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Deine Lippen, so kalt (German Edition)

Deine Lippen, so kalt (German Edition)

Titel: Deine Lippen, so kalt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Garvey
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Rucksack, als könne er mich davor bewahren, etwas Verrücktes zu tun. »Ich kann nicht lange bleiben. Ich habe noch Hausaufgaben und so, und meine Mutter weiß, wann meine Schicht endet.«
    Ich erwähne nicht, dass ich mir Sorgen um Danny mache, der seit letzter Nacht allein ist und womöglich genauso ruhelos wie gestern, vielleicht sogar mehr. Ich erwähne ebenso wenig, dass ich mir einrede, ich wäre sowieso noch nicht in der Garage, wenn Trevor mich nicht früher hätte gehen lassen.
    Du hättest direkt dorthin gehen können , flüstert die fiese Stimme in meinem Kopf, die ich zu hassen gelernt habe. Mom erwartet dich erst in einer Stunde. Du könntest in diesem Moment bei ihm sein.
    Ich wende mich ab und kneife die Augen zu, versuche die Stimme zu ignorieren und mich zusammenzureißen, während Gabriel eine zweite Lampe anmacht und seine Jacke abstreift. Als ich höre, wie der schwere Stoff auf den Boden trifft, atme ich aus. Ich stelle mich an. Ich hasse es, mich anzustellen. Wir werden nur reden, und wenn ich Glück habe, weiß Gabriel Dinge, die mir helfen können.
    Ich möchte jedoch nicht darüber nachdenken, wobei er mir helfen könnte, noch nicht. Eins nach dem anderen.
    »Möchtest du etwas trinken?«, fragt er, und der Klang seiner Stimme lässt mich zusammenzucken. Er ist plötzlich viel näher, als ich angenommen hatte.
    Ich drehe mich um, und er steht direkt vor mir, den Kopf zur Seite geneigt.
    »Nein, danke.« Meine Stimme zittert ein wenig und das macht mich rasend.
    Aber es ist nicht Gabriel, der mich nervös macht. Vor ihm habe ich keine Angst. Ich habe Angst vor mir selbst und vor der Tatsache, dass ich seine Nähe so sehr genieße. Ich weiß, wenn ich jetzt die Augen schlösse, könnte ich den Gabriel aus meinem Traum spüren, die Wärme seiner Brust an meiner Wange fühlen, die Schwere seiner Hand auf meinem Rücken.
    Ich weiche einen Schritt nach hinten und stoße mit der Rückseite meiner Waden so fest gegen den Couchtisch, dass er wackelt. Gabriel ist jedoch so nett, so zu tun, als wäre nichts passiert, und löst den Rucksack sanft aus der Umklammerung meiner Hände.
    »Willst du die Jacke ausziehen und dich setzen?«
    Ich nicke in der Hoffnung, dass ich das hinbekomme, ohne wie eine Vollidiotin auszusehen. Er lässt sich neben mir aufs Sofa fallen und wir schweigen eine Weile.
    »Also«, sagt er schließlich und holt tief Luft. »Du hast deinen Freund von den Toten auferweckt.«
    Ich winde mich unbehaglich. »Ich hatte an dem Abend wohl nichts anderes vor.«
    »Wren, das ist nicht witzig.«
    Ich stöhne und rutsche auf dem Sofa tiefer, lege den Kopf in den Nacken, um die Decke anzustarren. Da ist ein Fleck auf dem Putz, der die Form einer Hasenpfote hat. Bedeutet das, Gabriel wird mir Glück bringen? Ich bezweifle es.
    »Ich weiß, dass es nicht witzig ist, okay? Ich weiß genau, wie witzig es nicht ist, und ich weiß es seit jener Nacht. Aber es tat so weh, Gabriel, du machst dir keine Vorstellung. Und ich …« Ich halte inne und drehe den Kopf, um ihm in die Augen sehen zu können. »Ich bin nicht mal sicher, ob ich wirklich erwartet hatte, dass es klappen würde, weißt du? Ich meine, ich tat es und tat es nicht. Und ich habe ganz sicher nicht darüber nachgedacht, was danach kommen würde. Alles, was ich wollte, war ihn wiederzusehen, ihn berühren zu können. Als er auf dem Friedhof erschien, dachte ich, mein Herz bleibt stehen. Ich hatte mir keine Gedanken darüber gemacht, wie es weitergehen sollte, verstehst du? Und jetzt …« Meine Stimme verliert sich, wird ein kaum hörbares Flüstern, dann Stille, die mich beschämt.
    »Jetzt hast du einen toten Freund, der in der Garage deiner Nachbarin lebt.«
    »Mein Gott, hör auf damit!« Ich fahre hoch, stoße ihm den Ellbogen in die Rippen. »Ich hab’ es dir doch schon gesagt. Ich hab’s kapiert. Und wenn dazusitzen wie ein selbstgerechtes Arschloch und mir Dinge zu sagen, die ich eh schon weiß, alles ist, was du tun wirst, dann scheiß auf dich.«
    Bevor ich aufstehen kann, packt er meinen Arm, zieht mich aufs Sofa zurück und nimmt meine Hand fest in seine. »Stopp. Es tut mir leid. Es ist einfach ganz schön viel zu verdauen, okay? Jeder, der nicht du ist, muss es ein paar Mal wiederholen, um es glauben zu können.«
    »Aber du hast es gesehen«, flüstere ich und schlucke.
    Er nickt traurig. »Ich habe es gesehen. Wren, Zauberei wie diese ist eine ernste Sache. Es ist dunkle Magie durch und durch. Es bedeutet …« Diesmal

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