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DEIN LETZTER TANZ

DEIN LETZTER TANZ

Titel: DEIN LETZTER TANZ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DANA KILBORNE
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staunend anschauen konnte. „Freut mich, dass es dir gefallen hat.“
    Sie räusperte sich verlegen. „Äh, ich bin übrigens Donna. Meinen Eltern gehört der Zirkus.“ Sie hob die Schultern. „Tja, ich schätze, wir werden uns jetzt wohl öfter über den Weg laufen.“
    „Ich hätte jedenfalls nichts dagegen.“ Sein Lächeln wurde noch breiter, und Donna merkte, dass ihr bei dem Anblick die Knie weich wurden. Wow, so was war ihr schon lange nicht mehr passiert. Hatte sie es überhaupt schon jemals erlebt? Sie konnte sich jedenfalls nicht daran erinnern.
    „Ich würde mich auch sehr freuen“, stammelte sie. Max nickte ihr noch einmal zu und ging dann weiter, denn ihr Vater hatte ihn noch einmal zu sich gerufen.
    Ich würde mich auch sehr freuen, äffte Donna sich im Stillen selbst nach. Uncooler geht’s wohl nicht mehr!
    Sie drehte sich um und wollte gerade nach draußen gehen, um an der frischen Luft wieder ein bisschen runterzukommen, als sie Gavin und Clive erblickte, die nicht weit von ihr entfernt beieinanderstanden und in eine aufgeregte Diskussion verwickelt waren.
    „Also merk dir das, okay?“, hörte sie Clive noch sagen, bevor er hastig davonging und den anderen Jungen einfach stehen ließ.
    Stirnrunzelnd ging sie auf Gavin zu. „Hey“, erkundigte sie sich, „ist alles okay bei dir? Hattet ihr Stress?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ist schon okay, es war nichts weiter. Manche Leute glauben eben, sie seien was Besseres, nur weil sie oder ihre Eltern mehr Geld haben. Aber das kenne ich inzwischen zu Genüge. Es trifft mich nicht mehr.“
    „Willst du darüber reden?“, fragte Donna vorsichtig, während sie Gavin musterte. Er sah nicht schlecht aus, aber auch nicht wahnsinnig interessant. Eher ein bisschen langweilig, wie der nette Typ von nebenan, und er schien ja auch recht zurückhaltend zu sein.
    So schüttelte er auch jetzt den Kopf. „Nee, lass mal. Das ist nett von dir, aber ich räume jetzt lieber mal wieder meinen Kram zusammen.“ Er deutete zur Manege, wo noch seine Zauberutensilien lagen.
    „Wie du willst. Aber vielleicht können wir ja die Tage mal ein bisschen quatschen.“ Sie lachte. „Mich würde zum Beispiel wahnsinnig interessieren, wie deine Tricks funktionieren. Die waren echt stark.“
    Gavin sah sie ein bisschen komisch an. „Ein Zauberer verrät seine Tricks niemals“, sagte er. Dann wandte er sich ab.
    Donna sah ihm nach. Ein seltsamer Typ, dachte sie nachdenklich. Irgendwie ganz nett, aber auch ein bisschen seltsam.
    Egal, was soll’s?, dachte sie achselzuckend und trat aus dem Zelt, um noch ein bisschen Freizeit zu genießen, ehe nachher die Proben für die erste Vorstellung in Dedmon’s Landing losgingen, die morgen Abend stattfinden würde.
    „Ihr habt ja mehr Tiere, als ich dachte“, sagte Keisha staunend, als sie am nächsten Abend einen Blick hinter die Kulissen des Zirkus werfen konnte. „Das ist echt unglaublich! Muss toll sein, das Leben hier.“
    Donna lachte. „Ja, ich kann mir vorstellen, dass du das glaubst. Das denken nämlich alle Außenstehenden. Aber stell es dir nicht zu vergnüglich vor. Dave, unser Tierarzt, hat jeden Tag alle Hände voll zu tun. Du kannst dir nicht vorstellen, was hier an Arbeit anfällt. Und der Verdienst ist auch nicht gerade besonders üppig. An allen Ecken und Enden muss gespart werden. Trotzdem, wenn du es mal ausprobieren willst, würde sich Dave sicher über eine helfende Hand freuen.“
    „Ich fürchte nur, dass meine Chefin was dagegen haben könnte“, erwiderte Keisha. „Außerdem bin ich zurzeit ja noch in der Ausbildung. Aber später könnte ich mir schon vorstellen, in einem Zirkus oder Zoo zu arbeiten.“
    „Für mich gibt es nichts Schöneres, als mit dem Zirkus herumzureisen, auch wenn meine Eltern es im Moment lieber sehen würden, wenn ich irgendwo sesshaft werden und mir einen sicheren Job suchen würde.“
    „Sicherer Job?“ Keisha schüttelte den Kopf. „Wenn du mich fragst, gibt es so was doch heute gar nicht mehr. Haben deine Eltern schon mal was von der Weltwirtschaftskrise gehört?“
    „Mit dem Argument habe ich es auch schon versucht, aber damit komme ich bei ihnen nicht durch. Mit mir reden sie ja nicht darüber, aber ich glaube, dem Zirkus geht es richtig schlecht.“ Sie seufzte. „Sie machen sich eben Sorgen um mich. Was soll man da machen? Egal, lass uns das Thema wechseln. Komm, ich führe dich ein bisschen herum. Du hast unsere Löwen noch gar nicht gesehen. Sie sind der ganze

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