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Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Titel: Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
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einer schmalen Silberkette um den Hals. Auf McAvoy wirkt er ein bisschen wie ein ausländischer Fußballtrainer. Er sieht aus, als könne er es sich leisten, für sein eigenes Frühstück zu bezahlen.
    »Ich weiß Ihr Entgegenkommen zu schätzen«, sagt McAvoy und schiebt seinen Teller zurück. »Wie schon gesagt, wir sind in den allerersten Stadien einer Untersuchung, und ich spreche aus reiner Höflichkeit mit Ihnen …«
    Cabourne hebt die Hand. Er schließt die Augen. Nimmt die Brille ab und reibt sich die Augen.
    »Ich glaube, ich weiß bereits, worum es geht«, sagt er leise.
    Sie schweigen, während der Kellner Kaffee und Wasser auf den Tisch stellt.
    »Herr Stadtrat?«
    Cabourne nippt an seinem Wasser. Stellt das Glas ab. Greift wieder danach und trinkt noch ein paar Schlucke.
    »Ich wusste nicht, dass es illegal ist«, sagt er.
    McAvoy schweigt einfach und lässt den Dingen ihren Lauf. Cabournes Augen zucken nervös von Nische zu Nische, Tisch zu Tisch. Ob er nach bekannten Gesichtern oder einem Ausweg sucht, kann McAvoy nicht beurteilen.
    »Warum reden Sie es sich nicht von der Seele?«
    Der ältere Mann sackt in sich zusammen. Er sieht aus, als hätte man ihm die Luft abgelassen. Als er wieder aufblickt, hat McAvoy Lilah aus dem Kindersitz genommen und schaukelt sie auf dem Knie. Ganz im Innersten weiß er, dass er seine Tochter als Requisit missbraucht: damit der Stadtrat sich entspannter fühlt und das hier eher wie ein Gespräch zwischen Vätern aussieht als die Vernehmung durch einen Polizisten. Aber er kann es sich nicht eingestehen, denn damit würde er zugeben, dass er sich manipulativ verhält, und das will er nicht.
    »Hepburn ignoriert mich inzwischen«, sagt Cabourne. »Ich glaube, er hat mehr Angst, als er zugeben möchte. Aber so ist Steve eben. Immer dasselbe.«
    McAvoy streicht seiner Tochter mit dem Knöchel über die Wange. Taucht den Finger in die Reste des Ahornsirups und lässt sie daran lutschen, während er ihr die Nase auf den Scheitel drückt.
    »Herr Stadtrat, ich weiß, dass Sie mir etwas sagen wollen. Sie werden sich dann besser fühlen. Sie stehen ja nicht unter Verdacht. Das ist nur eine Unterhaltung.«
    Cabourne scheint sich zu einem Entschluss durchzuringen. Er nickt.
    »Er hat mir so viele Nachrichten hinterlassen. Dieser Ed Cocker. So eine Art politischer Drahtzieher. Ich weiß nicht, was er von mir erwartet.«
    McAvoy nickt ihm ermutigend zu.
    »Manche kaufen sich einen Sportwagen oder ein Motorrad, wenn sie ins mittlere Alter kommen. Ich habe das hier gemacht.«
    »Das hier?«
    Plötzlich wird Cabourne misstrauisch. »Darf ich Ihren Dienstausweis sehen?«
    McAvoy zieht die Augenbrauen hoch. Zieht seine Marke aus der Hemdtasche und lässt sie über den Tisch gleiten. Cabourne sieht sie sich an. Nickt.
    »Dieser Ed Cocker. Er akzeptiert kein Nein.«
    McAvoy seufzt. »Und worum geht es, Herr Stadtrat?«
    »Er sagt, die Geschichte dreht sich um Hepburn, aber das stimmt nicht, oder? Nicht wenn er es herausfindet.«
    McAvoy fährt sich mit der Zunge über die Lippen und zermartert sein Gehirn. Denkt an die Verzweiflung, die aus Cabournes Mitteilungen an Hepburns gestohlenes Telefon spricht. Die Küsse. Und dann betrachtet er den Vater von drei Kindern, der ihm gegenüber am Rand der Panik schwitzt.
    »Herr Stadtrat, Ihr Privatleben geht niemanden etwas an. Mit wem Sie eine Beziehung haben, ist keine Polizeiangelegenheit.«
    Cabourne sackt noch mehr zusammen. »Es ist keine Beziehung«, sagt er. »Es war bloß so ein Ding.«
    Das du fortsetzen würdest, denkt McAvoy.
    »Und der Journalist von der Hull Daily Mail weiß davon?«
    »Keine Ahnung. Steve würde nie etwas verraten, egal, wie sehr er das Rampenlicht liebt. Und ich habe mit niemandem geredet. Aber wir haben Fehler begangen. Und ich war nicht gerade diskret.«
    McAvoy hebt die Hände, um den Wortschwall des Stadtrats zu stoppen. Holt Luft.
    »Herr Stadtrat, ich muss Ihnen mitteilen, dass ich hier bin, um mit Ihnen über die Umstände des Todes eines jungen Mannes namens Simon Appleyard zu reden. Simon starb im November letzten Jahres. Er erhängte sich. Es gibt Gründe, die Todesumstände genauer zu untersuchen. Im Rahmen der Ermittlungen tauchte auch Ihr Name auf.«
    »Oh Gott!« Der Stadtrat bricht völlig zusammen. Sein Gesicht ist gerötet, der Mund steht offen. »Ich wusste es«, sagt er und schlingt die Arme um sich. »Ich wusste es.«
    McAvoy weiß nicht, wie er reagieren soll, darum gibt er einfach seiner

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