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Delia 3 - Delia im Wilden Westen

Delia 3 - Delia im Wilden Westen

Titel: Delia 3 - Delia im Wilden Westen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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tun sollte. Sie konnte doch nicht einfach hinlaufen, einen Knicks machen und sagen: „Guten Tag, ich bin Delia Körner aus Schönau, auch Tapferes Eichhörnchen genannt, Tochter des Häuptlings der Iowanokas! Würden Sie so gut sein, mir eine kleine Auskunft zu geben ...“ Und das alles, während sie fürchten musste, dass der Ausguck vom Fort, wenn er sie erblickte, sie für einen feindlichen Indianer halten und glatt niederschießen würde.
    Noch ehe sie zu einem Entschluss gekommen war, was sie nun wirklich tun sollte, abwarten oder handeln, ergriff der Mops die Initiative. Er rannte purzelnd und hechelnd durch das hohe Präriegras und geradezu auf die ferne Reiterin zu.
    „Professor! Hierher!“ rief Delia entsetzt.
    Aber der Mops hörte nicht und dachte noch weniger daran, zu folgen.
    Jetzt hatte er die Reiterin schon erreicht, umsprang vergnügt das Pferd. Die Reiterin beugte sich zu ihm herab — Delia war zu weit entfernt, um zu hören, was sie sagte.
    Aber dann sah sie, wie der Mops wieder davonlief und geradewegs auf sie, Delia, zu. Die Reiterin folgte ihm.
    Jetzt bin ich verratzt, dachte Delia, und für Sekunden sank ihr tatsächlich das Herz in die Knie. Sie begriff, dass sie keine Chance hatte, zu entkommen. Das Pferd konnte mit seinen vier Beinen viel schneller laufen als sie, und vor ihrem Mops gab es kein Verstecken.
    Sie holte tief Atem, war schon drauf und dran, den schrillen Schrei der Iowanokas auszustoßen, um Akitu zu warnen. Aber dann, gerade noch im letzten Augenblick, erkannte sie die Reiterin. Es war Linda, die Tochter des Kommandanten von Chickdown.
    Delia war so erleichtert, dass sie beinahe in Tränen ausgebrochen wäre. Der überstandene Schrecken steckte ihr noch in den Knochen. Aber dann erinnerte sie sich an ihre indianische Erziehung und gewann ihre Selbstbeherrschung zurück. Sie streckte sich bäuchlings im hohen Präriegras aus, stützte die Ellbogen auf, legte das Kinn in die Hände und harrte der Dinge, die da kommen sollten.
    Zuerst kam ihr Mops, stupste sie mit der Schnauze ins Gesicht, sprang über ihren Rücken, wedelte wie verrückt vor Freude mit dem ganzen kleinen Hinterteil. Als Delia sich nicht rührte, raste er wieder davon, zu Linda zurück, und das gleiche Spiel wiederholte sich noch einige Male, bis Linda selber, hoch zu Ross, vor Delia auftauchte.
    „Hello!“ rief sie. „Du hier? Also doch! Das hab ich mir doch gleich gedacht, als ich den Professor entdeckte!“ — Sie sprach englisch, denn sie war eine Amerikanerin, deren Eltern vor ihrer Geburt aus England ausgewandert waren.
    Delia grinste von einem Ohr zum anderen, sodass ihre spitzen frechen kleinen Eckzähne deutlich sichtbar wurden. „Kluges Kind“, antwortete sie, ebenfalls auf Englisch, das allerdings bei ihr ein bisschen holprig klang. „Aber in Wirklichkeit war es genau umgekehrt ... er hat dich entdeckt, der Professor, meine ich!“
    „Ach?“ machte Linda, dann setzte sie mit einer wegwerfenden Handbewegung hinzu: „Ist ja auch egal! Hauptsache, ich habe dich gefunden! Komm, steig auf! Ich bringe dich zum Fort!“
    „Das wäre das Letzte, was mir einfiele“, erklärte Delia. „Glaubst du, ich will mich noch einmal von deinem Vater gefangen setzen lassen?“
    „Das hat er doch gar nicht getan, nur Akitu ...“ Linda unterbrach sich. „Wo ist dein Indianerfreund? Bist du ihm endlich ausgerissen?“
    Delia zog es vor, diese Frage nicht zu beantworten. Linda hatte ihr zwar bei der Flucht aus dem Fort entscheidend geholfen, aber ganz traute sie ihr doch nicht über den Weg. Bestimmt würde Linda immer nur alles zu Delias Bestem tun — aber das, was sie für dieses Beste hielt, würde wohl kaum ganz mit Delias eigener Vorstellung übereinstimmen.
    „Tummle dein Pferd“, sagte Delia. „Reite ein bisschen hin und her, sonst werden die im Fort noch misstrauisch. Wie kommt es überhaupt, dass du dich in die Prärie hinausgewagt hast?“
    „Daran bist du schuld“, erklärte Linda prompt. „Du hast mir das Reiten in der Prärie in so leuchtenden Farben geschildert, dass ich Daddy Tag und Nacht bekniet habe, mir dieses kleine Vergnügen doch zu gestatten.“
    „Ich bin sehr froh darüber“, gab Delia zu. „Ich hatte mir schon den Kopf zerbrochen, wie ich dich sprechen könnte!“
    „Du wolltest mich sprechen?“
    „Ja! Aber beweg um Himmels willen dein Schlachtross! Es darf auf keinen Fall herauskommen, dass du mich hier getroffen hast!“
    Linda tat, was Delia ihr sagte. Sie sah sehr

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