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Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Dickens
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hierin bitter täuschen, denn in der vierten Woche nach Rückkehr des Dienstmädchens erneuerten die Einbrecher ihren Versuch, wovon wir aber in einem späteren Kapitel berichten werden.

Viertes Kapitel
     
    Die Diebesbande kehrt zurück. – Grimaldi sucht Beistand in Haton-Garden. – Unterredung mit Mr. Trott. – Kriegslist und ihr Erfolg beim dritten Diebesbesuche. – Was Pantomimen und Schaustücke bewirken. – Fahrt nach Gravesend und Chatam. – Unangenehmes Zusammentreffen mit einem übelgesinnten Freunde, und angenehme Weise zu reisen, wie sie auch anderen empfohlen sein soll.
     
    Zwei Abende waren ohne alle Störung verlaufen. Am dritten meinte die in der Küche beschäftigte Magd ein Geräusch zu hören, wie wenn ein Versuch gemacht würde, die in den Garten führende Tür zu erbrechen. Leise ging sie nach dem Hausflur hinauf und sah nun, wie der Türgriff auf und nieder bewegt wurde, auch, daß jemand mit Gewalt gegen die Tür drückte.
    Bestürzt fing sie gleich zu schreien an, was jedoch die Diebe durchaus nicht verscheuchte. Sie schienen vielmehr ihre Anstrengungen zu verdoppeln, so daß dieTür halb aus den Angeln gehoben wurde, wie man sie auch nachher fand. Hätte sie keinen Widerstand geleistet, wäre die Magd zweifellos ermordet worden; sie hatte jedoch ihre Geistesgegenwart wieder gewonnen, lief nach der Vordertür, riß sie auf und machte nun von ihrer Klapper Gebrauch und zwar so energisch, daß sehr bald nachher Nachtwächter und die ganze Nachbarschaft zur Stelle waren. Man ließ es an Nachforschungen nicht mangeln, allein der Diebe konnte man nicht habhaft werden.
    Der zweite Versuch der Bande war so dreist und verwegen gewesen, daß den Herrschaften ihre Besorgnisse doppelt und dreifach wiederkehrten. Die ganze Nacht wurde durchwacht, und alles war Verwirrung und Schrecken im Hause.
    Am andern Morgen wurde beschlossen, neue Sicherungsmaßregeln zu treffen, und der Anfang damit sogleich gemacht. Man verwahrte die Türen gleich Festungstoren, und Grimaldi begab sich auf das Bezirkspolizeiamt nach Hatton-Garden, um auch den Beistand und Schutz der Behörden in Anspruch zu nehmen.
    Bei jenem Polizeiamte war damals ein sehr erfahrener und listiger Unterbeamter, namens Trott, angestellt, der bisweilen, wenn ein sehr volles Haus erwartet wurde, den regulären Konstablern im Theater beigegeben wurde.
    Als Grimaldi anlangte, kam Trott ihm entgegen und kündigte ihm an, daß er eben hätte zu ihm kommen wollen.
    »Sie haben also schon gehört?«
    »Freilich, und wohl ein gut Teil mehr, als Sie wissen.«
    »Haben Sie die Diebe festgenommen?«
    »Das eben nicht, es waren mir ihrer noch immer zuviel. Da sie das Geschäft anfingen, waren ihrer nicht weniger als zwanzig in der Bande. Sechzehnoder siebzehn sind gehangen oder verschifft, und die anderen haben bei Ihnen den Einbruch versucht. Irgendwo in Pentonville haben sie ihren Schlupfwinkel, es sind die schlimmsten von allen, die alles wagen und vor nichts zurückschrecken.«
    Das war keine erfreuliche Mitteilung. Trott gewahrte Grimaldis Unruhe und setzte hinzu:
    »Seien Sie nur ohne Sorgen! Die Halunken wollen sich bloß dafür rächen, daß sie beim ersten Male so schlecht weggekommen sind.«
    »Meine Situation ist höchst unangenehm,« meinte Grimaldi.
    »Hm – ja – wenn man bedenkt, daß solche Leute niemals drohen, ohne ihre Drohung auch auszuführen. Aber, wie gesagt, seien Sie nur ganz ruhig, Grimaldi.«
    »Gestern Abend sind sie wieder dagewesen.«
    »Ich weiß es wohl. Will Ihnen auch noch etwas im geheimen mitteilen: Heut Abend kommen sie wieder.«
    »Heute Abend?«
    »So sicher wie der Tod, und wenn Sie nicht Leute genug im Hause haben, wenn Sie nicht stark genug sein sollten.«
    »Es sind nur drei Frauen und eine Mannsperson außer mir im Hause.«
    »Nicht genug, lange nicht genug!«
    »Und meine Mutter kann den Tod davon haben!«
    »Gar nicht unmöglich! Ist doch meine Mutter auf eine ähnliche Art umgekommen!«
    In dem allen lag wenig tröstliches, und Grimaldi sah Trott mit ängstlichen Mienen an. Trott sann ein Weilchen. Dann erklärte er, einen Gedanken zu haben.
    »Und was denken Sie zu tun?« fragte Grimaldi. »Sprechen Sie! Ich werde Ihnen gern erkenntlich sein.«»Davon reden Sie lieber kein Wort! Sie geben sich in meine Hände, und ich will Ihr Hab und Gut schützen und die Spitzbuben fangen.«
    Grimaldi drückte ihm vor Freude die Hand, dankte für sein Versprechen und fügte hinzu:
    »Befreien Sie uns von den

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