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Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Titel: Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
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Sie weiß, dass seine Frau aus dem fahrenden Volk stammt und er bei dem Thema empfindlich reagiert. Zu dieser Besprechung ist er schwer atmend und mit gerötetem Gesicht aufgetaucht. Offenbar war er den ganzen Weg gerannt, von wo aus immer ihn die Nachricht erreicht hatte, dass Pharaoh verletzt sei und das Team sich sofort in der Courtland Road versammeln sollte. Als er hörte, was passiert war, entdeckte sie in seiner Miene etwas, das gleichzeitig Verwirrung und Verzweiflung sein konnte. Sie hat ihn noch nie wütend erlebt, zweifelt aber nicht daran, dass er zu diesem Gefühl in der Lage ist und Colin Ray besser den Mund halten sollte.
    »Er stammt aus einer Roma-Familie«, macht McAvoy noch einmal deutlich.
    »Ein Ziggo, sag ich doch«, meint Ray. Er und Archer amüsieren sich glänzend.
    Die beiden sind unzertrennlich. Bei der Gründung dieser Einheit hatten alle erwartet, DCI Ray würde mit der Führung betraut werden, mit Shaz Archer, seinem Protegé mit dem harten, aber ausgesprochen attraktiven Gesicht, als Nummer zwei. Doch die Wahl fiel auf Pharaoh, und der ältere Mann hatte zähneknirschend gute Miene zum bösen Spiel gemacht und sich zum Stellvertreter ernennen lassen.
    »Daniells hat uns eine gute Beschreibung geliefert«, meldet sich Ben Neilsen. »Magerer Bursche, kurzrasierte rote Haare, ein Mickerling … kann nicht schwer zu finden sein.«
    »Er sagt, er kam aus dem Nichts«, fügt Tremberg hinzu. »Der Angriff, meine ich. Rourke beantwortete gerade die Fragen der Chefin. War nicht gerade freundlich, aber nicht so, dass man sich Sorgen hätte machen müssen. Der junge Bursche sonderte einen Kommentar über die Titten der Chefin ab, und Rourke gab ihm eins hinter die Löffel. Da erteilte der Junge den Hunden den Befehl zur Attacke. Ob Rourke oder die Chefin gemeint war, konnte Daniells nicht sagen.«
    »Sie würden nie auf ihren Herrn losgehen«, sagt McAvoy leise. »Nicht in einer Million Jahren.«
    »Und warum sie auf die Chefin hetzen?«
    »Vielleicht wollte er beweisen, dass er den Mumm dazu hatte.«
    McAvoy fährt sich mit der Hand übers Gesicht und sieht auf die Uhr. Er versucht, seine Emotionen unter Kontrolle zu halten. Er ist wütend, weil man nicht ihn gebeten hat, die Ermittlungen zu übernehmen, aber ihm ist klar, dass er damit nicht ernsthaft rechnen durfte. Und selbst die Hoffnung zu hegen klingt so, als würde er die Verletzung seiner Chefin als Gelegenheit wahrnehmen. Er hält sich zurück.
    »Wo waren Sie überhaupt?«, fragt Ray. Er hat seinen Stuhl so gedreht, dass er den beiden Typen beim Billard zusehen kann, und wendet nicht einmal den Kopf, als er die Frage stellt. »Dachte, Sie schieben vielleicht für Everett Stifte auf dem Schreibtisch herum. Hat eine so richtig hochinteressante Tabelle Ihre ganze Aufmerksamkeit gefordert?«
    McAvoy errötet. »Ich habe einen Blick auf einen alten Fall geworfen«, sagt er.
    »Einen kalten Fall?«, fragt Ray und dreht sich mit einer geringschätzigen Geste wieder zum Tisch um. Anscheinend missfällt ihm der Standard des Billardspiels hier. »Das ist Sache von Operation Fox, nicht unsere.«
    »Dazu ist er noch zu neu. Einfach eine Sache, die unsere Aufmerksamkeit verdient.«
    Archer beugt sich vor. McAvoy bemerkt, dass die Spitze ihres BHs durch die weiße Seidenbluse schimmert, und wendet den Blick ab. Sie versteht sich gut darauf, ihr Aussehen zu ihrem Vorteil zu nutzen, und schnurrt regelrecht, als sie sein Unbehagen bemerkt.
    »Soso, inzwischen suchen wir uns also aus, was uns am besten gefällt, was?«, fragt sie.
    »Wie meinen Sie?«
    »Vergessen Sie’s.«
    Archer leert ihre Getränkedose und steht dann auf, nimmt den Mantel von der Rückenlehne des Plastikstuhls und streift ihn über. Colin Ray erhebt sich ebenfalls und wischt sich die Überreste seines Wurstbrötchens von Hemd und Jacke. Sein Nadelstreifenanzug war vermutlich mal teuer, aber jetzt hat er Flecken an den Aufschlägen und knittert im Schritt.
    »Wir machen uns dann mal an die Arbeit«, sagt er und klaut Tremberg augenzwinkernd noch eine Pommes. »Rufen Sie uns an, wenn eine Besserung eintritt.«
    »Klar, wir werden die ganze Nacht für die Hunde sorgen.«
    Das Pärchen schiebt sich lachend durch die Schwingtür nach draußen und hört nicht mehr, wie Tremberg sagt: »Wichser.«
    Sie, Neilsen und McAvoy sitzen schweigend da. »Was ist das für ein Fall?«, fragt Neilsen schließlich.
    McAvoy sieht ihn an. Groß und gutaussehend. Neilsen stammt aus einer Fischerfamilie

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