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Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Titel: Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
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Ermittlungen durchgeführt werden, und zwar richtig.
    »Sei nicht böse.«
    Roisin steht in der Tür. Sie lächelt und ist in ein seidiges Nachthemd geschlüpft. Sie hat sich die Haare hochgesteckt, so dass ihr dunkler, parfümierter Hals verlockend freiliegt.
    McAvoy zwinkert ein paarmal. Er hat Watte im Kopf. Lächelt bei ihrem Anblick.
    Sie streckt ihm die Hand hin.
    Auf ihrer linken Handfläche liegt ein Mobiltelefon.
    »Dann hast du ihm also …?«, beginnt McAvoy, verstummt aber sogleich wieder, und das Lächeln gefriert auf seinem Gesicht, als ein verworrenes Bild in seinem Gedächtnis aufsteigt.
    »Es tut mir leid, dass ich so gemein war«, sagt sie und geht zu ihm, um sich ihre Umarmung abzuholen.
    McAvoy bleibt der Mund offen stehen, und die Farbe weicht aus seinem Gesicht.
    Seine Frau hält ein fremdes Mobiltelefon in der Hand.
    Er weiß nicht, liegt es an seinem Instinkt oder einfach am hoffnungsfrohen, hilfsbereiten Ausdruck, mit dem sie es ihm hinhält, aber er weiß sofort, dass es Stadtrat Hepburn gehört.
    »Da ist er«, sagt Suzie und deutet durch das Geländer. »Trevor, sag guten Tag.«
    Neben sich in der Dunkelheit kann sie Anthony lächeln hören. Es ist ein eigenartiges Gefühl. Sie spürt seinen Blick. Wie er sie von der Seite her ansieht. Er hat sie fast den ganzen Abend mit zärtlicher Verwirrung betrachtet, und jetzt scheint er den Anflug von schläfriger Trunkenheit zu genießen, der sich in ihre Stimme geschlichen hat.
    »Dort sitze ich«, fügt sie hinzu und deutet auf die Bank im Gartenhof. »Jeden Tag. Ich und Trevor, während wir die Probleme der Welt lösen. Meistens rede ich, aber er ist ein guter Zuhörer.«
    Anthony kratzt sich über das stoppelige Kinn und lächelt ihr aufmunternd zu.
    »Er ist ein wunderbarer Baum«, sagt er und amüsiert sich über sich selbst. Er hätte nie gedacht, dass er einen solchen Satz einmal über die Lippen bringen würde, und fragt sich, was seine Freunde wohl von diesem seltsamen, funkelnden Mädchen halten würden. Überrascht stellt er fest, dass er das gerne herausfinden möchte.
    Ihr Date ist recht gut verlaufen. Suzie hatte ihn am Nachmittag von der Arbeit aus angerufen, um sich für ihr seltsames Benehmen zu entschuldigen und ihm zu versichern, dass sie nicht spinnt. Er hatte gelacht und darauf bestanden, dass sie nur alles wiedergutmachen könne, indem sie sich auf einen Drink mit ihm traf.
    Jetzt ist es kurz nach elf Uhr nachts, und sie haben die Altstadt für sich allein. Der endlose Regen scheint die Stadt sauber gewaschen zu haben, und keine lauten Stimmen oder vorbeifahrenden Autos durchbrechen die wunderbare Stille in dieser dunklen Ecke von Hull.
    Suzie trägt ein langes blaues Kleid, auf das sie einen großen Reiher aus Filz genäht hat. Sie hat eine Baskenmütze aufgesetzt, und ihre Ohrringe sind Eulen in Käfigen. Sie hat lange gebraucht, um sich zurechtzumachen. Sie war aufgeregt und nervös und wünschte, es würde jemand hinter ihr stehen, der ihr sagte, dass sie hübsch aussähe und sich amüsieren würde und nur ein sehr geringes Risiko bestünde, dass sie mitten beim Ficken einem Geländewagen aus dem Weg springen muss.
    Vom Alkohol im Blutkreislauf und der frischen Nachtluft hat sie feuchte Augen, und sie fühlt sich müde. Sie verhält sich übertrieben emotional. Verwirrt. Sie hat endlos geredet. Und es dabei irgendwie geschafft, das Gespräch nicht auf One-Night-Stands und Sex mit Fremden kommen zu lassen, obwohl sie nicht genau weiß, warum. Kann es sein, dass sie sich schämt? Oder ist sie einfach vorsichtig, um diesen netten Mann nicht gleich zu verschrecken, indem sie sich ihm als das präsentiert, was und wer sie wirklich ist?
    Sie hatte sich gefreut, als er Trevor kennenlernen wollte.
    »Ich habe mir einzureden versucht, dass er Simon ist«, sagt sie plötzlich. »Aber das ist unmöglich, oder? Trevor steht schon seit vielen Jahren hier. Simon ist noch nicht so lange tot. Was glaubst du? Könnte er seine Seele in sich aufgenommen haben?«
    Während sie die Frage stellt, lehnt sie die Stirn gegen die feuchten Backsteine. Sie schließt die Augen. Sie hat zu viel getrunken, nichts gegessen und fühlt sich völlig berauscht von der Frische dieses Abends. Sie hat die Unterhaltung genossen. Unbefangen drauflosgeredet. Sich geöffnet. Irgendwie fühlt sie sich frei. Anthony ist nett. Er scheint sie interessant zu finden.
    Er legt ihr den Arm um die Schulter und zieht sie sanft von der Wand weg. Er bückt sich ein wenig, um

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