Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dein ist die Rache

Dein ist die Rache

Titel: Dein ist die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
Vom Netzwerk:
hier. Stefan hat frei. In ungefähr einer Stunde könnte ich Ihnen noch einen Termin anbieten.«
    »Tut mir leid, meine Liebe, aber ehrlich gesagt geht es mehr ums Geschäft als ums Vergnügen«, spricht Pharaoh im selben Plauderton weiter. »Ich bin Trish Pharaoh. Detective Superintendent, genau gesagt. Und der große Knabe da drüben heißt Detective Sergeant McAvoy. Ich weiß. Um ihn zu tätowieren, bräuchte man einen Speer und einen ganzen Eimer Tinte, nicht wahr?«
    »Ich bin nur die Rezeptionistin«, sagt das Mädchen leichthin. »Devon ist mit einer Kundin oben …«
    »Klingt irgendwie anrüchig, wenn Sie es so sagen«, lacht Trish, die ihre Aufmerksamkeit den Magazinen auf dem Tresen zugewandt hat.
    »Das da ist hübsch«, sagt sie und deutet auf eine kleine Elfe, die sich auf dem Rücken eines Models mit blasser Haut zwischen Glockenblumen hindurchschlängelt. »Aber vor allem bin ich an Lilien interessiert. Und an Pfauen. Ich habe Ihre Annonce gesehen …«
    McAvoy tritt zu ihr an die Theke. »Hinten auf The Journal «, sagt er. »Ein Junge mit Pfauenfedern und ein Mädchen mit Lilien und anderen Blüten.«
    Das Mädchen nickt enthusiastisch. »Die Resonanz darauf war toll. Die Arbeit hat Stefan gemacht, aber die Designs stammten von den Kunden selbst. Das hat ein paar Probleme verursacht. Die Leute, denen das Inserat gefiel, konnten nicht dieselben Entwürfe haben. Copyright-Vorschriften, verstehen Sie. Ich meine, es ist ja nicht so, als könnten die Gerichte etwas beschlagnahmen, wenn wir ein Copyright verletzen, aber es wird einfach nicht gemacht.«
    »Kennen Sie das Paar? Den Jungen und das Mädchen?«
    »Ich erinnere mich an sie. Er war ziemlich auffallend. Sie war lustig.«
    »Welche Unterlagen bewahren Sie denn auf? Falls jemand Sie nach den Models fragt?«
    Die Rezeptionistin verzieht das Gesicht. »Wir geben keine Auskunft. Wir lassen uns dann eine Telefonnummer und einen Namen geben, damit die Models selbst zurückrufen können, wenn sie wollen, aber das ist alles. Online können Sie natürlich sehen, wer unsere Stammkunden sind, und dort werden auch die besten Arbeiten veröffentlicht. Das bringt die meisten Aufträge …«
    McAvoy hebt die Hand und bringt sie zum Schweigen. »Hat jemand ein ungewöhnliches Interesse an diesen speziellen Fotos gezeigt?«
    Das Mädchen richtet die Augen nach oben, als würde sie versuchen, in ihren eigenen Kopf zu sehen.
    »Einmal kam ein junges Mädchen mit dem Magazin vorbei. Wollte dasselbe Design haben wie das weibliche Model. Wir haben ihr das mit dem Copyright erklärt, und sie hat ein paar Veränderungen eingefügt, damit das in Ordnung geht. Ist noch gar nicht lange her. Gehen Sie auf Facebook – ich glaube, dort können Sie sie finden …«
    McAvoy und Pharaoh wechseln einen Blick. Er wendet sich von der Theke ab und greift nach seinem Telefon.
    »Können Sie es mir zeigen?«, bittet Pharaoh.
    Das Mädchen holt hilfsbereit einen Laptop unter dem Tisch hervor. Klappt ihn auf und öffnet die Website des Ladens.
    »Es ist keine richtige Ordnung darin«, sagt sie, während sie durch eine Collage wunderschön tätowierter Haut blättert. »Schwarzweiße Sachen. Blüten. Der Rest ist einfach irgendwo zwischendrin verstreut.«
    »Und die Pfauenfedern und Lilien?«
    »Die nicht, glaube ich. Stefan stellt hier keine fremden Designs ein, nein, eher nicht.«
    »Aber das mit der Annonce war okay? In dem Magazin?«
    »Ach, das Magazin. Das war einfach gute Arbeit. Es steckte aber keine Verkaufsstrategie dahinter … Ah, da haben wir’s. Georgie-Lee. Schön, nicht?«
    Sie dreht den Laptop herum, damit Pharaoh den Bildschirm sehen kann. McAvoy blickt ihr über die Schulter. Nackte Haut mit einem Muster aus Zweigen und Blüten, Seerosenteichen und Blütenblättern.
    »Klicken Sie auf das Mädchen.«
    Sie tut es.
    Einen Augenblick später lesen sie zu dritt seitenweise Textnachrichten, an die Pinnwand eines neunzehn Jahre alten Mädchens geheftet, das ihre Freunde, wenn man ihnen glauben darf, in ihre Gebete mit einschließen.
    »Ist das zu glauben?«, liest Pharaoh bedächtig vor. »Das hast du nicht verdient.«
    »Ich hoffe, sie bringen den um, der dir das angetan hat«, setzt McAvoy fort.
    »Geht es darum?«, fragt die Rezeptionistin. »Was ist denn passiert? Ist mit ihr alles in Ordnung?«
    Pharaoh kritzelt einen Namen auf das Titelblatt eines der Tattoo-Magazine. Reißt es hastig ab. Stopft es in die Tasche.
    »Sie können das ganze Ding mitnehmen, wenn Sie

Weitere Kostenlose Bücher