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Deine Kinder sind Deine Schuld

Deine Kinder sind Deine Schuld

Titel: Deine Kinder sind Deine Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Winget
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ihm bitte nicht den Floh ins Ohr, es solle am nächsten Casting für „Deutschland sucht den Superstar“ teilnehmen. Da ist ein Scheitern schon programmiert.
    Anstatt in Ihrem Kind falsche Hoffnungen zu wecken, indem Sie ihm unrealistische Ziele schmackhaft machen oder diese noch fördern, machen Sie ihm lieber Mut, realistische Ziele zu verfolgen, die mit Talent, Engagement und Fleiß zu erreichen sind. Sagen Sie Ihrem Kind ganz klar, dass es alles werden kann, wozu es die Begabung und das Interesse hat, wenn es bereit ist, hart genug an sich zu arbeiten. Vor allem Letzteres sollten Sie nicht übersehen. Man muss bereit sein, alles zu geben, um sein Ziel zu erreichen.
    Als Junge wollte ich immer Tierarzt werden. Es war mein Traumberuf – von klein auf bis zum College. Ich war immer schon sehr tierlieb. Ich wuchs auf einer Farm auf, umgeben von allem möglichen Pelz- und Federvieh. Ich fütterte die Tiere gern, liebte, hegte und pflegte sie mit Leidenschaft. Außerdem war ich nicht dumm und hatte in der Schule immer schon recht gute Noten. Ich erzählte jedem, dass ich später mal Tierarzt werden wolle. Ich hatte das Talent und das Interesse, aber dann … Ich ging ins College und fand sehr schnell, schon nach meinem ersten Rechenkurs, heraus, dass ich doch kein Tierarzt werden wollte. Ich hatte zwar das Talent und das Interesse, aber ich musste erkennen, dass ich nicht gewillt war, hart genug zu arbeiten, um mein Ziel zu erreichen. Ich wollte nicht so hart studieren, so lange zur Schule gehen müssen und all das Zeug lernen müssen, was ich dafür lernen musste. Ich hätte es tun können – aber ich wollte nicht. Ein großer Unterschied.
    Erzählen Sie Ihren Kindern lieber die Wahrheit über das, was sie erwartet.
    TALENT, NEIGUNG UND HARTE ARBEIT
MÜSSEN ZUSAMMENKOMMEN, DAMIT ES
WIRKLICHKEIT WIRD.
    Wenn Sie auch nur eines von den dreien herausnehmen, suchen Sie sich lieber ein anderes Berufsziel.
    Bleiben Sie bei der reinen Wahrheit – auch wenn es manchmal wehtut
    Ich halte nichts von Lügen. Wenn meine Frau mich fragt: „Meinst Du, mein Hintern wirkt zu dick in dem Kleid?“, sage ich ihr, was ich meine. Wenn sie die Wahrheit nicht hören will, hätte sie mich eben nicht fragen sollen. Wenn sie in der Küche ein neues Gericht ausprobiert und mich fragt, wie es mir schmeckt, sage ich es ihr. Auch dann, wenn die Antwort sie verletzt oder traurig macht? Ja, auch dann. Wir haben schon vor Jahren miteinander vereinbart: Wenn einer von uns den anderen nicht ehrlich um seine Meinung bittet, dann soll er ihn lieber gar nicht erst fragen. Bevor Sie jetzt denken, ich wäre entweder dumm oder herzlos, kann ich Ihnen versichern, ich weiß, dass es bei uns beiden funktioniert. So ist meine Frau bis heute der Meinung, ich könne nicht gut schreiben. Vielleicht finden viele von Ihnen, liebe Leser, das auch. Jahrelang hat sie alles Geschriebene, was ich ihr unter die Nase gehalten habe, geprüft und mir schonungslos offen gesagt, was ihr daran nicht gefällt. Auch heute, wo ich inzwischen schon einige Bestseller geschrieben habe, sagt sie es mir, wenn ihr etwas an meinen Texten nicht gefällt. Ob ich mich darüber freue? Nein. Aber ich höre ihr aufmerksam zu, weil ich weiß, dass sie es ehrlich mit mir meint. Ich schätze Ehrlichkeit mehr als so ziemlich alles andere, auch wenn sie manchmal wehtut.
    Auch im Umgang mit meinen beiden Söhnen habe ich diese Offenheit und Ehrlichkeit früh praktiziert. Wenn sie mich fragten, was ich von der Art, wie sie eine bestimmte Sache angingen, halte, sagte ich es ihnen. Allerdings fand ich es besser, zuerst sie selbst nach ihrer Einschätzung zu fragen. Wenn sie der Meinung waren, sie hätten versagt und ich derselben Meinung war wie sie, brauchte ich ihnen nur zuzustimmen. Wenn sie meinten, sie hätten versagt, ich sie aber gut fand, war meine Meinung für sie sehr wertvoll. Wenn sie jedoch grottenschlecht waren und ich das nur bestätigen konnte, wusste ich, ich tue ihnen keinen Gefallen, wenn ich ihnen widerspreche. Durch falsche Schmeicheleien bekommt man Kinder, die ihre eigene Leistung zu günstig einschätzen. Ich höre überall, wie Eltern ihre Kinder loben, wie toll sie das und das können, was aber gar nicht stimmt. So wird ein Scheitern der Kids schon programmiert. Sie brauchen sich bloß einige der frühen Castings von „Deutschland sucht den Superstar“ anzuschauen, wenn Sie mir nicht glauben. Sehen Sie sich doch so ein Kind an, dessen Mutter ihm zeitlebens

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