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Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Titel: Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
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riecht.
    »Stadtrat Hepburn«, sagt McAvoy bewusst vage, »erzählen Sie, wie es dazu gekommen ist.«
    Cabourne schließt die Augen. Er zieht sein Handy aus der Hemdtasche und blickt unruhig auf das Display, als würde er nach neuen Mitteilungen suchen. »Wir hatten gemeinsame Freunde«, meint er und sieht aus, als ob er einen Film im Kopf abspult. Er lächelt beinahe.
    »Freunde?«
    »Ich habe mich verplappert. Nannte einem Typen meinen echten Namen. Erzählte ihm, was ich beruflich mache. Ich weiß auch nicht, warum. Wollte ihn wohl beeindrucken.«
    »Und er kannte Hepburn?«
    »Den kennt jeder.«
    »Und?«
    »Und obwohl ich ihn anbettelte zu vergessen, was ich gesagt hatte, dauerte es nicht lange, bis ich eine SMS von Steve bekam, in der er mir sagte, er wisse, dass ich ein böser Junge gewesen sei.«
    »Das muss schlimm gewesen sein.«
    »Furchtbar. Ich geriet in Panik. Sagte ihm, ich hätte keine Ahnung, wovon er rede.«
    McAvoy streckt die Hand aus und trinkt von Cabournes Wasserglas. Ihm fällt nichts Besseres ein, um dem Mann zu zeigen, dass er nicht angeekelt ist. Dass ihn diese Enthüllungen nicht abstoßen und er weiterhin ein freundliches Ohr hat.
    »Er hat Ihnen nicht geglaubt?«
    »Wir waren lediglich Kollegen, nicht Freunde«, erklärt Cabourne. »Wir hatten einige Zusammenstöße bei Ratssitzungen. Besuchten nach den Versammlungen dieselben Bars. Ich bin Labour, er ist unabhängig, aber er war nicht direkt ein politischer Gegner. Auch kein dicker Kumpel. Nur ein Typ, den ich eben irgendwie kannte. Einer, der für seinen extravaganten Lebensstil bekannt war und der jetzt alles über mich wusste.«
    »Was haben Sie getan?«
    »Viel musste ich da nicht tun«, murmelt er mit einem schiefen Lächeln. »Hepburn machte nicht viel Wind darum. Nach den ersten paar Textnachrichten war er wieder ganz der Alte. Sagte guten Tag, wenn wir uns auf der Treppe begegneten, drehte mich in Ausschusssitzungen durch die Mangel. Nichts Ungewöhnliches. Ich traf mich eine Weile lang mit niemandem mehr. Dann lud er mich eines Tages aus heiterem Himmel zu einem Drink ein. Ganz beiläufig, als wir gerade aus einer Sitzung kamen. Ich geriet in Panik. Aber ich sagte zu.«
    »Und?«
    »Und wir unterhielten uns. Er drängte mich nicht, zuzugeben, was ich getan hatte, aber ich platzte einfach damit heraus. Erzählte ihm alles. Er hörte nur zu. Ließ mich ich selbst sein.«
    Cabourne schürzt die Lippen. Abwesend wischt er sich über die Hemdbrust. Sieht auf sein Telefon und legt es wieder weg.
    »Sie hatten eine Affäre?«
    Cabourne schüttelt den Kopf. »Wir wurden nur Freunde.«
    McAvoy sieht skeptisch aus. »Freunde?«
    »Er hat das Leben interessant gemacht. Er kannte jedermann. Lebt seit Ewigkeiten das richtige Leben.«
    »Das richtige Leben?«
    »Spaß«, antwortet er salbungsvoll. »Aufregung.«
    »Sie gingen gemeinsam zu Partys? Sexpartys?«
    »Aber nicht in der Gegend«, sagt Cabourne, als wollte er beweisen, dass er sich nicht wie ein absoluter Narr verhalten hatte. »Wir fuhren nach London. Manchester. In Blackpool gibt es auch welche …«
    »Nur Männer?«
    »Alles.«
    Sie verstummen. McAvoy starrt den anderen Mann unverwandt an. Er versucht zu entscheiden, was er von ihm hält. Hat er etwas falsch gemacht? Was immer »falsch« bedeuten mag.
    »Und Sie kennen Simon wirklich nicht?«, fragt McAvoy schließlich.
    »Vielleicht habe ich E-Mails von ihm bekommen«, sagt Cabourne. Er möchte sich hilfsbereit zeigen. »Das spielt sich ja zum größten Teil online ab. Meistens wird nichts daraus. Manche Leute hinterlegen ihre Handynummern auf der Seite, aber das konnte ich nicht. Zu riskant. Ich könnte nachsehen …«
    McAvoy winkt ab. »Wählen Sie diese Nummer«, sagt er, schlägt sein Notizbuch auf und zeigt dem Stadtrat Simons Nummer. »Wählen Sie sie und zeigen Sie mir Ihr Handy.«
    Gehorsam wie ein Kind folgt Cabourne den Anweisungen. Nachdem er die letzte Ziffer eingegeben hat, wartet er auf das Klingeln. Die Meldung blitzt auf, dass der Anschluss nicht erreichbar sei, aber das Telefon stellt eine Verbindung zum Adressbuch her. Die Nummer gehört zu einem Kontakt namens »Pfau«.
    Cabourne fällt die Kinnlade herunter. »Er?«
    McAvoy sieht den anderen mit einer Miene an, die deutlich zum Ausdruck bringt, dass er nicht gerne angelogen wird.
    »Ich schwöre es, ich habe lediglich die Nummer abgespeichert«, sagt er verzweifelt. »Ich habe so viele Kontakte dort. Ich habe einfach die Nummern gespeichert, sofern sie

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