Deine Kinder sind Deine Schuld
sind. Das bedeutet nicht, dass Kinder erwarten, dass ihre Eltern alles, was sie tun und wie sie es tun, gut finden. So dumm sind sie nicht. Sie müssen aber verstehen, dass Sie immer für sie da sind, egal was sie getan haben – und wie. Es ist nicht notwendig, dass Sie ihr Verhalten billigen – aber es ist notwendig, dass Sie zu ihnen stehen.
Als ich jung war, sagte mein Dad mir unmissverständlich: Egal was los ist, wie tief Du gerade in der Tinte sitzt, Du kannst mich immer anrufen. Er bat mich, nicht irgendeinen Freund oder Verwandten oder so anzurufen, sondern ihn. Er versprach mir, er werde auf jeden Fall so schnell wie möglich kommen und mir helfen. Vielleicht würde er mich später bestrafen, falls es nötig sein sollte, aber wichtig sei ihm, bei mir zu sein, wenn ich in Not bin.
Als junger Fahranfänger nahm ich mal ein Mädchen im Auto mit. Als Teenager mit reichlich Hormonen lud ich sie zum Abendessen und anschließend ins Kino ein. Wir fuhren zu einem Parkplatz und standen eine Weile dort und als wir wieder losfahren wollten, sprang der Motor nicht mehr an. Ich bekam Panik und konnte den Wagen nicht mehr starten. Ich wusste nur sehr wenig über Autos und hatte keine Ahnung, was ich machen sollte. Das Mädchen bekam ebenfalls Panik, denn sie wusste auch nicht, was wir tun sollten und hatte Angst, dass ihre Eltern alles herausfinden würden. Auch ich machte mir darüber so meine Gedanken! Ich sagte ihr, ich würde meinen Vater anrufen. Sie flehte mich an, es nicht zu tun, aber ich versprach ihr, dann würde alles gut werden. Zum Glück hatte ich in diesem Park nahe bei einem Haus am Pool geparkt, an dessen Wand ein Münzfernsprecher angebracht war. Ich ging zu dem Haus und erzählte meinem Vater, wo ich war und dass der verflixte Automotor nicht starten wollte. Er versprach, gleich zu kommen. Nach 20 Minuten fuhr er neben uns vor, stieg in unser Auto und begrüßte das Mädchen. (Sie war rot und total verlegen; man sah es ihr sofort an.) Dann stieg er wieder aus, klappte die Motorhaube wieder zu und flüsterte mir zu (während wir beide außer Sichtweite des Mädchens waren): „Du hast es in Drive-Stellung gelassen; ich hab’s für Dich in Park-Stellung eingestellt. So kannst Du starten. Und jetzt bring die Kleine heim.“
Ich stieg ins Auto und brachte sie heim. Mein Dad sprach nie mehr mit mir über den Vorfall. Er brachte weder sie noch mich in Verlegenheit und zeigte mir damit, dass ich ihm vertrauen konnte und dass ich ihn jederzeit anrufen konnte, wenn ich ihn brauchte.
Ich denke immer wieder an diese Episode und habe sie auch meinen Jungs erzählt. Sie wussten, wenn sie in Not waren und jemanden anrufen mussten, konnten sie mich immer anrufen. Und sie haben es getan. Ein paarmal klingelten sie mich mitten in der Nacht aus dem Bett, weil ich den einen oder den anderen von ihnen irgendwo abholen musste. Ihre Freunde rieten ihnen, mich lieber nicht anzurufen, aber die Jungs taten es. Sie wussten, dass ich ihr akutes Problem lösen würde, auch wenn ich sie vielleicht später bestrafen würde – dass ich aber auf jeden Fall kommen und ihnen helfen würde.
Auch Ihre Kinder sollten wissen, dass Sie der eine Mensch sind, an den sie sich immer wenden können, wenn sie in Schwierigkeiten stecken. Nicht, weil Sie alles toll finden, was sie ausgefressen haben. Vielleicht noch nicht einmal, weil Sie sie aus jedem Schlamassel wieder herausholen. Sondern weil Sie für sie da sind. Sie sollten die Person, die Konstante sein, auf die Ihre Kinder sich immer verlassen können.
Reden Sie oft miteinander
Häufige Gespräche sind durch nichts anderes zu ersetzen. Aber laut einer neueren Studie sprechen der durchschnittliche Vater oder die durchschnittliche Mutter nur dreieinhalb Minuten in der Woche ernsthaft mit ihren Kindern. Das sind 210 Sekunden pro Woche, 30 Sekunden am Tag! Und da wundern wir uns noch, warum unsere Kinder so schwierig sind. Wir sprechen einfach zu wenig mit ihnen. Verbringen Sie bitte unbedingt mehr Zeit im Gespräch mit Ihren Kindern. Manchmal geht es nicht nur um die Qualität, sondern auch um die Quantität.
„Aber Du verstehst das nicht, Larry – wir haben einfach zu viel im Haus zu tun!“
Natürlich haben Sie recht. Ich verstehe es nicht. Ich verstehe nicht, wie jemand behaupten kann, er sei so beschäftigt, dass er nicht die nötige Zeit aufbringt, sich vernünftig mit seinen Kindern zu unterhalten. Die Mutter meiner Söhne und ich, wir waren geschieden und sie lebten die
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