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Delia 3 - Delia im Wilden Westen

Delia 3 - Delia im Wilden Westen

Titel: Delia 3 - Delia im Wilden Westen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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späten Nachmittag des nächsten Tages sahen Delia und Akitu die Silhouette von Fort Chickdown, die sich scharf gegen den hellen Himmel abzeichnete, vor sich auftauchen. Obwohl sie, seit sie den Urwald verlassen hatten, scharf geritten waren, fühlten sie sich doch nicht allzu müde.
    Auch die Pferde hatten sich erholt. Sie hatten immer wieder von dem grünen saftigen Gras schmausen dürfen, und Akitu hatte mit dem Instinkt des Naturkindes manche frische Quelle gefunden, an denen Tiere und Menschen sich gelabt hatten. Der Mops war nur gelaufen, wenn es ihm gepasst hatte. Die meiste Zeit hatte er vor Delia im Sattel gesessen. Er war darin inzwischen schon so geübt, dass er sein Gleichgewicht bewahren konnte, ohne dass ihn Delia festhielt.
    Sobald Delia und Akitu das Fort erblickten, hielten sie an, suchten sich einen vor den Blicken der Posten geschützten Platz hinter einem Gebüsch, pflockten die Pferde fest und setzten sich, die Beine nach Indianerart gekreuzt, nieder.
    Akitu, dem sonst so Geduldigen, fiel es schwer, die erzwungene Ruhe einzuhalten.
    Aber Delia sagte: „Wir müssen warten, Junger Adler, bis die Nacht angebrochen ist. Vorher ist nichts zu machen.“
    Sie wusste zwar auch nicht recht, was sie nachher tun sollte. Aber zumindest würden sie sich im Schutz der Dunkelheit an das Fort heranpirschen können. Delia hoffte, dort einen Hinweis zu erhalten, in welche Richtung die Iowanokas gebracht worden waren. Wie sie allerdings mit den Bewohnern des Forts Verbindung aufnehmen sollte, ohne festgehalten zu werden, das war ihr selber noch ein Rätsel. Sie hoffte, dass ein guter Zufall ihr helfen würde.
    Genau das geschah tatsächlich, und zwar weit eher, als sie glaubte. Während sie noch mit Akitu beratschlagte, wobei sie immerzu zwischen den Büschen hervorlugte und das Fort beobachtete, sah sie, wie die kleine Pforte neben dem großen Tor sich öffnete und ein einzelner Reiter herauskam.
    Sie wies Akitu darauf hin, und auch er strengte seine Augen an. „Das ist kein Soldat“, sagte er.
    „Stimmt“, sagte Delia. „Komisch, sieht fast so aus, als ob es ein Kleid wäre, was da ...“
    „Ja“, bestätigte Akitu. „Es ist eine Squaw ... eine weiße Frau!“
    „Bist du ganz sicher?“
    „Akitus Augen lügen nicht.“
    „Eine Frau, das ist gut! Mit einer Frau kann ich vielleicht reden. Bleib du hier, Akitu, warte auf mich! Ich will mich dieser weißen Frau nähern … nein, komm nicht mit, du könntest sie erschrecken. Aber sei bereit, mir im Notfall zu Hilfe zu kommen.“ Sie legte ihre Waffen ab, gab sie Akitu in Obhut, entfernte sich dann von dem Rastplatz.
    Jetzt konnte Delia brauchen, was sie von Akitu gelernt hatte. Vorsichtig und geschickt, jede Deckung ausnutzend, die ein Busch oder ein Hügel bot, näherte sie sich mehr und mehr dem Fort. Sie wusste, dass sie unter allen Umständen vermeiden musste, von einem der Wachposten gesehen zu werden. Aber das war gar nicht so schwer, denn das hohe Gras selber bot schon eine Tarnung. Selbst wenn ein Ausguck eine Bewegung sah, würde er nicht an einen Menschen, sondern höchstens an ein kleines Tier denken.
    Natürlich lief der neugierige kleine Mops munter mit, obwohl er keineswegs dazu aufgefordert war. Er hatte die Erfahrung gemacht, dass er seine Herrin nicht aus den Augen lassen durfte, wenn er nicht riskieren wollte, sie zu verlieren.
    Delia legte zwar keinen Wert auf diese Begleitung, aber sie störte sie auch nicht. Denn den kleinen Kerl zwischen all den Gräsern, Blumen und Büschen zu entdecken, wäre wohl nicht einmal einem scharfen indianischen Auge möglich gewesen.
    Die Reiterin ritt hin und her, mal Schritt, mal Trab, ohne sich jemals mehr als hundert Meter von dem Fort zu entfernen, sosehr Delia sich das auch wünschte. Denn je näher sie selber an die scharf bewachte Befestigung heran musste, desto gefährlicher wurde das Unternehmen für sie.
    Delia merkte, dass sie schon fast in Schussweite der Posten gekommen war. Sie streckte sich im Gras aus, stützte das Kinn in die Hände und beobachtete die Reiterin. Sollte sie wirklich riskieren, sich noch näher heranzuschleichen? Oder war diese Reiterin vielleicht ein verkleideter Soldat?
    Das kam Delia zwar äußerst unwahrscheinlich vor, aber genauso merkwürdig erschien es ihr, dass eine Frau so mir nichts, dir nichts in der offenen Prärie spazieren reiten sollte. Sie kannte die Angst der weißen Frauen vor den Indianern und den wilden Tieren zur Genüge.
    Delia wusste nicht, was sie

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