Deine Küsse - heißer als Feuer
schnell einigen können, und Avery war sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Alles passte ausgezeichnet zu der Speisenfolge, und auch Guy war damit sehr einverstanden.
Und so hatte sie alle Aufgaben erfüllt, die sonst Onkel Art zugefallen wären, und sie konnte stolz auf sich sein. Wenn nur ihr Herz sich nicht so anfühlen würde, als laste ein zentnerschwerer Felsbrocken darauf. Es fiel ihr nicht nur schwer, Guy zu verlassen, auch das Jarrod Ridge und die Jarrods hatte sie inzwischen lieb gewonnen, wie sie sich insgeheim eingestehen musste. Doch Guys Baby würde sie über manches hinwegtrösten.
Leise seufzend wandte sie sich ab und ging auf Erica zu, die zusammen mit einer jungen Frau die Blumen auf den Tischen arrangierte. „Das sieht wunderschön aus“, lobte sie sie, und Erica strahlte. Zum ersten Mal fiel Avery auf, wie sehr sich Guy und seine Halbschwester ähnelten. Und ihr Kind? Würde das auch die Gesichtszüge seines Vaters haben?
„Danke.“ Erica stellte sie der jungen Frau vor, einer Floristin aus Aspen, die sehr glücklich über den großen Auftrag war. „Ich habe meinen Laden erst vor drei Monaten eröffnet, und nun das hier! Das wird mir sicher sehr helfen.“
„Aber Ihre Arrangements sind auch besonders hübsch, da hat Avery recht. Ich bin sicher, Ihr Laden wird ein Erfolg.“ Von den dreien unbemerkt, war Guy hinter sie getreten. „Erica hat gleich gesagt, dass Sie sehr viel von Blumen verstehen.“
Erica sah ihn dankbar an, und Avery war froh, dass beide ihre früheren Vorbehalte überwunden hatten. Vor allem für Guy war das sehr wichtig, denn er hatte sich anfangs überhaupt nicht mit Ericas Existenz abfinden können. Und normalerweise änderte er eine einmal gefasste Meinung nicht. Aber vielleicht …
„Und ich möchte Sie jetzt schon engagieren, den Blumenschmuck für unsere Hochzeit zusammenzustellen“, unterbrach Erica Avery in ihren Gedanken. „Ich bin sicher, Christian wird begeistert sein.“
Allmählich füllte sich der Ballsaal. Als ein Blitzlichtgewitter losbrach, wurde Avery klar, dass gerade eine Gruppe bekannter Schauspieler den Saal betreten hatte und auf einen der Tische zuging. Dann kamen Gavin und Trevor auf Guy und Avery zu. Beide waren athletisch gebaut, von der Sonne gebräunt und hatten ein offenes Lächeln. In ihren maßgeschneiderten Smokings sahen alle vier Brüder unverschämt gut aus, aber nur einer hatte Averys Herz erobert.
„Ich finde, Trevor und Gavin sehen viel eher wie Zwillinge aus als Guy und Blake“, sagte sie zu Erica, die zustimmend nickte.
„Du hast recht. Das ist mir schon aufgefallen, als ich die Brüder das erste Mal sah.“
Guy bot Avery den Arm. „Komm, wir wollen uns setzen.“
Als Gastgeber saßen die Brüder an unterschiedlichen Tischen. Dass Avery mit Guy zusammensaß, war verständlich. Schließlich hatten sie eng zusammengearbeitet. Im Grunde hatte sie auch nichts dagegen, wenn da nicht die Angst gewesen wäre, jemand könnte sie beobachten und herausfinden, was sie für den Mann an ihrer Seite empfand. Sie liebte einen Mann, der ihre Liebe nicht erwiderte, und erwartete ein Kind von ihm.
Lächelnd legte sie ihm die Hand auf den Arm, und schon bei der Berührung durchfuhr es sie wieder heiß. Himmel, würde dieses Verlangen denn nie aufhören? Als er sich neben sie setzte, spürte sie kurz seine Hüfte an ihrer Seite und rückte schnell ein wenig von ihm ab. Neben ihr war noch ein Platz frei. Ihr gegenüber saß eine junge Frau, die ihr merkwürdig bekannt vorkam. Das war doch …
„Nancy!“ Schnell wandte sie sich zu Guy um. „Guy, das ist Nancy, die mich gerettet und dich angerufen hat!“
„Avery!“ Auch Nancy strahlte. „Dies sind übrigens meine Eltern. Mom und Dad, das ist Avery, die den Unfall hatte.“
„Wir sind froh, dass es Ihnen wieder so gut geht“, sagte Nancys Mutter freundlich. „Wir kommen übrigens seit Jahren zu dieser Veranstaltung, aber für Nancy ist es das erste Mal.“
„Ich habe bisher in Boston gearbeitet. Aber dann hatte ich doch zu viel Heimweh.“ Nancy küsste die Mutter spontan auf die Wange. „Und deshalb bin ich nach Aspen zurückgekehrt.“
Ein Kellner kam und fragte nach ihren Wünschen. Avery bestellte sich einen Spinatsalat, und Guy entschied sich für frische sautierte Waldpilze. Die Weine, die dazu serviert wurden, passten ausgezeichnet, und Avery warf Guy ein triumphierendes Lächeln zu, als er anerkennend nickte.
„Wir sind ein gutes Team“, flüsterte er ihr ins
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