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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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Evakuierungspunkt in ungefähr fünfundvierzig Minuten, over.“
    „Verstanden, Four-One.“
    Dann war es still und Crowe sah sich nach seinen Männern um, die sich inzwischen allesamt erhoben hatten und sich zum Abmarsch bereithielten. Der Lieutenant lag zitternd auf der zusammenklappbaren Trage des Sanitäters und stöhnte leise, als er kraftvoll von zwei Männern des Alpha-Teams hochg ehoben wurde. Das Funkgerät knackte erneut.
    „Wir holen Sie da raus, Four-One.“
    Crowe verzog das Gesicht und hoffte, dass der Mann wusste, wovon er redete.
    „Roger. Alpha-Four-One, out.“
    Crowe gab dem Funker das Mikro zurück, brachte seinen M4-Karabiner in Anschlag und ließ das Team vorrücken. Wenige Augenblicke später stießen Martinez und Steele wieder zum Team und nahmen ihren Platz in der Formation ein. Crowe glaubte nicht wirklich daran, dass die Sprengfallen und Minen, die die beiden Corporals soeben gelegt hatten, die Chinesen lange aufhalten würden. Doch wenn es später nur ein paar Minuten Zeitgewinn sein würden, dann konnte das unter Umständen entscheidend sein.
    Ohne einen hörbaren Laut zu verursachen, verschwand das Delta-Team im Unterholz des nordwestchinesischen Nade lwaldes und bahnte sich seinen Weg die Ausläufer des Altaigebirges empor, direkt auf die vereinbarte Landezone zu. Fünf Minuten später vernahm First Sergeant Steven Crowe das donnernde Geräusch der explodierenden Claymoreminen mit einem grimmigen Lächeln. Obwohl er mit Sicherheit wusste, dass es noch lange nicht vorbei war, wusste er aber ebenfalls, dass ihre Verfolger nun noch vorsichtiger und damit langsamer vorrücken würden.
     
    Crowe fluchte leise, als er über die weite schneebedeckte Fläche blickte, die vor ihm lag. Das Team hatte sich im Dickicht am Waldrand verborgen und wartete auf weitere Befehle. Crowe kontrollierte seine Position mit Hilfe des GPS-Empfängers und stellte zufrieden fest, dass er genau da war, wo er sein sollte. Nur leider hatten sie etwas länger gebraucht, als er geglaubt hatte. Einmal hatten sie stoppen müssen, damit der Sani den Lieutenant neu verbinden konnte. Crowe hatte die Wunde gesehen, die käsige, verschwitzte Haut am Bein des Offiziers, und gewusst, dass er nicht mehr viel Zeit hatte, wenn er den Mann lebend hier rausbringen wollte. Die beiden Scharfschützen waren etwa zweihundert Meter zurückgefallen und hatten besorgt feststellen müssen, dass die chinesischen Verfolger wesentlich schneller vorangekommen waren, als es die Amerikaner erwartet hatten. Als die beiden Deltas die schlechten Nachrichten an Crowe meldeten, ließ dieser das Team sofort abrücken.
    Die Schneefläche lag strahlend weiß vor Sergeant Crowes Visier und sah für jeden Skifahrer zweifellos äußerst einladend aus. Auf ein Aufklärungsteam der Delta-Force hingegen, das mit seinen dunklen Wald-Kampfanzügen auf der offenen, hellen Fläche wie auf einer Zielscheibe erkennbar sein würde, übte der helle Schnee ein ganz andere Wirkung aus. Crowe verstaute den GPS-Empfänger und erhob sich geschmeidig und lautlos. Dann trat er aus dem Unterholz und hob seinen Karabiner. Durch das immer weniger wirkungsvolle Nachtsichtvisier konnte er nicht mehr erkennen als mit freiem Auge. Die Morgendämmerung hatte schon so weit eingesetzt, dass man Geländekonturen, Steine und kleine Bäume bereits über mehrere hundert Meter Entfernung erkennen konnte. Und gegen den Horizont war man nun deutlich zu sehen.
    Langsam ging Crowe vorwärts, wobei er sich leicht gebückt hielt und unablässig die Umgebung sondierte. Auf ein Zeichen seines erhobenen linken Arms hin folgten ihm seine Männer. Der Lieutenant war inzwischen völlig in Bewusstlosigkeit ve rfallen und gab keine erkennbaren Lebenszeichen mehr von sich. Dass es nicht gut aussah, konnte Crowe am besorgten Gesichtsausdruck des Sanitäters erkennen, der dauernd in der Nähe des verwundeten Offiziers blieb. Crowe gab Zeichen, rascher vorzurücken und beschleunigte seine Schritte. So schnell wie möglich wollte er die offene Fläche überwinden und im Geröll etwa dreihundert Meter voraus Deckung beziehen. Von dort waren es nur mehr etwa vierzig bis fünfzig Meter bis zur Landezone – ein kleines Plateau, das vom Hubschrauber schnell und zielsicher angeflogen werden konnte. Die Anhäufung der großen Steinbrocken vor seinen Augen sah im Vergleich zur offenen Fläche sehr einladend aus und zog die Männer des Teams magisch an. Den größten Teil des Schneefeldes hatten sie bereits

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