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Delia 3 - Delia im Wilden Westen

Delia 3 - Delia im Wilden Westen

Titel: Delia 3 - Delia im Wilden Westen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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deutlich genug die Spuren indianischer Mokassins zeigte. „Volk der Iowanokas“, sagte er, „ist nur wenige Stunden voraus.“ Seine dunklen Augen brannten in dem unbewegten Gesicht. „Lass uns reiten, kleine Schwester, dann ...“
    Delia fiel ihm ins Wort. „Nein, Akitu‘‘, sagte sie erschöpft. „Das hat keinen Zweck. Ich bin todmüde, und du auch. Solange die Soldaten rasten, haben auch wir Gelegenheit, uns auszuruhen.“
    Aber Akitu schwang sich wieder in den Sattel. „Sohn des Häuptlings“, sagte er, „wird nicht eher schlummern, bis sein Volk befreit ist.“
    „Und wie willst du es befreien?“ fragte Delia.
    „Akitu wird kämpfen!“ erklärte der Indianerjunge mit stolz erhobenem Kopf.
    „Tapferkeit allein“, sagte Delia, „nutzt da gar nichts. Wir brauchen einen Plan, und diesen Plan habe ich schon. Hier ...“ Sie tippte sich an die Stirn, „... da liegt er fix und fertig.“
    „Akitu hört.“‘
    „Gut. Aber ich werde erst erzählen, wenn ich wenigstens ein paar Stunden geschlafen habe.“
    Es war nicht einfach, Akitu davon zu überzeugen, dass sie jetzt durch überstürztes Handeln nur alles verderben konnten, dass es viel besser war, ausgeruht und mit kühlem Kopf einen Befreiungsversuch zu unternehmen.
    Doch Delia blieb unerbittlich, und so gab er endlich nach. Ohne ihre Hilfe, das wusste er, würde er sich niemals gegen die Übermacht der weißen Männer durchsetzen können.
    Sie fanden ein sicheres Versteck in einer von Büschen umstandenen Grube. Akitu erbot sich, zu wachen. Aber kaum, dass er sich neben Delia hingestreckt hatte, schlief auch er ein. Er war genauso müde gewesen wie sie selber. Der Mops schnarchte zwischen ihnen, den kleinen Kopf auf den Vorderpfoten.
    Sie wachten erst auf, als die Sonne hoch oben über ihren Köpfen stand. Beide hatten Hunger und Durst. Akitu führte Trinkwasser in einem ledernen, fest verschlossenen Beutel mit sich. Es schmeckte schal, aber es tat ihnen trotzdem gut. Sie hatten noch kaltes, gebratenes Fleisch mit, das von einem Hasen stammte, den Akitu am Nachmittag zuvor erlegt und zubereitet hatte. Das aßen sie mit gutem Appetit.
    Auch die Pferde hatten sich inzwischen erholt und die saftigen Gräser gezupft. Akitu und Delia saßen auf. Ihr nächstes Ziel war, Wasser zu finden. Darauf verstand sich Akitu. Kräuter und Blumen zeigten ihm den Weg. Sie stießen auf eine klare kleine Quelle. Hier tranken sie erst selber, gleich darauf der Mops, machten sich frisch, füllten den Lederbeutel aufs Neue. Dann führten sie die Pferde heran. Wenige Minuten später saßen sie wieder im Sattel.
    Sie wollten und durften jetzt keine Zeit mehr verlieren. Sie mussten die Indianer so bald wie möglich einholen, auf alle Fälle, bevor die Soldaten mit der Herde sie erreicht hatten. Darauf gründete sich Delias Plan, den sie Akitu auseinandersetzte.
    „Es darf kein Blut fließen“, sagte sie. „Hörst du, Akitu? Das würde alles verderben.“
    „Bleichgesichter haben hundertfach den Tod verdient.“
    „Wenn ein einziger umkommt oder auch nur verletzt wird“, sagte Delia eindringlich, „wird man die Iowanokas von einem Ende der Prärie zum anderen jagen. Dann gibt es kein Entrinnen.“
    „Iowanokas fürchten sich nicht“, entgegnete Akitu stur.
    Delia versuchte es andersherum. „Der Tod“, sagte sie, „ist eine zu geringe Strafe für die weißen Männer. Wenn ihr sie tötet, gehen sie in die ewigen Jagdgründe ein.“ Sie wusste, dass die Indianer überzeugt waren, jeder Mann, der im Kampf fiele, würde geradewegs in den Indianerhimmel, in die ewigen Jagdgründe kommen. Sie beobachtete Akitu aus den Augenwinkeln.
    Er sagte nichts, und sie merkte, dass sie ihn beeindruckt hatte.
    „Wenn ihr sie unschädlich macht, wie ich es euch sage“, erklärte sie, „dann verlieren sie ihre Ehre. Es wird ein großes Gelächter über sie sein. Nie werden sie die Schande, dass Kinder und Weiber sie ohne Waffen überlistet haben, von sich abwaschen können.“
    Akitu schwieg lange, und Delia hütete sich, ihn bei seinem Nachdenken zu stören.
    „So sei es“, sagte er endlich.
    Delia atmete auf. „Du hast also verstanden“, sagte sie. „Wir müssen warten, bis die Iowanokas um das Lagerfeuer versammelt sind. Dann werden wir zuerst die Soldaten überwältigen, die schlafen. Das ist einfach. Wir werden sie knebeln und fesseln.“
    „Bleichgesichter werden den Iowanokas die Lassos abgenommen haben“, gab Akitu zu bedenken.
    Delia erkannte, dass dieser Einwurf

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