Delphi Saemtliche Werke von Theodor Fontane (Illustrierte) (German Edition)
Heroem« ( O tto V on H ake);
»Coelum Est Vera Habitatio« ( C hristoph E hrenreich V on H ake);
»Abimus Hinc Veluti Hospites« ( A dolph H einrich V on H ake).
Außerdem befindet sich noch ein Denkmal des 1704 bei Höchstädt auf den Tod verwundeten und zu Nördlingen begrabenen Ehrenreich von Hake sowie ferner ein elftes Banner in der Kirche, das Hedwig Margarete von Hake, eine Schwester der oben angeführten kaiserlichen und kurbrandenburgischen Offiziere, zu Ehren ihres bei Fehrbellin gefallenen Bräutigams aufrichten ließ. Dies Banner führt folgende Inschrift: »Dem Herrn Ernst von Schlabrendorf, Obristwachtmeister in des Obristleutnants von Grumbkow Escadron Dragoner, gefallen 1675 bei Fehrbellin und in der dalimschen Kirche beigesetzt.«
Die Forsten von Kleinmachenow grenzen an den Grunewald und das Potsdamer Jagdrevier. Es war deshalb den jagdliebenden Hohenzollern von jeher daran gelegen, die Jagdgerechtigkeit auf dem machenowschen Territorium zu haben, und die Hakes besitzen denn auch aus dem Ende des siebzehnten und dem Anfange des achtzehnten Jahrhunderts eine ziemliche Anzahl von Verpachtungsurkunden, in denen das Verhältnis zwischen den eigentlichen Besitzern und dem fürstlichen Jagdpächter geregelt wird. In einer dieser Urkunden heißt es: »Seine Kurfürstliche Durchlaucht (Friedrich III.) wollen ihnen, denen von Hake, und ihren Successoribus, bei vorfallenden › Ausrichtungen ‹, als Hochzeiten, Kindtaufen und Begräbnissen, etwas an rotem Wildbret auf ihr untertänigstes Ansuchen ohne Entgelt reichen lassen.« Der Wortlaut dieser Urkunde – die 150 Jahre lang unbeachtet im Familienarchiv gelegen haben mochte – ward 1848 von dem Assessor von Hake zu einer Eingabe an die Potsdamer Regierung benutzt, und zwar unter Hinweis darauf, daß der vorgesehene Fall eingetreten und ihm ein Töchterchen geboren sei. Die Regierung beeilte sich auch wirklich, dem wohlbegründeten Gesuch nachzukommen, und ein tüchtiger Hirsch wurde zur Taufe des kleinen Fräulein von Hake in die gutsherrliche Küche geliefert. »Leider« – so erzählte mir Herr von Hake – »hat es bei diesem einen Hirsch sein Bewenden gehabt; noch andre Kinder sind mir seitdem geboren worden, aber infolge der Aufhebung des Jagdrechts ist mittlerweile meine alte Wildbretsurkunde zu einem toten Stück Papier geworden.«
Machenow auf dem Sande ist nur eine gute halbe Stunde vom Wann- und Schlachten-See und all jenen andern im Grunewald gelegenen Wald- und Wasserpartien entfernt, die, wenn längst gehegte Wünsche sich erfüllen (erfüllten sich seitdem), über kurz oder lang vor die Tore Berlins gerückt sein werden. Dann, wenn die steil abfallende Hügelreihe, die das weite Becken des Wannsee von Osten her umfaßt, zu einem Quai für heitre, von wildem Wein umlaubte Villen geworden sein und Forst und Fluß nach allen Seiten hin durchstreift werden wird, dann wird auch das hübsche Dorf am Telte-Fließ seine Besucher und seine Verehrer gefunden haben.
Mögen diese dann an der alten, efeuversteckten Kirche und an dem Steinkreuz des gefallenen Schlabrendorf nicht vorübergehn.
Großbeeren
»Unsre Gebeine sollen diesseits
Berlin bleichen, nicht jenseits.«
General von Bülow
Zwei Meilen südlich von Berlin liegen die berühmten Felder von Großbeeren. Wer häufiger die Eisenbahn benutzt die daran vorüber ins Anhaltische und Sächsische führt, wird es nicht selten erlebt haben, daß Fremde, die bis dahin lesend oder plaudernd in der Ecke saßen, plötzlich sich aufrichten und, mit dem Finger auf die weite Ebene deutend, halb zuversichtlich, halb frageweise die Worte sprechen: »Ah, c’est le champ de bataille de Großbeeren!«
Und wie die Fremden davon wissen, so natürlich vor allem auch die Berliner, die den »Tag von Großbeeren« an jedem 23. August in pflichtschuldiger Dankbarkeit feiern. Aber sie feiern ihn, ohne sich zu vergegenwärtigen, wie der Sieg errungen wurde. Niemand weiß mehr von den Einzelnheiten oder gar von dem Gesamtgange der Schlacht zu berichten, und was von den Berlinern gilt, gilt auch von den Bewohnern des Dorfes selbst. Ich trieb mühevoll einen Tagelöhner auf, der den Schlachttag noch miterlebt und aus seinem Versteck heraus ein paar Tschakos oder Bajonettspitzen gesehen hatte. Das war alles. Über die gleichgültigsten Details hinaus war seinem Gedächtnis nichts verblieben. Vollends verloren aber ist der , oder war es wenigstens früher, der von den beiden in Nähe der Kirche
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