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Deine Kinder sind Deine Schuld

Deine Kinder sind Deine Schuld

Titel: Deine Kinder sind Deine Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Winget
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hatte ein paar Hundekuchen in meiner Tasche und fragte meinen älteren Sohn Tyler, was ich ihm zahlen müsse, damit er einer der Hundekuchen isst. Er lachte und antwortete, er würde schon einen essen, aber nur, wenn ich vorher auch einen esse. Ohne mit der Wimper zu zucken, steckte ich mir einen in den Mund, kaute ihn, schluckte ihn grinsend hinunter und gab ihm seinen. Da sagte er, er habe doch nur gescherzt und weigerte sich, ihn zu essen. Hoppla – das war ein großer Fehler.
    An diesem Tag brachte ich meinem Sohn eine der wichtigsten Lektionen im Leben bei: Abgemacht ist abgemacht. Ich machte ihm klar, dass er den Hundekuchen essen werde, denn er hatte es ja versprochen. Er hatte die Bedingungen der Abmachung festgelegt und ich mich an meinen Teil der Vereinbarung gehalten, also sollte er sich auch an seinen Teil halten. Ich erklärte ihm: „Wenn man sagt, man tut etwas, dann muss man es auch tun, ob man will oder nicht.“ Ich erklärte, man habe nicht die Möglichkeit, es sich anders zu überlegen, wenn man jemandem schon sein Wort gegeben habe. Und dann gab ich ihm noch eine weitere wichtige Lektion mit auf den Weg: „Lass Deinen Mund keinen Scheck ausstellen, den Du mit dem Hintern nicht einlösen kannst.“ Ich machte ihm klar, dass wir beide hier notfalls die ganze Nacht lang stehen würden, aber dass er seinen Hundekuchen noch essen müsse, bevor wir wieder nach Hause gingen. Schließlich, nach einigem Meckern und Murren, begriff er, dass er keine andere Wahl hatte als den Hundekuchen zu essen und aß ihn auf.
    Manche von Ihnen werden jetzt sicher sagen, dass ich ein sehr strenger Vater bin. Bei allem Respekt – ich finde, das bin ich nicht. Tyler hat jedenfalls an jenem Tag zwei wichtige Lektionen gelernt, die er nie wieder vergessen hat. Nur wenige Leute lernen heute noch, dass man sich an Abmachungen hält; die meisten versprechen mit dem Mund etwas, was sie mit dem Hintern nicht einlösen können – und das fast täglich. Heute, als Erwachsener, lacht Tyler über diese Story und prahlt damit, er habe sie mit hartem Lehrgeld bezahlt.
    Jetzt sind Sie dran
    Was ist das Wertvollste, was Ihre Eltern Ihnen beigebracht haben?

    Es ist zwar immer wertvoll, uns an die Lehren unserer Eltern zurückzuerinnern und für sie dankbar zu sein, aber wir alle wissen, dass es Dinge im Leben gibt, auf die sie uns nicht vorbereitet haben. Hinterher ist man immer klüger als vorher. Das führt uns zur nächsten Frage.
    Was hätten Ihre Eltern Ihnen Ihrer Meinung nach noch vermitteln müssen?
    Es ist wichtig, zu erkennen, was Ihre Eltern Ihnen alles Gutes beigebracht haben. Ich glaube, es ist aber auch wichtig, dass Sie sich einmal überlegen, was Sie gerne noch von ihnen gelernt hätten, aber nicht gelernt haben. Dabei geht es nicht um Schuldzuweisungen an Ihre Eltern. Jetzt, da Sie erwachsen sind, ist es dafür sowieso zu spät. Ab einem gewissen Zeitpunkt müssen Sie sich umsehen, Sie müssen erkennen, was Sie noch nicht wissen und es sich selbst beibringen. Dann schauen Sie zurück, um zu erkennen, wie wichtig diese Lektion für Sie gewesen wäre und sorgen dafür, dass Ihr Kind diese wertvolle Lektion, die Sie damals nicht kennenlernten, von Ihnen erklärt bekommt.
    Meine eigenen Eltern haben ihre Aufgabe gut gemacht und mir die wichtigsten Prinzipien einer moralischen Lebensführung erläutert. Aber in Geldangelegenheiten haben sie mich im Stich gelassen. Wir haben zwar viel über Geld gesprochen, aber meistens ging es nur darum, dass wir nicht viel davon hatten und dass wir sehr vorsichtig mit dem bisschen, das wir hatten, umgehen mussten. Wir fuhren gelegentlich durch die „reichen“ Stadtviertel und sahen uns an, wie die „andere Hälfte“ dort lebte. Es war immer klar, zu welcher Hälfte wir gehörten. So lernte ich mich zu schämen, weil wir so vieles nicht hatten. Sie sagten mir, die Wohlhabenden wären „glücklich“. Das bewirkte, dass ich mich „unglücklich“ fühlte. Meine Eltern lehrten mich zwar, das Wenige, was wir hatten, zu genießen, jedoch lag darin immer die versteckte Botschaft von Mangel und Entbehrung. Deshalb näherte ich mich dem Thema Geld mit großen inneren Ängsten. Ich wünschte, meine Eltern hätten mir gesagt, dass der Besitz von Geld nichts mit Glück oder Geburtsrecht zu tun hat.
    Als ich meine Facebook-Freunde fragte, was das Wichtigste sei, was sie von ihren Eltern gelernt hätten, fragte ich sie auch danach, was sie außerdem gerne von ihnen gelernt hätten. Hier sind

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