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Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Titel: Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
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Nein …!«
    Suzies Brust zieht sich zusammen. Sie beginnt zu protestieren. Will ihm sagen, dass das nicht seine Sache ist. Dass er seine eigenen Probleme hat.
    Aber die Scheine haben den Weg in ihre Hand gefunden. Und ein klammes Lächeln huscht über ihr Gesicht.
    »Bitte«, sagt der Mann sanft. »Lassen Sie mich.«
    »Ich will nicht …«
    »Ich will nicht, dass diese Dreckskerle noch jemanden abkassieren. Bitte.«
    Suzie wendet sich unsicher und nervös der Kassiererin zu, die Mühe hat, das Gesicht nicht höhnisch zu verziehen.
    »Hier«, sagt sie mit einem Gesicht voller Tränen und Rotz. »Ich möchte eine Einzahlung machen.«
    Der Mann kehrt nicht an seinen eigenen Schalter zurück. Er lehnt sich an die Theke und betrachtet Suzie mit amüsierter Zuneigung.
    Er mustert sie von Kopf bis Fuß. Ihm gefällt, was er sieht.
    »War das genug für Ihre Telefonnummer?«, fragt er.
    Suzie erstarrt. Setzt ein mädchenhaftes, verlegenes Lächeln auf, für das Simon sie verspottet hätte.
    »Ich weiß«, sagt der Mann und hebt die Hände. »Jetzt habe ich die selbstlose Geste verdorben.«
    »Ich weiß nicht …«, fängt sie an.
    »Nehmen Sie meine«, sagt er und kritzelt die Ziffern auf die Rückseite eines Einzahlungsscheins. »Keine Verpflichtung.«
    Suzie sieht auf und fühlt sich erröten.
    »Ich weiß nicht, ob ich anrufen werde«, sagt sie und nimmt die Nummer.
    »Ich hoffe einfach das Beste«, meint er und wendet sich ab.
    »Tschüs«, sagt sie betroffen und verlegen.
    »Tschüs, Susan«, sagt er, und schon ist er weg.
    Suzie bleibt noch ein paar Sekunden am Schalter stehen und wünscht sich, sie hätte jemanden, mit dem sie dieses seltsame Erlebnis teilen kann. Sie fragt sich, wem sie von diesem gutaussehenden Mann erzählen soll, der ihr zu Hilfe kam. Ob sie sich auf Facebook einloggen und ihren Freunden davon berichten kann? Sie überlegt, ihr Telefon herauszuziehen.
    Erstarrt, als die Paranoia zuschlägt.
    Er kannte ihren Namen!
    Sie wendet sich vom Schalter ab, drängt sich durch die Menge, das halbe Dutzend Stufen hinunter und durch die Doppeltür nach Whitefriargate hinaus. Die Augen vor dem Regen zusammenkneifend, sieht sie erst in die eine, dann in die andere Richtung und versucht, die Gestalt des Mannes in der Lederjacke auszumachen.
    Ungeschickt platscht sie mit ihren Flipflops durch die Pfützen die Straße entlang.
    »He«, schreit sie und stößt angesichts der Würdelosigkeit der Szene ein sonderbares Auflachen aus. »He!«
    Weiter vorne, vor dem Plattenladen, in dem sie und Simon die Twilight-Box gekauft und sich dann über das Sorgerecht dafür gestritten hatten, erblickt sie ihn. Sie fällt halb gegen seinen Rücken und hält sich unbeholfen an seiner Schulter fest.
    Er dreht sich um. Überrascht zunächst, dann erfreut.
    »Woher kannten Sie meinen Namen?«, fragt sie atemlos. »Sie haben ›Susan‹ gesagt.«
    Der Mann fährt sich mit der Hand übers Gesicht und zieht die Augenbrauen in die Höhe. »Was?«
    »Mein Name. Sie kannten meinen Namen.«
    Er blickt um sich, als würde er nach der versteckten Kamera Ausschau halten. Als er keine entdeckt, sieht er sie wieder an und kneift ein Auge zusammen, während er spricht, als täten ihm die Worte weh.
    »Der steht auf Ihrer EC-Karte«, sagt er sanft, aber verwirrt. »Ist etwas nicht in Ordnung?«
    Suzie stößt scharf die Luft aus. Frische Tränen brennen in ihren Augen.
    »Tut mir leid«, sagt sie und blickt zu Boden.
    Der Mann steht einen Moment lang wortlos da.
    Suzie wird zur Statue. Starrt hinab auf das nasse Kopfsteinpflaster und ihre eigenen, aufgeweichten, schmutzigen Zehen.
    Dann spürt sie seinen Arm um sich.
    Ihre Schultern zucken, und sie weint an seiner Brust, klammert sich im strömenden Regen an einen Fremden.

Kapitel 18
    Es geht auf elf Uhr nachts zu, als McAvoy seine Wohnungstür öffnet.
    Zu Hause , denkt er erleichtert. Danke.
    Er ist so müde, dass er kaum noch einen Fuß vor den anderen setzen kann. Zu ausgelaugt, um zu merken, dass der Regen aufgehört hat und ein heller, beinahe voller Mond wie eine Scheibe zerknittertes Pergament im blauschwarzen, wolkenlosen Himmel hängt.
    Zu erschöpft, um sich über Roisins Abwesenheit Gedanken zu machen. Normalerweise erwartet sie ihn lächelnd unter der Tür. Um ihm einen Willkommenskuss zu geben und sich in seine Arme zu schmiegen.
    »Roisin?«
    Er findet sie im dunklen Wohnzimmer zusammengerollt auf dem Sofa. Finlay liegt Wange an Wange an sie geschmiegt und schnarcht ihr sanft

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