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Dein ist die Rache

Dein ist die Rache

Titel: Dein ist die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
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Toleranz besitzen als sie und mit solchen Wichsern von Wichtigtuern besser umgehen können. Der Inspektor wirbelt wieder zu ihr herum und richtet sein strahlendes Lächeln auf sie.
    »Inzwischen bereuen Sie wahrscheinlich, dass Sie Ihre Hilfe angeboten haben, was?«
    »Hatte nichts Besseres vor. Sitze hier fest wie jeder andere Depp auch. Dachte, ich könnte vielleicht etwas tun, aber die Sache ist wirklich nicht meine Kragenweite.«
    »Ich weiß nicht, Helen. Sie haben durchaus die Statur, die tobenden Massen unter Kontrolle zu bringen!« Tremberg teilt ein freundschaftliches Lachen mit ihrem alten Sergeant, der kürzlich zum Inspektor befördert wurde und ebenso wie sie von Grimsby über den Fluss hierhergezogen ist.
    »Hat mich gefreut zu erfahren, dass Sie wieder auf dem Damm sind«, sagt er, und man hört, dass es ihm ernst ist. »Alles wieder in Ordnung?«
    Tremberg macht das Victoryzeichen. »Ich habe nichts von meinem Biss verloren«, lächelt sie.
    Cullen mustert sie unauffällig. Sie trägt eine sportliche Windjacke über einem nüchternen Nadelstreifenhosenanzug und einer weißen Bluse. Die Haare sind zu einem glatten Bob geschnitten, und sie trägt weder Make-up noch Schmuck. Er weiß von Quiz-Abenden und geselligen Runden, dass sie sich durchaus zurechtmachen kann und tolle Beine hat, aber Tremberg gibt sich im Dienst bewusst asexuell. Viele weibliche Detectives tun das aus der unbestimmten Furcht, man könnte ihnen vorwerfen, ihre Weiblichkeit zu ihrem Vorteil zu missbrauchen, doch gleichzeitig setzen sie sich dem Verdacht aus, lesbisch zu sein. Tremberg wünscht sich, sie hätte auch diese sorglose Scheiß-drauf-Haltung von Trish Pharaoh, die sich anzieht, wie es ihr passt, und sich den Teufel darum schert, ob die Leute glauben, dass sie auf Schwänze oder Muschis steht.
    Eine Weile schimpfen Cullen und sie einträchtig auf den Stadtrat, der die ganzen Schleichwege geschlossen hat, so dass Pendler keine Ausweichmöglichkeit mehr haben, wenn die Hauptverkehrsadern verstopft sind. Sie konstatieren, dass da lauter Gutmenschen und Trottel hocken und der neue Vorsitzende der Polizeidirektion den Karren mit Sicherheit noch tiefer in den Dreck fahren wird.
    Während ihr Gemecker sich dem grauen Himmel und den Benzinpreisen zuwendet, kommt eine junge Beamtin angelaufen. Sie wirkt gehetzt und windzerzaust in ihrem schlammbespritzten gelben Regenmantel.
    »Wir konnten alle bis auf eines einfangen, Sir«, sagt sie, und ihrem Ton ist anzumerken, dass es ihr schwerfällt, Schimpfwörter zu vermeiden.
    »Parker und Dan ist es gelungen, sie zusammenzutreiben. Sie sind jetzt auf dem Parkplatz des Beech Tree eingepfercht. Können nicht raus. Ein Typ mit einem Landrover hat die Ausfahrt blockiert. Die Besitzer versuchen gerade, sie anzuleinen. Es ist das reine Chaos, Sir. Der arme Mickey hat sich die Hose zerrissen, als er versuchte, eines von den Biestern an den Haaren zurückzuhalten. An der Mähne? Ach, egal. Halb Anlaby versinkt in Pferdescheiße. Und es ist auch nicht gerade eine Hilfe, dass diese Rotzlöffel rumstehen und dieses bescheuerte ›Rawhide – Tausend Meilen Staub‹ grölen …«
    Tremberg hält sich die Hand vor den Mund, um ein Grinsen zu verbergen, während sie sich vorstellt, wie die örtlichen Bobbys herumhampeln, um die entflohenen Tiere einzufangen und die Gäule davon abzuhalten, sich durch die grünen Grundstücksgrenzen irgendwelcher Honoratioren zu nagen.
    »Und das Letzte?«, fragt Cullen, während er seine Uniformmütze aufsetzt.
    »Ein echtes Miststück. Pikey sagt, es ist ein Hengst, und er hätte eine rossige Stute gewittert. Hat bis jetzt ein halbes Dutzend Autos demoliert. Anscheinend hasst er vor allem Audis.«
    »Und das Spezialteam für Tiere?«
    Die Beamtin schnaubt und wirkt einen Moment lang selbst wie ein Pferd.
    »Halten eine überaus hilfreiche Besprechung in ihrem Einsatzfahrzeug ab. Wälzen Richtlinien und telefonieren mit Tierärzten. Ich erwarte nicht, dass sie in Aktion treten. Ich setze mein Geld lieber auf den großen Kerl.«
    Letzteres sagt sie mit einem aufrichtigen Lächeln.
    »Großen Kerl?«
    Sie wendet sich zu Tremberg um, die sich in dieser Art von Lächeln wiederzuerkennen glaubt. »Dieser Schotte aus Ihrer Einheit. Der, der …«
    »McAvoy?« Trembergs Augenbrauen gehen hoch, und sie blickt sich um, als könnte er sie sehen.
    »Genau. Einer von den Jungs hat ihn angerufen. Meinte, er kenne sich mit Tieren aus. Stammt von einer Farm oder so, richtig? Kam

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