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Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Dickens
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Dietriche, Brecheisen und Feilen steckten in den Säcken.
    Die Nachtwächter bekamen jeder zehn Schilling, die vielen Dankesworte, mit denen sie bedacht wurden, nicht gerechnet, und an diesem Morgen frühstückten die Hausbewohner weit vergnügter als sie am verflossenen Abend genachtmahlt hatten. Begreiflicherweise wurde viel darüber diskutiert, wer die Diebe gewesen sein möchten. Augenscheinlich mußten sie in Erfahrung gebracht haben, daß für den Abend eine späte Probe angesetzt gewesen war, und ganz sicher wärees ihnen auch geglückt, ihre Beute in Sicherheit zu bringen, wenn die Probe nicht unvermutet wieder abbestellt worden wäre.
    Auch war, solange das Mädchen zuhause war, nie ein Einbruch versucht worden. Bei Frau Grimaldi, wie auch Frau Lewis schien halb und halb Neigung vorhanden zu sein, das Mädchen des Diebstahls zu verdächtigen. Bei schärferer Erwägung aller Umstände schien diese Kombination doch nicht recht stichhaltig, stammte das Mädchen doch von sehr rechtlichen Eltern und war doch auch die Tante schon vier Jahre bei Grimaldis im Dienst gewesen. Dazu kam weiter noch, daß ein Onkel des Mädchens vierzig Jahre lang beim Theater als erster Schneider beschäftigt war, daß das Mädchen eine gute Schulbildung genossen und auch schon fast vierzig Jahre bei Grimaldis gedient, sich auch niemals in dieser ganzen Zeit irgend etwas zu schulden hatte kommen lassen.
    Gleichviel aber, wer die Diebe gewesen, darüber herrschte Klarheit, daß alles zur bessern Sicherung des Hauses geschehen mußte, was von nöten war. So bekam denn ein Zimmermann Auftrag, die Türen mit besonders starken Riegeln und Haspen zu versehen. Nichtsdestoweniger wollte die Furcht nicht aus den Gemütern der Frauen weichen, und noch lange Zeit befiel sie nervöses Zittern, wenn bei Dunkelwerden oder zur Nachtzeit ein ungewohntes Geräusch ertönte, oder gar geklopft wurde.
    Ein Theaterdiener, der um elf Uhr den Nachtdienst anzutreten hatte, wurde angeworben, bis zu dieser Stunde das Grimaldische Haus zu bewachen. Früher kehrten Grimaldis niemals heim, und so lange das Mädchen noch seine Ferien hatte, bezog der Mann regelmäßig seine Wache.
    Das Mädchen schien sich vor Schrecken und Staunen gar nicht fassen zu können, als sie nach ihrer Rückkehrhörte, was geschehen war. Ihr Benehmen schien aber durchaus nicht derart, daß sich der Argwohn gegen sie hätte festigen können. Es waren vielmehr alle der Meinung, daß zu einem wirklichen Verdacht nicht genug ausreichende Gründe vorhanden seien.
    Als man das Mädchen fragte, ob sie sich allein zuhause zu bleiben fürchte, erklärte sie, Furcht sei ihr fremd, sie bliebe gern die halbe Nacht munter, wenn man ihr nur erlaubte, in der Wohnstube Feuer anzumachen, denn wenn die Räuber und Diebe Feuerschein sähen, bekämen sie doch sicher die Meinung, die Herrschaft sei zuhause; lieb wäre es ihr auch, wenn man ihr eine recht große Klapper kaufte, mit der sie die Nachbarschaft im Nu alarmieren könnte, wenn sich Gefahr zeige.
    Die Erlaubnis, Feuer anzumachen, wurde ihr gern gegeben, auch eine Klapper wurde für sie gekauft, auch dem Nachtwächter, der in der Nähe seinen Stand hatte, ein gutes Trinkgeld verabfolgt, damit er das Haus in Obacht behalte und auf den ersten Hilferuf herbeieile.
    Die Spitzbuben, welche mutwillige Gesellen gewesen, denn sie hatten sich nicht auf die Plünderung beschränkt, sondern mit herzloser Barbarei Grimaldis Insektenschrank erbrochen und alle Kästen zerstört, sogar die Bartford Bläulinge nicht verschont und mit Ausnahme eines einzigen Schächtelchens die ganze Sammlung nebst allen Zeichnungen, Modellen und Farben vernichtet.
    Jahre wären notwendig gewesen, wenn der unermüdliche Sammler den großen Verlust hätte wieder wett machen wollen, und um ihn durch Ankäufe zu ersetzen, wären mindestens zweihundert Pfund bares Geld nötig gewesen.
    Dieses unvorhergesehene Mißgeschick machte mit einem Schlage aller Insektenjagd ein Ende, Grimaldischenkte, was von der Sammlung vielleicht noch brauchbar war, einem guten Bekannten, der gleich ihm Sammler war, griff aber auf seine einstmalige Lieblingsbeschäftigung nie mehr im Leben zurück.
    Nach Verlauf einiger Wochen gewannen die Hausbewohner ihre Ruhe wieder zufolge der getroffenen Vorsichtsmaßregeln. Schließlich fühlten sie sich wieder ganz sicher, weil sie meinten, den Dieben sei durch den schlimmen Empfang, den sie gefunden, alle Lust zur Wiederkehr geraubt worden. Und doch sollten sie sich

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