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DEIN LETZTER TANZ

DEIN LETZTER TANZ

Titel: DEIN LETZTER TANZ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DANA KILBORNE
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ziemlich seltsam, wenn du mich fragst. Ich meine, dass jemand, der ständig so schlechte Laune hat, ausgerechnet Clown wird.“
    „Da sagst du was, das wundert mich auch. Bruno war da jedenfalls ganz anders.“
    „Bruno?“
    Sie schlürfte an ihrem Shake und nickte dann. „Clives Vorgänger, unser alter Clown. Er ist schon weit über sechzig und vor ein paar Wochen in den Ruhestand gegangen, weil es ihm gesundheitlich ziemlich schlecht geht. Auf ihn war immer Verlass. Er ist in all den Jahren nicht ein einziges Mal ausgefallen. Deshalb war es auch ganz schön heftig für uns, als er aufgehört hat. Wir haben dann kurz jemanden aus dem Team als Ersatzclown genommen, aber das hat nicht wirklich gut geklappt. Deshalb war es auch so super wichtig, dass wir bald einen neuen finden, und da kamen wir dann auf die Idee mit dem Zirkus-Casting.“
    „Verstehe. Na ja, solange Clive seine Sache gut macht, kann der Rest ja auch egal sein.“
    „Eben. Und Gavin ist zwar wirklich nett, aber auch ein bisschen verschlossen. Zumindest, was seine Zaubertricks angeht. Da will er nichts verraten.“
    Max lachte. „Aber das ist bei Zauberern wohl so üblich. Weißt du eigentlich, wo die beiden herkommen? Sind sie aus Dedmon’s Landing?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Soweit ich weiß, kommen sie beide aus Marley. Das muss auch hier in der Nähe sein.“
    Er nickte. „Ist ’ne Kleinstadt, etwas weiter von hier entfernt als Wrigley.“
    „Sie kommen wohl auch nicht besonders gut miteinander aus. Ich habe jedenfalls mitbekommen, wie sie sich gestritten haben.“ Sie blickte auf die Uhr. „Na ja, ich würde sagen, wir machen uns jetzt besser mal auf den Rückweg. Meine Mom sieht es nicht so gerne, wenn ich bis in die Puppen weg bin. Ich bin zwar inzwischen achtzehn, aber sie sagt immer: Das Leben im Zirkus ist hart, da braucht man genügend Schlaf.“
    Sie standen auf und zogen ihre Jacken an. Dann gingen sie hinüber zum Counter, wo sie rasch ihre Drinks bezahlten, und verließen das Lokal, in dem wie immer recht viel Betrieb herrschte.
    Draußen empfing sie bleierne Dunkelheit, die wie ein schwarzes Tuch über Dedmon’s Landing lag. Nur hin und wieder gelang es dem Mond, zwischen den dichten schwarzen Wolken hervorzulugen. Dann geisterte sein fahles Licht durch die Straßen und überzog alles mit silbrigem Glanz. Vom Meer her blies ein kühler Wind, der pfeifend durch Bäume und Sträucher strich.
    Donna fröstelte. Lag das nur an der Kälte, oder war da noch etwas anderes? Sie musste daran denken, dass ihr der Ort nicht selten irgendwie unheimlich vorkam. Zwar war sie erst ein paar Tage hier, aber in der Zeit hatte sie schon so einiges gehört. Seltsam fand sie zum Beispiel, dass die Kids immer nur Deadman’s sagten, weil es, wie sie erfahren hatte, früher hier einmal sehr blutig zugegangen sein musste.
    Aber warum dachte sie jetzt daran? Konnte ihr das nicht völlig egal sein? Zumal sie sich jetzt gerade im Beisein des absolut süßesten Typen befand, dem sie bisher begegnet war.
    „Warte, nimm die“, sagte Max da. „Ich sehe doch, dass dir kalt ist.“ Er zog seine eigene Jacke aus und legte sie ihr über die Schultern.
    Donna schüttelte den Kopf. „Lass nur“, sagte sie, „dann frierst du ja.“
    Er winkte ab. „Mir ist nicht kalt. Ich trage zwei Pullis übereinander, außerdem bin ich abgehärtet. Und jetzt keine Widerrede mehr, okay?“
    Dankbar lächelte sie ihn an – und geriet schon wieder ins Schwärmen. Max war einfach nur süß. So süß, dass sie ihn stundenlang hätte ansehen können, ohne dass es ihr langweilig geworden wäre. Und wie nett und aufmerksam er war!
    Fast bedauerte sie es ein wenig, als sie etwa zehn Minuten später das Zirkusgelände erreichten, denn jetzt würden sich ihre Wege erst mal trennen. Donnas Wagen stand direkt neben dem ihrer Eltern, während die Mannschaftsunterkünfte sich weiter hinten befanden.
    „Also dann“, sagte sie und gab ihm seine Jacke zurück, „bis morgen früh.“
    Max lächelte. „Schlaf gut“, sagte er und ging davon. Nach ein paar Metern drehte er sich noch einmal um und rief: „Und träum was Schönes!“
    Donna schloss kurz die Augen. O ja, dachte sie, als sie gleich darauf in ihren Wagen trat, das werde ich garantiert!
    Hand in Hand liefen sie im Mondschein am Strand entlang. Silbern glitzerten die Sterne am nächtlichen Firmament, und vom Meer her wehte ein lauer Wind. Es war eine herrliche Nacht, wie geschaffen für einen romantischen

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