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Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Dickens
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Tranke schwer; aber die Hagebutten, der Lack, die Blumen im Fenster und das Laub des alten Baumes waren in der behaglich heitern Stimmung von Leuten, die nur so viel getrunken, wie ihnen bekommt; nämlich gerade so viel, daß sie damit ihre besten Eigenschaften zur Entwicklung bringen konnten. Während sie klare Tropfen auf den Boden sprengten, schienen sie reichlich linde Luft zu spenden, die Gutes erwirkte, wohin sie vordrang, verkümmerte Winkel traf, in die der ernsthaftere Regen nur selten gelangte, und niemandem weh tat.
    Dieser ländliche Gasthof hatte bei seiner Gründung ein außergewöhnliches Wahrzeichen angenommen. Er hieß »Zum Muskatsieb«. Unter diesem Namen stand auf demselben roten Schild im dunkeln Laub und mit den gleichen goldenen Buchstaben: Benjamin Britain.
    Auf einen zweiten Blick und bei genauerer Betrachtung des Gesichts erkannte man, daß niemand anders als Benjamin Britain selbst in der Tür stand ziemlich gewandelt, aber zu seinem Vorteil; ein recht ansehnlicher und netter Wirt.
    »Mrs. Britain«, bemerkte Mr. Britain und sah die Straße hinab, »bleibt etwas lange. Es ist Teestunde.«
    Weil noch keine Mrs. Britain zu sehen war, bummelte er langsam bis zur Mitte der Straße und sah sich sehr befriedigt das Haus an. »Es schaut ganz wie das Haus aus«, sagte Benjamin, »in dem ich einkehren würde, wenn es nicht mir gehörte.«
    Dann ging er nach dem Gartenzaun und musterte die Dahlien. Sie blickten ihn an, müde und schläfrig mit hängenden Köpfen, die stets nickten, wenn die schweren Regentropfen von ihnen zur Erde fielen.
    »Für euch muß gesorgt werden«, sagte Benjamin. »Ich darf nicht vergessen, sie darauf aufmerksam zu machen. Sie verweilt lange.«
    Mr. Britains bessere Hälfte schien in so hohem Maß seine bessere Hälfte zu sein, daß er ohne sie hilflos und aufgegeben war.
    »Sie hat nicht viel zu erledigen, glaube ich«, sagte Ben. »Es waren ein paar Einkäufe auf dem Markt zu besorgen, aber nicht viel. O! da erscheinen wir endlich!«
    Ein Sitzwagen, gelenkt von einem Burschen, kam die Straße daherkutschiert; und drinnen, einen mächtigen, tüchtig nassen Regenschirm hinter sich zum Trocknen aufgespannt, saß die rundliche Gestalt einer Dame reifen Alters, die bloßen Arme über einem Korb, den sie auf den Knien hielt, gekreuzt, und verschiedene andere Körbe und Pakete um sich. Das gefällige, gutmütige Gesicht und eine gewisse behagliche Widerstandslosigkeit, wie sie von den Erschütterungen des Wagens auf ihrem Sitze hin und her geworfen wurde, erinnerten schon von weitem an alte Zeiten. Als sie näherkam, zeigte sich dies nicht minder; und als der Wagen vor dem Gasthof haltmachte und ein paar Schuhe, aus dem Wagen steigend, schnell durch Mr. Britains geöffnete Arme schlüpften und mit wichtigem Nachdruck den Boden berührten, erkannte man sofort, daß diese Schuhe niemandem anders als Clemency Newcome gehören konnten.
    Und dies war auch in der Tat der Fall. Da steht sie denn vor uns, eine gesunde dralle Seele; mit so viel Seifenglanz auf dem Gesicht wie ehedem, nur mit heilen Ellbogen, die jetzt beinahe Grübchen zeigten.
    »Du warst lange fort, Clemency!« sagte Mr. Britain.
    »Ja, sieh mal an, Ben, ich hatte sehr viel zu besorgen!« antwortete sie und beaufsichtigte emsig das Hineinschaffen ihrer Körbe und Pakete; »acht, neun, zehn wo ist elf? O! mein Korb elf! es stimmt. Bring das Pferd in den Stall, Harry, und wenn es wieder hustet, so verabfolge ihm heute abend ein warmes Futtergemenge. Acht, neun, zehn. Nun, wo ist elf? Ach, ich vergaß, es ist schon gut. Was machen die Kinder, Ben?«
    »Frisch und munter, Clemency.«
    »Gott beschütze ihre lieben Häupter!« sagte Mrs. Britain und setzte den Hut ab (denn sie und ihr Mann waren jetzt in der Gaststube ) und strich sich das Haar mit der flachen Hand glatt. »Gib mir einen Kuß, Alter.«
    Mr. Britain ließ sich das nicht zweimal sagen.
    »Ich glaube«, sagte Mrs. Britain und holte ein ganzes Bündel schmaler Hefte und zerknitterter Papiere aus der Tasche, »ich habe alles in Ordnung gebracht. Die Rechnungen alle beglichen den Rübsen verkauft Brauereirechnung bezahlt Tabakspfeifen bestellt siebzehn Pfund vier Schilling auf der Sparkasse eingezahlt und Doktor Heathfields Rezepte für die Kleine du wirst dir schon denken können, wie es ist. Doktor Heathfield will wieder nichts annehmen, Tim.«
    »Ich dachte es mir gleich«, meinte Britain.
    »Ja. Er sagte, Tim, so groß deine Familie auch werde, er werde dir

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