scheint sich zu verlangsamen.
    Rechts von ihr greift Daniells in die Tasche und versucht, den ausziehbaren Schlagstock aus den Tiefen seines zerrissenen Mantels zu zerren.
    Rourke fährt mit weit aufgerissenen Augen zu ihr herum, während ihm der Unterkiefer herunterklappt.
    Der junge Mann torkelt rückwärts. Wendet sich zur Flucht.
    Im Bruchteil einer Sekunde verwandeln sich die beiden Tiere in knurrende, heißhungrige Killer. Kläffend und mit zuschnappenden Kiefern gehen sie auf die Fremden los.
    Speichel trieft von fingerlangen Zähnen, während die Rottweiler mit weit aufgerissenen Schnauzen zum Sprung ansetzen.
    Pharaoh reißt die Arme vors Gesicht, aber ihre Augen schließen sich nicht schnell genug, um ihr den Anblick zu ersparen.
    Ihr Gesichtsfeld füllt sich mit schwarzbraunem Fell. Reißzähnen. Rosa Zungen und gelben Augen.
    Noch im Sturz weiß sie mit kalter Gewissheit, was das Wort bedeutet: »Töte.«

Kapitel 13
    »Ich hoffe, die Hunde waren geimpft«, sagt Colin Ray, beugt sich über den Tisch, um sich eine Pommes von Helen Trembergs Teller zu schnappen, und schafft es dabei, einen Klecks Ketchup auf seinen schmierigen Nadelstreifenanzug zu tropfen.
    »Ja, wäre ein Jammer, wenn sie krank würden«, meint Shaz Archer und trinkt einen Schluck von ihrem Diät-Coke. Sie stößt ein bellendes Lachen aus. Es klingt eher nach einem alten Mann, nicht nach einer zierlichen jungen Frau im teuren Kleid mit gemusterten Strumpfhosen.
    McAvoy, Tremberg und Ben Neilsen stimmen nicht mit ein.
    »Jetzt lasst mal den Kopf nicht hängen, ihr Säcke«, sagt Ray, schnappt sich eine weitere Pommes und lacht, als Tremberg ihm den Teller wegreißt. »Ihr fehlt doch nichts.«
    Sie sitzen in der Kantine des Reviers an der Courtland Road. Die Nachrichten flackern tonlos auf einem Fernseher in der Ecke, und zwei Uniformierte spielen Pool an einem Billardtisch neben dem Ausgabeschalter, wo eine fünfzigjährige Frau in Kittel und Mütze mit gerötetem Gesicht ein paar Software-Vertretern mit grauen Anzügen und Namensschildern die Wahl zwischen Cottage Pie, Lasagne, Pommes oder hungrig bleiben anbietet.
    Soeben hat sich Detective Superintendent Davey durch eine dringende Einsatzbesprechung gestottert. Die Leitung der Ermittlungen liegt nun vollständig in der Hand von Ray und Archer. Die Cannabisfabriken, Rourke und die Attacke auf ihre Chefin sind jetzt ein Fall. Ray und Archer werden in Kürze einen ehemaligen bewaffneten Räuber verhören, der in seiner Zelle ausflippt und jedem mit Vergeltung droht, der ihm nicht sagen will, was mit seinen zwei Hunden los ist. Der Rest des Major Incident Teams hängt untätig herum, bereit, wenn nötig, helfend einzuspringen …
    Pharaoh liegt mit Bissen in Brust, Kehle und Händen im Krankenhaus. Daniells, mit frischen Wundnähten an den Handflächen, tippt schmerzgekrümmt an einem geborgten Schreibtisch seine Aussage.
    Der Teenager mit den Karottenhaaren, der den Befehl zum Töten gegeben hat, ist verschwunden. Alle Streifenwagen sind auf der Suche nach ihm.
    »Unser Neuling sagt, sie wäre tot, wenn Rourke die Hunde nicht zurückgerufen hätte«, meint Ray gesprächig. »Fünf Sekunden länger, und sie hätten sie in Stücke gerissen.«
    »Lange genug jedenfalls, dass der kleine Bursche sich verdrücken konnte«, sagt Archer.
    »Bis morgen früh haben wir ihn identifiziert, das garantiere ich«, sagt Tremberg, den Mund voller Pommes. Sie ist entsetzt von dem, was ihrer Chefin zugestoßen ist, aber der innere Aufruhr kann ihrer Art von Appetit nichts anhaben.
    »Wir auch«, sagt Ray und wirft ihr eine Kusshand zu. »Unser Paddy da drin singt in fünf Minuten, das verspreche ich.«
    »Er ist kein Ire«, sagt McAvoy mit geschlossenen Augen.
    Ray verzieht das Gesicht. »Bei einem Namen wie Rourke?«
    »Irische Vorfahren. Geboren in South Yorkshire. Fahrendes Volk. Steht alles in seiner Akte. Sie sollten sie mal lesen.«
    Einen Moment lang herrscht Schweigen. »Ein Ziggo also, was?«
    Tremberg wirft McAvoy einen warnenden Blick zu. Er starrt mit grauem Gesicht an die Decke.

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