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Deine Küsse - heißer als Feuer

Deine Küsse - heißer als Feuer

Titel: Deine Küsse - heißer als Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TESSA RADLEY
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er besorgt.
    „Nicht dass ich wüsste. Aber mir tut das Kreuz weh.“
    Sekundenlang sah er seine Mutter vor sich, die sich auch oft den Rücken gerieben hatte, und runzelte die Stirn.
    „Woran denkst du?“, fragte Melissa sofort.
    „Ich musste an Mom denken, die auch oft Rückenprobleme hatte.“
    „Wie alt warst du, als deine Mutter starb?“, fragte Erica von der anderen Seite des Tresens.
    „Sechs.“ Er war nicht da gewesen, als sie starb, sondern hatte bei einem Freund übernachtet. Später war er jahrelang davon überzeugt gewesen, dass die Mutter nicht gestorben wäre, wenn er bei ihr gewesen wäre. Also trug er die Schuld an ihrem Tod. Die Brüder, der Vater und selbst Melissa, die erst zwei gewesen war, hatten sich von der Mutter verabschieden können, nur er nicht.
    Guy hatte so getan, als mache ihm das nichts aus, obwohl er schwer darunter gelitten hatte, und jeder glaubte ihm. Und er hatte sich geschworen, sich nie wieder so eng an einen anderen Menschen zu binden, weil er einen solchen Verlust nicht noch einmal ertragen könnte.
    Als Avery den Teig auf den Tisch knallte und anfing, ihn auszurollen, fuhr Guy aus seinen Gedanken auf. Lächelnd sah er zu, wie der Teig in die Form gefüllt und die Äpfel darauf verteilt wurden. Während Erica Zimt auf die Äpfel streute, sagte sie leise: „Ich habe inzwischen viel über euren Vater erfahren, aber ich weiß eigentlich gar nichts von eurer Mutter.“ Sie warf Guy und Melissa einen scheuen Blick zu. „Bitte, nehmt mir das nicht übel. Ich will nicht neugierig sein, aber ihr seid doch jetzt meine Familie.“
    „Aber klar kannst du fragen.“ Melissa seufzte. „Dad hat sich nach Moms Tod total verändert. Er war verzweifelt und deprimiert, und so haben wir vermieden, das Gespräch auf Mom zu bringen.“
    „Wie traurig.“ Avery sah sie mitfühlend an. „Da hatte ich es besser, wenn mir das damals auch nicht bewusst war. Mein Onkel hat mir viel aus der Kindheit und Jugend meiner Mutter erzählt. Er hat sehr an seiner Schwester gehangen, und immer wieder haben er und meine Tante Fotoalben hervorgeholt und mir Bilder von meinen Eltern gezeigt. Von ihrer Hochzeit, bei meinem ersten Geburtstag. Ich hatte immer eine klare Vorstellung davon, wie meine Eltern waren.“
    „Guy hat immer lange vor Moms Gemälden gestanden.“ Melissa erhob sich und verteilte die Streusel auf dem Kuchen. „Er meinte immer, dass er sich dann leichter an Mom erinnern könnte, daran, wie sie geduftet, welche Farben sie geliebt hat … Aber Dad hat alle Bilder verkauft, weil er es nicht ertrug, an Mom erinnert zu werden. Einige haben wir inzwischen zurückkaufen können.“
    „Und er hat auch den Fotoapparat verschwinden lassen, den ich zu meinem sechsten Geburtstag bekommen hatte“, sagte Guy langsam.
    „Was?“ Melissa war entsetzt. „Das wusste ich ja gar nicht.“
    „Wahrscheinlich weil ich gesagt hatte, ich wolle Fotos machen, so wie Mom Bilder gemalt hat. Das hat er wohl irgendwie schwer ertragen können. Später habe ich mir dann selbst einen Apparat gekauft und bin dem Fotoklub in der Schule wieder beigetreten.“
    „Ja, jetzt erinnere ich mich.“ Liebevoll sah Melissa den Bruder an. „Du wolltest immer Fotograf werden.“
    „Aber Dad wollte, dass ich Betriebswirtschaft studiere, so wie Blake. Na ja“, Guy zuckte kurz mit den Schultern, „wir haben uns dann auf einen Kompromiss geeinigt. Erst habe ich das Wirtschaftsstudium abgeschlossen, und dann durfte ich auf die Kochschule gehen.“
    „Aber wie konnte er dir das antun?“ Erica war entsetzt.
    „Ganz einfach. Don Jarrod hat seinen Willen immer durchgesetzt.“
    Die drei Frauen schwiegen und blickten Guy mitfühlend an.
    Doch er lächelte fröhlich. „Nun seht mich nicht so traurig an. Das alles ist lange her. Letzten Endes konnte ich doch tun, was ich gern wollte. Ich liebe meinen Beruf, er ist kreativ und sehr vielfältig.“
    „Aber deine Mutter hast du nie vergessen“, sagte Erica leise.
    „Nein, und ich habe lange dafür gebraucht, ihr keine Vorwürfe mehr zu machen, weil sie uns verlassen hat. Ihr Tod hat Dads Leben zerstört. Seine Persönlichkeit veränderte sich, und ich habe nie wieder echten Zugang zu ihm gefunden.“
    „Inwiefern hat er sich denn verändert?“ Avery stützte sich auf dem Tresen ab und blickte Guy aufmerksam an.
    „Wir konnten ihm nichts mehr recht machen.“
    „Das stimmt“, warf Melissa ein und strich sich eine Strähne ihres blonden Haars zurück. „Er hatte große

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