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Delia 3 - Delia im Wilden Westen

Delia 3 - Delia im Wilden Westen

Titel: Delia 3 - Delia im Wilden Westen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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Stapel.
    „Das Bleichgesicht“, sagte Akitu verächtlich, „hat mit doppelter Zunge geredet.“
    Es war auch Delia klar, dass der Trapper nicht ehrlich war. In ihrem innersten Herzen hielt sie es sogar für möglich, dass er trotz aller Beteuerungen doch die Hand im Spiel bei der Gefangennahme der Iowanokas gehabt hatte. Dennoch wollte sie auf keinen Fall zulassen, dass er getötet oder gar gemartert wurde. Der bloße Gedanke daran war ihr schon zuwider, und zwar durchaus nicht nur deshalb, weil Bill ein Landsmann von ihr war. Sie hätte es genauso wenig zugelassen, dass ein Indianer kaltblütig umgebracht wurde. Selbst einen überführten Verbrecher hätte sie vor einem solch grausamen Gericht zu bewahren versucht. Sie zermarterte sich den Kopf, wie sie Akitu von seinem Vorhaben abbringen sollte. Denn sie hatte begriffen, dass er so sehr von kaltem Zorn und Verzweiflung beherrscht wurde, dass er ihren Bitten gar nicht mehr zugänglich war.
    „Mein Bruder …“, begann sie und hoffte, schon allein durch diese warme Anrede sein Herz zu berühren.
    Aber Akitus Gesicht blieb unbewegt. „Das Bleichgesicht hat den Tod verdient.“
    „Was ist dir wichtiger, Junger Adler“, fragte Delia, „deine Rache oder die Freiheit deines Volkes?“ Sie ließ Akitu Zeit, diese Frage zu überdenken. Dann erst sagte sie: „Wenn du den weißen Mann tötest, muss Tapferes Eichhörnchen dich verlassen und wird nie wieder zurückkehren.“
    „Du gehörst zum Stamm der Iowanokas“, beharrte Akitu verbissen.
    „Ich liebe die Iowanokas“, sagte Delia. „Aber ich werde nie aufhören, eine Weiße zu sein.“
    Akitu hob das Gewehr und legte wieder auf den Trapper an. „So geh dahin, wohin dich dein Wille zieht.“
    „Akitu“, rief Delia, „töte den Trapper nicht! Lass ihm sein jämmerliches Leben. Dann werde ich dir helfen, dein Volk zu befreien.“
    Jetzt, zum ersten Mal, war es ihr gelungen, sein Interesse zu erregen. „Wie willst du das anfangen?“ fragte er.
    „Das weiß ich jetzt noch nicht“, erklärte Delia hastig. „Halt!“ rief sie, als er schon wieder auf den Trapper zielte. „Du musst mir glauben, mir wird schon etwas einfallen. Ich schwöre dir, bei dem Blut, das uns beide verbindet ... ich werde dich nicht eher verlassen und zu den Weißen zurückkehren, ehe dein Volk nicht befreit ist.“
    „Und ... was soll mit dem Bleichgesicht geschehen?“
    Delias große braune Augen strahlten auf, denn sie begriff sofort, dass sie gesiegt hatte. „Das überlass mir, Akitu“, rief sie. „Du kannst Vertrauen zu mir haben, ich werde es schon richtig machen.“
    „Nun gut“, sagte Akitu und senkte endgültig sein Gewehr, „es sei, wie die kleine Schwester sagt. Junger Adler wird jetzt auf den Baum klettern und das Lasso herunterholen.“
    „Sehr gut. Das werden wir sicher noch brauchen können.“
    Kaum hatte sich Akitu entfernt, als der Trapper seinen Mut wiederfand. „Das hast du gut gemacht, Mädchen“, sagte er. „Jetzt wirst du selber einsehen, dass diese Wilden nichts taugen. Gib mir das Gewehr. Ich werde ihn unschädlich machen.“
    „Seien Sie doch still“, sagte Delia. „Ihretwegen habe ich Ärger genug gehabt.“ Sie stellte vorsichtshalber ihren Fuß auf das Gewehr, das Akitu auf den Boden gelegt hatte, prüfte die Spannung ihres Bogens und den Sitz des giftigen Pfeils.
    Auch der Mops zeigte höchste Wachsamkeit. Er lag völlig flach auf dem Bauch, den Kopf zwischen den Vorderpfoten, die großen, leicht hervorstehenden Augen voller Aufmerksamkeit auf den Trapper gerichtet. Es war ihm anzusehen, dass er bei der kleinsten verdächtigen Bewegung seines Feindes aufspringen und zubeißen würde.
    „Ich habe wirklich nichts mit der ganzen Geschichte zu tun“, behauptete Bill noch einmal. „Mach das doch gefälligst deinem roten Freund klar ... und auch dieser kleinen schwarzen Bestie, die anscheinend nur darauf wartet, ihre Zähne in meinen Anzug zu verbeißen.“
    „Es geht hier nicht um Recht oder Unrecht“, erklärte Delia kühl. „Wir sind ja weder Richter noch Polizisten. Sagen Sie mir einfach, was Ihnen die Felle der Iowanokas wert sind.“
    Der Trapper starrte sie ungläubig an. Sein von Wind und Wetter gegerbtes Gesicht wirkte geradezu töricht in diesem Augenblick. „Du willst mir die Felle ... verkaufen?“
    „Genau.“
    „Und wenn ich sie nun gar nicht haben will?“
    „Doch. Sie wollen. Sie hatten sie sich ja schon angeeignet. Also ... wie viel wollen Sie dafür zahlen?“
    Der

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