Deine Kinder sind Deine Schuld
Woche über bei ihr. Sie waren beschäftigt, wie andere Kids auch. Sie gingen Fußball spielen, waren viel mit ihren Freunden zusammen, hatten ihre Aktivitäten in der Schule und all die anderen Dinge, die Kids so machen. Trotzdem, auch wenn ich meine Jungs nur übers Wochenende bei mir hatte, verging kein Tag, ohne dass wir miteinander redeten. Ich nahm das Telefon und sprach mit ihnen über alles, was sie in ihrem Alltag so bewegte. Ich sagte ihnen, wie sehr ich sie mochte. Ich gab ihnen Ratschläge und stellte ihnen Fragen, auf die sie mir Antwort geben konnten. So verbrachte ich jeden Tag etwas Zeit mit meinen Jungs, obwohl sie in einer anderen Stadt wohnten als ich. Erzählen Sie mir also bitte nicht, wie viel Sie zu tun haben. Wenn es Ihnen wirklich wichtig ist, finden Sie die Zeit dazu, egal wie vielbeschäftigt Sie auch sind.
Ich bin verwundert, wenn ich Briefe bekomme von Eltern, die sich beklagen, ihre Kinder seien siebzehn und redeten nicht mehr mit ihnen. Wenn sich diese Eltern anschauen würden, wie sie sich früher ihren Kindern gegenüber verhalten haben, würde ihnen schnell klar werden, dass sie schon nicht richtig mit ihren Kindern geredet haben, als die noch fünf Jahre alt waren. Also: Machen Sie das Miteinander-Reden frühzeitig zur festen Gewohnheit, zum normalen Bestandteil Ihrer Beziehung zueinander. Halten Sie sich jeden Tag ausreichend Zeit frei, um mit Ihrem Kind zu sprechen. Ich selbst habe viel beim Autofahren mit meinen Söhnen gesprochen, denn ich musste viel Zeit damit verbringen, sie mit dem Auto bei ihrer Mutter abzuholen und wieder zu ihr zurückzubringen. Ich telefonierte mit ihnen. Ich sprach mit ihnen, bevor ich sie ins Bett brachte oder schickte. Ich sprach während der gemeinsamen Mahlzeiten mit ihnen. Ja, wir aßen auch zusammen. Sie sollten das auch tun. Ich will keine Ausreden von Ihnen hören – versuchen Sie einfach, die Zeit dafür zu finden.
Sie sollten wissen: Ihre Zeit, Ihre Energie und Ihr Geld gehen immer in das, was Ihnen wirklich wichtig ist. Das habe ich schon in meinem Buch Goodbye Pleite, hello Luxus geschrieben, als es um das Thema Geld ging. Ich bat die Leser, ihre Ausgaben zu überprüfen, denn nur dann können sie sehen, was ihnen wirklich etwas bedeutet. Ich wollte, dass sie verstehen, dass ihre Ausgaben ein Gradmesser für ihre Prioritäten sind.
Dasselbe Prinzip gilt auch in Bezug auf Ihre Kinder. Beobachten Sie mal, wo Ihre Zeit hingeht und wie viel davon Sie wirklich zusammen mit Ihren Kindern verbringen. Wenn Sie nicht viel Zeit mit ihnen zusammen verbringen, dann erkennen Sie, so leid es mir tut, das zu sagen, dass Ihre Kinder Ihnen eben doch nicht das Wichtigste sind. Au! Das tut ganz schön weh, nicht wahr? Es ist traurig, aber wahr. Wenn Ihre Kinder Ihnen wichtig sind, finden Sie immer eine Möglichkeit, mit ihnen Zeit zu verbringen und mit ihnen zu sprechen. Punkt.
Sprechen Sie als ihr Vater, ihre Mutter mit ihnen
Das ist ein wichtiges Thema: Sie sind nicht der beste Kumpel Ihrer Kinder, Sie sind ihre Eltern! Handeln Sie auch so. Sprechen Sie nicht mit Ihrem Kind, wie es sein bester Freund tun würde. Das braucht Ihr Kind nicht. Das will es auch nicht. Was Ihr Kind braucht und haben will, ist eine Mutter, beziehungsweise ein Vater! Ihr Kind möchte, dass Sie Ihre Meinung haben, was richtig und was falsch ist. Ihr Kind möchte, dass Sie es beschützen. Es möchte von Ihnen Zustimmung und, ob Sie’s glauben oder nicht, auch Ablehnung erfahren. Es möchte und hat ein Bedürfnis danach, dass Sie ihm sagen, was es tun soll. Sie wissen schon, wie – wie es eben nur Eltern tun können!
Heute sind meine beiden Söhne und ich gute Freunde. Wir reden miteinander über Politik, über Geld, über Geschichte und Religion, über die Probleme der Welt, über Filme und alles Mögliche, wie es Freunde tun. Aber selbst jetzt noch gibt es Themen, da bin ich ganz eindeutig nicht ihr Freund. Ich bin ihr Ratgeber. Ich bin der Ältere mit all der dazugehörigen Erfahrung, jemand, der schon mal dort stand, wo sie jetzt stehen und mal das Richtige, mal das Falsche getan und daraus gelernt hat. Ich bin der Typ, von dessen Lebenserfahrung sie lernen können. Ich kann ihnen sagen, was sie meiner Ansicht nach tun sollten, basierend auf meiner Erfahrung. Mit anderen Worten: Ich bin ihr Vater.
Sprechen Sie über Ihre Fehler
Sie sind nicht perfekt, also tun Sie nicht so, als wären Sie es! Geben Sie Ihre Fehler zu. Wenn Sie überkorrekt sind, Ihr Kind ungerechtfertigt
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