Deine Kinder sind Deine Schuld
ließ sie nie wieder ran. Die Paare waren bald geschieden. Wäre es da nicht vernünftiger gewesen, schon vorher herauszufinden, dass die Frau, die man heiraten möchte, gar keinen Sex mag? Also, noch mal zum Mitschreiben: Ich bin ausdrücklich für vorehelichen Geschlechtsverkehr zwischen Erwachsenen, die ihn beide wollen. Jetzt werden einige von Ihnen innehalten, dieses Buch in den Papierkorb werfen, sich vor den Computer setzen und schreiben, ich solle zur Hölle fahren! Aber ich will meine Aussage erklären. Wenn „es“ mehr Paare täten, bevor sie einander heiraten, gäbe es weniger Scheidungen, weniger schlechte Ehen und weniger Affären. Aber ich schweife schon wieder ab.
Eines Tages habe ich meine Jungs gebeten, sich mal ruhig hinzusetzen und mit ihnen ein längeres Gespräch über Sex geführt. Zunächst habe ich ihnen etwas über Krankheiten erzählt, über Herpes, AIDS und andere Geschlechtskrankheiten. Ich habe ihnen erklärt, was das für Krankheiten sind, wie man sie bekommt und dass einem, wenn’s schlimm kommt, den ganze Penis komplett abfaulen kann. Wie macht man einem Jungen so richtig Angst, um ihn dazu zu bringen, fortan immer ein Kondom zu benutzen? Zeigen Sie ihm ein paar Bilder von eitrigen Geschwüren und einem faulenden Penis, und er wird von jetzt an immer ein paar Kondome dabeihaben! Ich erklärte ihnen auch, dass AIDS tödlich sein kann. Dann sagte ich ihnen, ein Mädchen zu schwängern, sei idiotisch und völlig inakzeptabel. Ich sagte, der Vater des Mädchens würde sie finden und windelweich schlagen. Ich selbst würde sogar danebenstehen und zusehen; das Einzige, was ich tun würde, wäre, ihren Arm festzuhalten, damit der Vater des Mädchens sie besser schlagen kann.
Danach erklärte ich ihnen die wichtigen Sachen.
Respekt – Verantwortungsbewusstsein – Sicherheit
Respekt: „Nein“ bedeutet nein. Immer und ausnahmslos. „Ich glaube nicht“, bedeutet nein. „Lass uns noch damit warten“, bedeutet nein. „Ich will nicht“, bedeutet nein. „Können wir’s ein bisschen langsamer angehen?“, bedeutet nein. „Lass uns erst darüber reden“, bedeutet nein. „Ich bin mir nicht sicher“, bedeutet nein. „Warte noch“, bedeutet nein. „Na ja“, bedeutet nein. Ein sanfter Druck, ein Kopfschütteln, ein Zurückziehen, jeder auch noch so geringe Widerstand – all das bedeutet nein.
Verantwortung: Beide Partner sollten in der Situation für ihr Handeln und den Sex die Verantwortung übernehmen. Und wenn es Probleme gibt, sind beide dafür verantwortlich, sich den nächsten Schritt zu überlegen.
Sicherheit: Beide sind dafür verantwortlich, Vorsichtsmaßnahmen zu ihrer Sicherheit zu ergreifen. Das bedeutet, wenn Sie wie 25 Prozent aller Mädchen eine Geschlechtskrankheit haben, müssen Sie es dem anderen sagen. Es bedeutet auch, dass beide Partner Kondome dabeihaben müssen.
Lassen Sie es nicht zu, dass Leidenschaft, Dunkelheit, Hormone, der Druck Gleichaltriger, Verschwitztheit und neblige Fenster Ihrem Bemühen um logisches Vorgehen einen Strich durch die Rechnung machen. So etwas kann leicht passieren – aber versuchen Sie es zu vermeiden.
Wann ist es Zeit?
Unsere Kids haben Sex, ob wir wollen oder nicht. Alles Nötige dazu habe ich bereits gesagt. Finde ich das gut? Sage ich, sie sollten Sex haben? Nein. Ich sage nur, dass es passieren wird. Bringen Sie ihnen Verantwortungsgefühl, Respekt und Sicherheitsbewusstsein bei. Sprechen Sie mit ihnen. Tauschen Sie sich mit ihnen über Ihre Werte und Überzeugungen zum Thema Sex aus. Reden Sie miteinander auch über diejenigen Dinge, die Ihnen peinlich sind. Werden Sie dabei verlegen sein? Ganz bestimmt. Werden Ihre Kinder verlegen sein? Garantiert. Deswegen reden die meisten Menschen ja nicht darüber. Aber Peinlichkeit darf keine Ausrede dafür sein, dass Sie vor Ihrer elterlichen Verantwortung zurückschrecken. Erledigen Sie Ihre Aufgaben, liebe Mutter und lieber Vater – reden Sie mit Ihren Kindern.
Wann Sie diese Unterredung am besten führen sollten? Möglichst frühzeitig. Wenn Ihr Kind die Grundschule besucht. Glauben Sie nicht, Ihr Kind wäre dazu noch zu jung. Kinder wissen heute schon einiges über Sex. Sie sehen ihn im Fernsehen. Ihre Freunde reden hinter vorgehaltener Hand darüber. Sie haben sogar in der Grundschule schon Klassenkameraden, die schon mal Sex hatten. Also, wachen Sie auf und reden Sie mit Ihrem Kind. Tun Sie es altersgemäß, aber mit den richtigen Worten und ganz direkt. Sprechen Sie
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