Deine Kinder sind Deine Schuld
Respekt von seiner Seite nicht dulden. Seien Sie ruhig der Böse, wenn die Situation es verlangt. Denken Sie daran: Sie sind der Vater oder die Mutter; es ist Ihre Aufgabe, auch mal der Böse zu sein. Ihr Kind wird Sie, langfristig gesehen, mehr achten, wenn Sie es sind.
Prinzipien für das Lösen von Konflikten mit Ihrem Kind:
Hören Sie zu, wenn Ihr Kind Ihnen sein Verhalten erklärt.
Erklären Sie Ihrem Kind Ihre Entscheidung und sagen Sie ihm deutlich, dass Ihre Entscheidung endgültig ist und dass es sich damit abfinden muss.
Diskutieren Sie nicht mit Ihrem Kind. Sie brauchen Ihre Haltung nicht zu rechtfertigen.
Bleiben Sie sachlich, auch wenn Ihr Kind es nicht ist.
Sprechen Sie nie Strafen aus, wenn Sie wütend auf Ihr Kind sind.
Entschuldigen Sie sich niemals dafür, dass Sie bestimmte Regeln aufgestellt haben und an ihnen festhalten.
Machen Sie weiter. Wenn Sie eine Entscheidung getroffen haben, stellen Sie sie nicht mehr zur Diskussion. Es bringt nichts, die momentan vorhandenen Gefühle aufrecht zu erhalten, indem man die Angelegenheit immer wieder aufwärmt.
Benehmen darf nicht ignoriert werden
Zu viele Eltern sind anscheinend der Meinung: Wenn ich es ignoriere, geht es früher oder später wieder weg. Das funktioniert vielleicht, wenn Sie einem Bären im Wald begegnen, aber nicht, wenn es um schlechtes Benehmen bei einem Kind geht. Schlechtes Benehmen muss man immer erkennen und offen ansprechen, sonst bringt man sein Kind nicht dazu, sich besser zu benehmen.
Nur das Verhalten, das belohnt wird, setzt sich durch. Das habe ich schon in meinem Buch Mach Deinen Job! geschrieben; dort ging es um das Verhalten von Angestellten. Nur das Verhalten, das am Arbeitsplatz belohnt wird, wird wiederholt. Wichtig ist, dass Sie die Verhaltensweisen erkennen, die Sie gern wiederholt sähen und sie belohnen. Dieser Ansatz ist so einfach wie effektiv, wenn es darum geht, Verhalten zu formen. Er funktioniert am Arbeitsplatz, und er funktioniert bei Ihren Kindern daheim genauso gut. Erwischen Sie Ihr Kind dabei, wie es etwas Richtiges tut und belohnen Sie es, und es wird wieder so handeln. Wenn Sie es oft genug tun, wird das belohnte Verhalten zur festen Gewohnheit. Aber das setzt natürlich voraus, dass Sie Ihr Kind beobachten und es belohnen, wenn es sich richtig benommen hat.
Dasselbe Prinzip, das bei gutem Benehmen wirkt, wirkt auch bei schlechtem Benehmen. Schlechtes Benehmen wird so lange wiederholt, wie man es belohnt. Jetzt werden Sie wahrscheinlich denken: „Wer wird schon schlechtes Benehmen belohnen?“ Fast jeder Erziehungsberechtigte belohnt schlechtes Betragen, und das täglich. Woher ich das weiß? Weil es so viel schlechtes Benehmen gibt. Wenn dieses nicht immer wieder belohnt würde, hätte es längst aufgehört zu existieren. Sehen Sie sich doch die Menschen in Ihrer Umgebung an, wie schlecht die sich alle benehmen, und Sie merken schnell, dass dieses schlechte Benehmen offensichtlich immer wieder belohnt wird, sonst würde es sich auf die Dauer nicht halten.
Nehmen wir an, Ihr Kind bekommt einen Wutanfall, weil es seinen Willen nicht durchsetzen kann. Warum bekommt es einen Wutanfall? Weil es will, dass Sie ihm Ihre Aufmerksamkeit schenken. Es lässt sich auf den Boden fallen und schreit wie am Spieß, bis Sie es wieder hochziehen, es ausschimpfen und anschreien und ihm drohen. Nun können Sie natürlich auch klein beigeben und ihm geben, was es will, damit es augenblicklich zu toben aufhört. Bingo! Jetzt hat Ihr Kind das, was es wollte. Jetzt haben Sie sein schlechtes Verhalten belohnt. Egal ob Sie nachgeben oder nicht – in der Minute, in der Ihr Kind Ihre Aufmerksamkeit bekommen hat (nur aus diesem Grund hat es seinen Wutanfall bekommen), hat es schon gewonnen. Sie haben sein Verhalten belohnt und ihm eine wertvolle Lektion erteilt, nämlich: Wenn ich einen Wutanfall bekomme, ist mir Mamas Aufmerksamkeit sicher. Wenn ich weine und schreie, gibt Papa nach. Und weil Sie Ihrem Kind diese Lektion beigebracht haben, dürfen Sie damit rechnen, dass es sein Verhalten bei nächster Gelegenheit wiederholt. Bald wirft sich Ihr Liebling jedes Mal zu Boden, wenn er seinen Willen nicht durchsetzen kann, denn er weiß, sobald er das tut, steht er im Mittelpunkt Ihrer Aufmerksamkeit. Erst wenn das nicht mehr funktioniert, wird Ihr Kind sein Verhalten ändern. Also: Wenn Sie das nächste Mal nein zu Ihrem Kind sagen und es sich wieder mal auf den Boden wirft, gehen Sie einfach und beachten Sie es
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